“Dauert noch.”
“- Och!!”
“Doch.”
Archiv der Kategorie: Aktuell: TTagesjournal
TT sticht in See. Freitag, 3. Juni 2011
He, Nüsse! Zurück an den Baum gibt’s nicht! Stapellauf jetzt!
Voll auf Kurs,
Ihr
Tainted Tumbler
18:43
So. Fast durch mit dem Skript. Eben auch noch Hanteln gestemmt in diesem merkwürdigen Club hier, in dem die Männer durchweg schmalere Taillen haben als ich, die Frauen aber nicht. Hm. Viele grafisch rasierte Bärte. Keine Tatoos. Schöne Männer. Ein Hüne hat mich zu seiner Lieblings-Ausländerin erkoren und zeigt mir, wie frau bei kopfüber hängenden Crunches am besten atmet. Da. Und da. Der Mensch besteht ja aus Stellen.
Gestern Abend in den Straßen von K****. Donnerstag, 2. Juni 2011
Ja, TT schleppt schwer an einem Kater.
(Nein, der Waschbär ist nicht unecht.)
Ja, angeschlagen wäre nach fünf Whiskey die richtige Bezeichnung.
(Nein, der Waschbär weist nicht auf die Spezialität des Clubs hin, in dessen Vitrine er wacht.)
Ja, ich bin willens, mein Tagespensum noch zu verrichten. Bald. Gegen Abend. Wenn der Kater sich verpisst hat.
(Nein, das war kein Ächzen. Sie müssen sich verhört haben.)
Phelphunktion. Dienstag, 31. Mai 2011
Mir phällt auf, da stimmt was nicht. Phalsche Taste gedrückt heute morgen. Phaulheit kann’s nicht sein: es phehlt nicht an Motivation; bin phrisch, nur eben krasser Phehlstart. Phuck! Phalls ich die Reset-Taste phinde, komme ich wieder. In solchen Phällen hilpht nur von vorne anphangen.
11:20
(Bin hailfroh: sowas kann ja laicht ausarten. Aine Andere hätte viellaicht aufgegeben. Schaine den Fehler aber in den Griff bekommen zu haben, die efs sind wieder ainsatzfähig. Fain!
00:10
Ein paar Synapsen haben dann letztendlich doch noch gefeuert heute. Beweise liegen leider nicht schriftlich vor…
Gute Nacht, allerseits. ; )
Federleser revisited. Sonntag, 29. Mai 2011
Im 15. Jahrhundert, schreibt Nabil Osman in seinem kleinen Lexikon untergegangener Wörter, wurde es als kriecherische Schmeichelei aufgefasst, einem Höhergestellten die Federchen von der Kleidung zu klauben. Wer es dennoch tat, wurde verächtlich als “Federleser” bezeichnet.
Ich stelle mir das mal bildlich vor.
Also, fünfzehntes Jahrhundert, zu Ross in der engen Gasse, schnatterndes Federvieh zwischen den Stiefeln. Man ist ermattet und schmutzig vom Tage, will schnellstens hoch auf die Burg, in den Waschzuber. Die Hühner indes raufen, so ist es nun mal, so wird es immer bleiben und die Daunen, die sie sich kreischend aushacken, heften sich flugs an die schmutzigen Gewänder. So kann man sich zuhause nicht blicken lassen. Was tun?
Haltung bewahren. Denn ewig wie das Raufen der Hühner ist auch das Erscheinen des Federlesers; schon nähert sich ein Männlein mit unterwürfigen Gebärden:
“….”
“….”
Den Dialog, werte Leser:innen, überlasse ich ohne viel Federlesens Ihnen ; )
16:01
Hab’ eben mal im Introtext der Rubrik “Erste Sätze” die Einsendungen gelistet – einundfünfzig Romananfänge bisher! Nicht schlecht! Jetzt müsste ich die Liste noch mit Links versehen, damit man sofort einen Autor/eine Autorin anklicken kann, anstatt so viel scrollen zu müssen. Ist aber fuddelig, wird verschoben. Muss mal raus ..
TT heute noch… Samstag, 28. Mai 2011
Wohl wollen. Freitag, 27. Mai 2011
Mein Tag ist zersplittert heute, geschätzte Leser:innen, dennoch werde ich immer mal wieder hierherkommen, um zu sehen, ob Sie da sind. Um sich, beispielsweise, an diesem Gespräch zu beteiligen. (Wohlgemerkt, Gespräch ; )
Oder weil Sie eine Idee haben, was 1980 in Venedig geschah…
Sollten Sie weder auf das eine noch das andere Appetit haben, tja, morgen gibt’s dann wieder Schnitzel! ; )
Ihnen allen einen (wohl)wollenden Tag.
Herzlich
TT
Out there.

©www.thelasttuesdaysociety.org
“Ich verfolgte Unbekannte auf den Straßen. Nur so zum Spaß. Eines Tages, im Januar 1980, bin ich einem Mann nachgegangen, dessen Spur ich Minuten später verlor. Zufälligerweise wurde er mir noch am gleichen Abend vorgestellt und erzählte mir von seiner bevorstehenden Reise nach Venedig. Ich beschloss, ihm zu folgen.”
Sophie Calle
Assoziationsräume: BildText-Paare
Warten nur mit Schleife. Donnerstag, 26. Mai 2011
Aschewolke, klein. Mittwoch, 25. Mai 2011
Es gibt bessere Fehden zu führen, jenseits des Randes.
Ja. Doch wer auf dem Teller bleibt, kann sich nicht eingraben und warten, bis die Luft wieder rein ist.
Ist doch egal.
Nichts ist egal. Ich vermisse die Frauen. Merken Sie nicht, wie die weg bleiben, wenn die Raucherecke
der Flegel den ganzen Hof in Beschlag nimmt?
Das ist doch reine Behauptung jetzt.
Nein. Beobachtung.
Zicke!
Rüpel!
Fahrlässigkeit gibt’s überall im Sonderangebot. Ich behalte mir vor.
20:23
Zwei Drittel der ersten Überarbeitung des Manuskripts geschafft. Wenn ich durch bin, kommen die neuen Kapitel dran. In regelmäßigen Abständen packt mich die Panik, Sie kennen das sicher, falls Sie selbst schreiben. Nein, ich verliere jetzt kein Wort über Zweifel: die neigen dazu, sich gemütlich einzunisten, sobald man sie formuliert.
Bin matt. Eben noch geturnt, ein erstes Mal hier in K**** nicht an den Hanteln, sondern inmitten fremder, größtenteils dunkelhäutiger Frauen in einem Raum, der nach kurzer Zeit von arbeitenden Körpern nur so dampfte. Kurzer Glücksmoment, dass ich das wieder kann. Ich hinke zwar nicht mehr, doch mein linkes Bein ist immer noch stellenweise taub, auch die Fußkante. Immerhin, es fühlt sich nicht mehr wie ein Alien an, das ich am liebsten abschneiden würde. Nur, wenn ich drüberstreiche über die Stellen – und spüre, dass ich dort nichts spüre. (Nicht nachlassen, Phyllis.) Die Trainerin vorne gibt ihre Anweisungen in Englisch und schreit alle paar Minuten “courage, ladies!” durch den Raum, dazu die Wummermusik, die sie immer auflegen, wenn sie einen motivieren wollen. Für das hier brauche ich keinen Mut, denke ich. Da kenn’ ich ganz andere Sachen.



