Viel leicht

Tag. Nacht.
Gewinnver
lust.

Gib dich zu.
Frieden.
Gib dich
zufrieden.
Wachse hin
auf.

(und hin
—— ab)

Ein Buch aus Ton. Eine Schwelle aus Licht. Ein Gedicht aus Fleisch.
Das Geschenk ist ausgepackt, sage ich, was
jetzt?
Wir liegen offen.
Ein bisschen Schwund ist immer.
Der filigranen Dinge.

Ins Geheimnis zurück zieht uns nichts:
So ist das mit Vertrauen. Man weiß alle Namen im Schlaf.
Wir begnadigen uns.

Du hältst, was du versprichst, ich verspreche mich. Voilà: La difference zwischen Sorgfaltspflicht und Liebe.
Sagst selten vielleicht. Eigentlich nie: Du kannst, oder eben nicht.

Ich gebe viel
leicht zu
viel
zu

Wenn nicht wir

Einen Stein, einen Ring

sagst du. Als Beweis.
Ich rufe etwas, doch
was beweist das schon, ein Stein, ein Ring

Später, längst ist alles wieder glatt,
haben wir zu viel gemeint.

Wenn nicht wir, wer dann, würde ich gefragt haben
wer von uns wirft den ersten
(Ich nur, solang ich ahnungslos oder sehr wissend bin)

Wir sinken, riefest du, halt dich fest.
Oh.
O

Dein Ring saß perfekt, als der Stein durch die Oberfläche schlug
nun ebbt er aus, einer nach dem anderen
ohne Grund

(Wenn nicht wir, wer dann)

Vergleiche

Wie nie sich daran zu gewöhnen,
wie nie aus der Sprache zu schlagen
oder der Art
wie nie zu denken, dass nun alles vorbeisei
oder anfinge
Manchmal malmt das Vergleichenwolln
ohne Nix zu gebärn; nur weil es so laut ist hier drinnen weiß ich überhaupt
vom Überhaupt

Wie sich unterhalb der Ortungsgrenze abspielen zu wolln
wo kein Sonar mehr hinkommt
(an Solar nicht mal zu denken)
Wie alle Vergleiche ihr lebenlang hinken, die Ärmsten:
wie zweieiige Zwillinge
in der Pause auf dem Schulhof hoffen sie, dass sie nie wieder reinmüssen zu mir
hau doch ab, schrein sie,
hau uns ab, sei unvergleichlich du Weichei

Wie sich nie daran gewöhnen zu können
wie Sprache gewinnen um Sprache ringen
(*autsch*)
Ohne andere kannst du nicht wachsen, mahnen die Spinner
aber: nie bekämt ihr meine Kuh vom Eis
mit eurem Leitfaden
wenn die nur einmal den Kopf hochwirft, reißt er

Mein Ruf verhallt wie eine Glocke in Aspik
die Kuh käut friedlich weiter
aber es taut ja noch nicht

Augenschein

Deinen Grundriss
ich verlasse ihn
Dein Stab
ist mein Stecken nicht
Sicherer Ort: Ich verlasse dich
Immerwährende Scham: Ich verlasse dich
Wohlfeile Lebenskunst: dich auch, Arschloch.

Ich verlasse dich, mein Braves, mein Zaghaftes
und auch dich, Liebes, Gewieftestes,
mein Ein-und-Alles Wunschdenken, meine Zauberwortmaschine,
Du wirfst mir nur Kunstschnee aus und ich will dich verlassen

sobald ich kann.

Da, wo ich hingeh,
habe ich keine Angst mehr, falsch zu sein,
kein Wort mehr, mich darin einzuwickeln,
keine Lust mehr, meine guten Taten zu zählen

Bach und Stein

Am Hang
Im Wort
Am Anfang
Frag’ den Anfang
häng dein Wort in die Strömung
Bach und Stein
wach und klein

Die Namen der Dinge
Die Zeit
Die Gelegenheit
springt von der Brücke, schwimmt
einfach weg
Sing meine Linde, kling meine Nachtigall
ruft sie noch
während sie davontreibt

Büsche hängen über den Böschungen
Wie heißt du, frage ich das Ufer
Es lacht mich aus
Ich heiße doch nicht, ich bin
sagt es
Ich habe Gras und eine Schnecke, schau
und Zwischenräume. Mir wohnt ein Plan inne
Wie ist es bei Dir?

Kann ich bitte auch eine Schnecke haben
sage ich
Sie kommt, wenn du nicht mehr um Erlaubnis fragst
wispert das Ufer
Wird sie ein Haus haben, frage ich
Sie wird nackt sein wie du, versprochen
Und das Ufer verneigt sich und geht langsam davon