Theodor Mommsen / Römische Geschichte

„Rings um das mannigfaltig gegliederte Binnenmeer, das tief einschneidend in die Erdfeste den größten Busen des Ozeans bildet und, bald durch Inseln oder vorspringende Landfesten verengt, bald wieder sich in beträchtlicher Breite ausdehnend, die drei Teile der Alten Welt scheidet und verbindet, siedelten in alten Zeiten Völkerstämme sich an, welche ethnographisch und sprachgeschichtlich betrachtet verschiedenen Rassen angehörig, historisch ein Ganzes ausmachen.“

“Römische Geschichte”, dtv 2001

Zugetragen von Dr. NO via MelusineB

(Jaaa, ich weiß, eigentlich sollte diese Rubrik nur Romananfänge beinhalten. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Allein schon des Wortes “mannigfaltig” wegen – mit einem Augenzwinkern rüber zu ANH, der sich kürzlich der vokabularischen Genderproblematik widmete ; )

Herzmanovsky-Orlando/Maskenspiel der Genien

„Bedeutende Schnellzugslinien versickern im Inneren von Österreich, verlieren durch einen rätselhaften Abschuppungsprozeß den Speisewagen in Leoben, diesem Gewitterwinkel des europäischen Reiseverkehrs.”

“Maskenspiel der Genien”, Erstveröffentlichung bei Langen-Müller Verlag, München, 1958

Zugetragen von >>> Steppenhund, der dazu schreibt: “Ich kann leider nur den Teil zitieren, den ich hier im Internet gefunden habe, denn der erste Satz geht, soviel ich mich erinnern kann, über eine dreiviertel Seite. Vielleicht habe ich auch einen Punkt übersehen…”

Dieter Forte / Auf der anderen Seite der Welt

„Das Meer lag in der tiefen Nacht in einem schweren ruhigen Atem, in einer Stille wie vor der Geburt, während das herausgestoßene, abbrechende Todesatmen eines Menschen den Tag erwartete, das Licht weit hinter dem Meer, das wie ein jahrtausendealter schwarzer Stein unter den Sternen schlief.“

“Auf der anderen Seite der Welt”, S. Fischer Verlag, 2004

Zugetragen von Aléa Torik.
Die zugleich auch auf >>> ihren eigenen Text zu Romananfängen verweist.