Die Sprache der Anderen, 57

»Ich war letztens trainieren. Es war Rücken-Trizeps-Tag. Voll in meinem Element, mein Latissimus pumpt sich auf. Redbull verleiht keine Flügel, Rückentraining schon. Durch das Muskelwachstum erhöht sich auch die Testosteronproduktion. Ist für den Muskel und Bartwuchs zuständig. Nach dem Training gehe ich joggen. Ich denke an den Film Forrest Gump und renne dann schneller als ein Lamborghini.
Ich würde gerne mit meinem allerbesten Freund Tolga trainieren gehen, denn wir haben zwei Dinge gemeinsam: die Strichartigkeit und den Vogel. Strichartig ist die Definition meiner Muskeln. Sowie Tolgas Augenbrauen. Warum der Vogel? Ich habe einen Lat wie ein Adlerflügel und auch Tolga hat etwas mit dem Vogel gemeinsam: Statur und Stimme eines Wellensittichs. Herkunft? Schwanheim. Und quasselt wie ein Papagei.«

(F.G., 19 Jahre, Kreati Vübung April 2014)

Auspressen

[Die Jungs lieben mein Quetschding. Ich hab’ auch noch andere Denkspielzeuge, ebenso seltsam anzufassen. Hilft beim Schreiben. Im Ernst.]

Endspurt heute. Wir machen unser Magazin. Wird ein anstrengender Tag – die Texte müssen alle getippt, besprochen, überarbeitet und ausgedruckt werden, dann gestalten wir das Heft, dann muss es geklebt und doppelseitig kopiert werden, danach legen wir die Seiten ineinander und tackern das Ding. Das alles mit zwanzig Leuten auf ziemlich engem Raum…

Wish me luck… : )

Derweil

… setzt sich auch Tusker, nebenan im Atelier, den Sporen der Erinnerung aus. Während ich seinen Bären betrachte,
wie einem aprupt unterbrochenen Traum entsprungen wirkt er auf mich, so, als habe er nicht die Zeit gehabt, sich wieder in seine vertraute, harmlose Form zurückzuwandeln,
denke ich über Fugen nach: wie sie es sind, aus denen es keimt und pilzt und wächst. Warum wollen wir eigentlich immer fertig werden mit etwas?
Es ist das Während, das Derweil, das mich fasziniert. Die Gleichzeitigkeit. Es gibt keine abgeschlossenen Prozesse.

(Und nun mache ich mich auf den Weg zu meiner jugendlichen Rasselbande. Bis später.)

Zum Ankreuzen

[ ] Ja, warum?
[ ] Nein, aber warum fragst du
[ ] Äh
[ ] Nein, wär’s aber gern
[ ] Ich dachte, das ist ein Schreibkurs
[ ] Kann ich auch was zeichnen, mal
[ ] Ich war beim Arzt
[ ] Krieg’ ich noch’n Blatt
[ ] Coole Socke
[ ] Gib ma Milch
[ ] ….

Meimei

Oh wie wohl war ihr am Abend…

aber jetzze muss Madame erstma ihren Kater lüften geh’n.

Mein lieber Scholli, was wankt denn da so?

Und ‘ne Stunde weniger isses auch geworden über Nacht, scheint ihr.

Na, alles weitere verschieben wir ma lieber, wa.

TTts