Entzauberungen. Dienstag, 25. Januar 2011.

Guten Morgen!
Zu “Entzauberungen” geht’s hier lang…

13:15
Und zur Zähmung des Auges auf den Gleisbauarbeiten…

15:13
Nur ein Wort zu dem Vorwurf, der unter diesem Text als Kommentar geäußert wird: die Diskussion würde sich mittlerweile “kleinlaut” in mehrere Weblogs “zurückziehen”.
Seh’ ich ganz anders. Wir sind im Netz! Die Diskussion Verschleiern versus Enttarnen muss weder auf einen Tag, noch auf ein einzelnes Weblog begrenzt werden; schließlich geht es um mehr als ein einzelnes Bild.
Und davon abgesehen: wer will schon immer in den gleichen Garten zum Grillen… ?

Slowly. Montag, 24. Januar 2011.

Also gut: ich schreib’ heute noch einmal etwas zu meiner Auffassung die “Einmal geübt, schon gekonnt” – Serie betreffend – obwohl das, was Künstler:innen zu ihrer eigenen Arbeit sagen, immer mit Vorsicht zu genießen ist.
Nachdem der Kommentarstrang unter dem jüngsten Foto heute noch einmal einen neuen Twist bekommt, bleibt mir aber nichts anderes übrig; an dem Knochen ist zuviel Fleisch, als dass ich ihn ignorieren könnte. Dauert aber noch ein Weilchen; ich will nicht einfach etwas hinpatzen.

Tiefnebel. Montag, 17. Januar 2011.

… sorry, kann noch rein gar nichts erkennen…

bis später ; )

14:18
Meine Haut, Schnittstelle zur Welt, behauptet, sich aufwerfend, sie sei heute zu dünn für dieselbe.
Ganz blöd gerade, maule ich, ich hab’ zu tun.
Mach Künstlerschläfchen, pocht Haut, sonst kann ich für nix garantieren.
Okay, sag’ ich, ich leg’ mich kurz ab. Aber wenn ich aufwache, hast du dich beruhigt, ja?
Yo, sagt sie.
Aber sie lügt manchmal.

22:07

Vor zehn Jahren. Sonntag, 16. Januar 2011.

Nachdem Sie Mr. Chance und Flipper gestern kennen gelernt haben, geschätzte Leser:innen, kramte ich heute Morgen nach dem Bericht meiner ersten Begegnung mit den beiden. Es gibt viele, viele Texte aus diesen Jahren. Briefe. Und Tagebuchaufzeichnungen. Teilweise wurden sie – wie der folgende Text – sehr zeitnah veröffentlicht.
Als ich “First flush” heute morgen noch einmal las, zog mir diese leichte Röte – die kennen sie bestimmt – über die Wangen, die einen überkommt, wenn man seinem jüngeren, auch sprachlich jüngeren, Selbst begegnet. Bei alten Fotos passiert mir das nie. Die betrachte ich immer mit diesem auf’s ästhetische konzentrierten Blick. Text dagegen ist unmittelbar – für mich zumindest. Von der Person, die sich in die Sprache der folgenden Geschichte kleidet, ja in ihr die Hüllen fallen lässt, kann ich mich ganz schlecht distanzieren. Will’s auch gar nicht. So war das eben…
(Aus der gleichen Zeit stammt übrigens
diese Zeichnung)

First flush

“Ich finde das super!” sagt Mr. Chance.
Er steht schon im Türrahmen. Er wird gleich gehen.
”Nimm mich mit” denke ich, “jetzt, da ich mich in dein Bewußtsein geschlichen habe, mein Bild auf die Oberfläche deiner Augen geschrieben, meine Stimme in deinen Ohren, die Wörter, mikroskopisch klein, rutschen langsam die Gehörgänge entlang in dein Gehirn, damit du mich ab jetzt nicht mehr vergißt.”
Ich glaube an Zauberei. Ich halte alles fest.
“Es lohnt sich. Du hast Potential. Vielleicht mußt Du einfach Gas geben…” sagt Mr. Chance, und ich überziehe ihn mit spinnwebfeinen Fädchen von Vertrauen, ich sehe ihm ins Gesicht, da gibt es ein Geschenk für mich, dünn wie Haut. Ich bin eine Grille, die in deinem Mund zirpt, du wirst mich nicht mehr los. Ich halte dich fest mit meinen Chinaaugen. Ich bin verliebt, bis der Moment langsam ausblutet und ich den Blick senken muß.

Wie immer, wenn etwas zum ersten Mal passiert, klingt die Welt außen nach Schwimmbad, ich bleibe schwebend auf dem Grund hängen, bewege mich nur, um den Wein den Hals hinunterrinnnen zu lassen, die Sonne sticht in die Fensterscheiben, ich gerinne, die Tasten unter meinen Fingern beschicken mich mit trägen Signalen, ich liebkose sie, jede einzeln.
Alles ist immer gleichzeitig, und wir alle zusammen sind eine Verschwörung, ein Lichtspiel, ein offener Garten.
Lies in mir. Lies mich, lies mein Buch, mach’ mich durchsichtig wie ein gallertes Fischchen, dass ich in deinem Gehirn schwimmen kann.
Ich träume von dir, und wir wechsen uns ab, ich stehe im Wasser und lasse die Wellen an meinen Lippen zupfen, das Wasser leckt wie lauwarmer Brei zwischen meinen Beinen und macht mich geil und nachgiebig und listig wie eine Hexe. Ich will mehr von allem und jedem, und von diesem hier ganz besonders.
Bald wird jemand klingeln und ich werde es nicht hören, denn der Wein breitet seinen roten Labber über mich und erstickt jeden Laut.

“Es gibt Künstler, die zeigen Information über die Gegenwart, und es gibt Künstler, die zeigen die Gegenwart, doch das sind nur vielleicht zwanzig Prozent. Das sind die einzigen die zählen, denn da fängt es an”, sagt Mr. Chance, und:
“Denn das Private ist eine allgemeine Ebene, aber das Intime zu zeigen ist der Moment, wo Kunst anfängt, und wer mir das nicht zeigt, bekommt Schwierigkeiten mit mir.”
Ich stehe ein bißchen befangen da und sehe ihn an mit meinen Brüsten, alles an mir ist intim, schon immer gewesen, meine Stimme, mein Körper, die Geschichten, die ich erzähle. Ich stehe da, als hätte es noch nie einen offensiven Augenblick gegeben in meinem Leben, eine kurvige Oberfläche auf zwei Beinen, die lauscht und sich bedankt, wenn auch unausgesprochen, für – ja, für was?, für dieses Zäpfchen Identität, daß mir durch die Haut geschoben wird und sich schnell auflöst.

“Eigentlich wollte ich Dir noch was vorlesen!”, flüstere ich, als Nadine, die kühle Graue, ins Klo verschwindet, “aber ich dachte, Du kommst allein”
Er lächelt:“Mach doch!”
“Ich wollte aber aus meinem Journal vorlesen, und das ist heftig-, ich weiß nicht, ob ich da jemand anderen dabeihaben will”
“Hör mal, ich kenne Nadine schon seit zehn Jahren, und sie kennt mich sehr gut. Du kannst ihr alles, wirklich alles an den Kopf schmeißen, die erschreckt sich nicht.”

Also mache ich es.
Ich schiebe die silbernen Sesselchen in Position und lasse die beiden Platz nehmen und setze mich aufs Bett und lese ihnen vor. Mr Chance schließt die Augen beim Zuhören, Nadine sieht mir die ganze Zeit ins Gesicht.
Ich blicke immer wieder von den geschlossenen zu den offenen Augen, der Mann, in Ruhe, läßt den Kopf in den Nacken hängen, die Frau gespannt, prüfend, gewissenhaft.
Ich lese und fühle wie immer, wie die Aufregung von mir Besitz ergreift. Aufzeichnungen. Das Wort gefällt mir, weil ‘Zeichnung’ darin enthalten ist, und ‘gezeichnet-sein’ vielleicht auch, eine Prägung, ein unwiderruflich-verbindliches.
Was bedeutet das?
Jenny Holzer schreibt ihre Sätze über Gewalt an Frauen manchmal auf die Haut von Frauen, und das Bild, die Nahaufnahme dieser Hautoberfläche, ein Netzwerk von Rauten, in die die Schrift in einzelne Poren eingesickert ist, die feinen Härchen, die Rötungen, einige Blutgefäße dichter unter der Haut als andere, das ganze Bild steht mir vor Augen, wenn ich mir Holzers Sätze in Erinnerung rufe, würgende Inhalte auf einer suggestiven Oberfläche.
‘Gezeichnet-sein.’ Von der Tat, oder von der Erinnerung an die Tat?
Das unwiderruflich-verbindliche entsteht bei ihr erst aus der Verbindung von Kalkül (sprachlich) und Nähe (Haut-Bild).

Ich stecke zu tief in meiner Arbeit, ich bin nur ‘Haut’, ohne Kalkül, meine Arbeit und ich sind eins.
Ich lese die letzte Zeile der letzten Geschichte aus dem Journal und schließe das Buch. Wie war ich? Was werden sie jetzt mit mir tun?
In der Zeitspanne meines Vorlesens bin ich perfekt kontrolliert und besitzergreifend, doch danach sollen sie mich in Besitz nehmen wollen. Sie sollen zugreifen, auf irgendeine Weise, nach dem Lesen. Meine Arbeit, Texte, Zeichnungen sind Ausdruck dieses ergriffen werden wollens. Zieht mir einen schwarzen Strumpf über den Kopf. Zeigt, daß ihr etwas verstanden habt.
Sie wirken leicht nach der Lesung, meine beiden Zuhörer, sie freuen sich, als hätten meine Aufzeichnungen ihre Einschätzung meiner Person bestätigt, als sei das vorher mittels Zeichnung nicht ganz gelungen, der Punkt noch nicht ganz erreicht gewesen, zu dem sie hätten sagen können, ja, sie ist gut, sie hat etwas, das ganz und gar ist, sie hat etwas eigenes.
Wir sprechen über Verlage und Autoren und es liegt eine Art Nachbeben der Lesung in der Luft, das uns drei ein bißchen aufputscht, plötzlich ist alles verbunden und mit Anwesenheitsmarken bespritzt, der Nachmittag, die Porzellankaffeetassen, Zeichnungen in Schachteln, die schweren Manuskripte auf der goldenen Bettdecke, der überquellende Aschenbecher mit der abgebrochenen Ecke, die Pfeife, die mit dem Kopf nach unten in der erkalteten Asche liegt.
Die kleine Wohnung hatte sich in der vergangenen Stunde etwas zusammengezogen und furzt jetzt in allen Ecken vor Erleichterung, daß die Vorstellung gut gelaufen ist, der Kaffee getrunken, die Sprache gesprochen, die Lächeln gelächelt.

Frau Nadine sagt, sie werde mich wegen der Verlagsgeschichten anrufen und klemmt sich das Manuskript unter den Arm.
Ich lächle und nicke bestätigend, doch ich bin mir nicht sicher, daß sie es tun wird, und lasse mir noch Zeit, bevor ich einen Erwartungsfaden an ihr befestige. Warum zeigt sie so wenig von sich? Sie wirkt, als stünde sie unter Druck. Ist es anstrengend, mit Mr. Chance zusammenzuarbeiten? Die beiden sind ein seltsames Gespann.
Er, der genußsüchtige Arbeitsmensch, einer, dem die Macht wie angegossen sitzt, schön angezogen, souveräne Bewegungen mit den Händen, keine großen, affektierten Gesten, sondern gezielte, routinierte, kaum eine unwillkürliche darunter. Hat Vergnügen an sich, spielt gerne, auch wenn ich nicht glaube, daß es ihm wichtig ist, den anderen merken zu lassen, daß er spielt. Ich empfinde ein Vergnügen daran, mit ihm zusammen zu sein. Seitdem wir uns duzen, bin ich ein Stück aus der Deckung gegangen.
Sie?
Alles, was ich ihm bei unserem letzten Treffen erzählt habe, hat er ihr weitererzählt.
Hm.
Aber warum nicht.

Sie hat was Trauriges an sich, Frau Nadine.

Alle meine Beziehungen fangen mit einer Projektion an: Unabhängig davon, was mir mein Gegenüber offen vermittelt, errichte ich eine parallele Realität, in welcher diese Person mir zugänglich ist und mich haben will, beziehungsweise von mir erobert wird. Nur so bin ich in der Lage, auf den ‘Anderen’, die ‘Andere’ zuzugehen: Indem ich Pseudo-Beziehungen errichte.

(Frankfurt, 2001)

Mr. Chance und Frau Nadine, ff. Samstag, 15. Januar 2011

Gestern begegnete ich ihnen nach langer Zeit einmal wieder, dem mächtigen, nun alternden Herrn und seiner Gespielin. Die dies nun lang’ schon nicht mehr ist. Die vertrauten Gesten indes sind geblieben; da liebt sich wer noch.
Ich sah – wir standen vor der Eingangstür des Restaurants – wie ihm die Pfeife mit dem Kopf nach unten aus dem Mundwinkel hing und befürchtete kurz, das sei keine Absicht.
Sieht lustig aus, deine Pfeife, so verkehrt herum, sagte ich.
Damit es nicht reinregnet, lächelte er.
Erst da bemerkte ich, es regnete. Männer ohne Haare spüren das schnell.
Lang her, dass ich den beiden aus meinem ersten Manuskript vorlas in meiner Studentinnenbude, auf dem Bett mit dem goldenen Überwurf. In der Geschichte, die kurz darauf erschien, nannte ich die beiden Mr. Chance und Frau Nadine. Er erwarb sieben Zeichnungen, bevor er ging.
Frau Nadine, heute Flipper, scheint kein Jahr älter zu sein als damals. Ich nannte sie gestern Abend um, weil Chance erzählte, sie könne so gut schwimmen. Passt auch zu ihr, Flipper; sie hat immer noch diese irre Stromlinienfigur.
Vor der Tür sprachen wir über Sex, wie immer schon. Er gab mir diesen Rat.
Glaub’ mir, alle Männer wollen das, sagte er, ausnahmslos alle. Es macht sie süchtig, deswegen liegt ein Tabu darauf.
Ich hab’ das im Keller eines französischen Comicladens mal in einem Heft gesehen, sagte ich, aber nie ausprobiert.
Tu’s, sagte er.

Plitsch. Donnerstag, 13. Januar 2011.

Muss mich erstmal sammeln erstmal Deiche bauen.

12:34
Eben ruft meine Mutter ganz aufgeregt an: “Warum musst Du Deiche bauen??? Ist alles in Ordnung? Lese eben Dein Blog!!!”
“Bei mir tritt der Fluss über die Ufer” sage ich.
“Der echte?”
“Ja, der echte. Die Uferstraße ist schon überflutet und das Wasser steigt weiter.”
“Und? Wie sieht es bei Dir aus?” fragt sie, obwohl sie genau weiß, ich wohne im vierten Stock.
“Alles trocken” sag’ ich.
“Das Gesicht sieht aus wie der Mann im Mond…” sagt sie.
Ich schweige.
“Bist noch nicht sehr gesprächig!”
“Nee, ich schreib’ gerade auf TT, was Du gesagt hast.”
Sie lacht: “Rufst Du mich später nochmal an?”
“Klar.”

19:18
Mist, der Edding ist leer. Wollte noch ein Lächelköpfchen zeichnen, um den Tag insgesamt ein bißchen schnuckliger zu machen, aber …
Na, morgen wieder : )

Jumpin’ TT. Dienstag, 11. Januar 2011.

Guten Morgen. Erinnern Sie sich an Bockspringen? Lang her, hm? Ich mochte das immer. War eh gut im Turnen, viel besser jedenfalls als beim „Jazztanz“, der irgendwann an meiner Schule in Mode kam (das ist was für Ihre Retrodetailsammlung, Melusine), bei dem wir diese Stöckchen in die Hand bekamen, an denen meterlange farbige Bänder befestigt waren. Die musste man dann rhythmisch bewegen, und sich selbst möglichst elegant dazu. Das konnte ich g a r nicht – ich mochte den Bock! Das Pferd. Und den Kasten. Hauptsache schwer und mit Leder bezogen. Ah, und der Stufenbarren! An dem war ich ein As. Nur das Reck war mir zu wenig Gegenüber, so ‘ne dünne Stange, viel zu immateriell. Ich hatte gern was Substanzielles vor mir, wenn ich Anlauf nahm, daran hat sich seitdem auch nichts geändert.
Wenn alle drüber gekommen waren, wurde der Bock höher gestellt und weiter ging’s. Irgendwann, wenn er zu hoch wurde, dotzte man mit voller Wucht vorne dagegen. (War für die Jungs bestimmt keine angenehme Erfahrung, fällt mir eben ein, der Anblick blieb mir als Schülerin einer Mädchenschule allerdings erspart)
Wie ich darauf komme?
Gestern, im Gym, drückte mir meine Trainerin einen riesigen Medizinball in die Hand. Yippie! Plötzlich war ich wieder vierzehn. Meine Trainerin lachte sich schepp, weil ich das Ding mit solcher Wonne attackierte. „Was ist denn mit D i r los“ fragte sie.
„Ich liebe die Dinger“ schnaufte ich, und trat noch mal nach.
Heute Nacht träumte ich dann vom Bockspringen. Wie es sich anfühlte, Anlauf zu nehmen. Und stelle heute Morgen fest, mir fehlen diese einfachen Körperroutinen: Rennen, springen, stehen. Seit fast fünfzehn Jahren mach’ ich Krafttraining, doch plötzlich packt mich eine Sehnsucht nach Pferd, Bock und Barren. Lustig, oder? Stehen die Dinger eigentlich noch irgendwo rum? Schade, dass meine Wohnung so klein ist, sonst würde ich mir ein ausrangiertes Pferd reinstellen.
Hat jemand eins übrig?
Falls ja, schmeiß ich den Schreibtisch raus, um Platz zu schaffen : )

Ein dickes Fell. Sonntag, 9. Januar 2011.

Ich hätte es wissen müssen: Antihistamine machen unsagbar müde, Punkt. Hätte keine einwerfen dürfen heut’ Morgen. Doch die vergangene Nacht war nur halb mit Schlaf gefüllt, die übrige Zeit zogen mir Ameisenscharen beißend über die Haut. (Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten zweihundert Mückenstiche auf einmal, dann wissen Sie, wie sich jemand mit Neurodermitis in einer schlechten Nacht fühlt)
Zudem träumte ich d e n Traum: ich befinde mich in einer Stadt, deren Einwohner eine mir völlig unbekannte Sprache sprechen, ich hab’ die Orientierung verloren, das Mobiltelefon wird mir geraubt, meine Barschaft ebenfalls. Ich hab’ nicht die leiseste Ahnung, wie ich die Freunde wiederfinden soll, mit denen ich verabredet bin, und bin auf die Hilfe völlig Fremder angewiesen, denen ich beim besten Willen nicht verdeutlichen kann, was mein Problem ist. In Varianten träume ich das immer wieder. Manchmal – und das ist dann die Steigerung ins alptraumhafte – erkennen mich die Freunde nicht, wenn ich sie endlich gefunden habe.
Na gut.
Ich bin ja gewieft, ich kenn’ meine nervöse Haut, den Traum kenn’ ich ebenfalls, lassen wir’s gut sein.

Zeit für ein paar Streicheleinheiten. Ein Ölbad. Einen wohlwollenden Blick auf mich selbst. Eine Flasche Cava ist auch noch da – die letzten Tage trank ich nur Wasser, also her mit dem Zeug! Obwohl mich das erst recht müde machen wird. Egal. Dann halte ich eben Künstlerschläfchen…

Geschätzte Leser:innen, keine Sorge, ich bin schlicht übermüdet, und manchmal geht mir die Schattenseite meiner Empfindsamkeit (jaja kitschiges Wort) einfach auf den Senkel. Dann streift mich kurz der Gedanke, wie es wäre, ein dickes Fell zu haben. Vielleicht zeichne ich deshalb so gerne Tiere mit viel Pelz ; )

Ich wünsch’ Ihnen einen schönen Sonntag!

p.s. Litblogs.net erfragt von mir, wie immer am Ende seines Quartals, den meines Erachtens gelungensten TT-Beitrag der letzten drei Monate. Bin momentan noch überfordert von diesem Ansinnen.
– Erinnern Sie sich zufällig an einen Beitrag aus den letzten Wochen, der Ihnen besonders gut gefallen hat? Ich will da keine Entscheidung auf Sie abwälzen, aber könnte ja sein, dass…

– Hat sich erledigt, hab’ mich entschieden! Was die Hyäne sagt hat das Rennen gemacht.