Geist?

19:56
Bin dabei, meinen lion handzahm zu kriegen, nachdem kittenwishes (Tausend Dank!!! : ) heute Stunden damit verbrachte, ihm einzufüttern, was er braucht, um mich arbeitsfähig zu machen. Jetzt stopfe ich ihn noch mit dem voll, was mich glücklich macht. (Ups, meine Fingernägel sind zu lang zum Tippen. Die müssen ab.)
(Na, sagen wir, zufrieden, glücklich ist was anderes)
Ich habe Ihre blogs inzwischen alle wieder ordentlich gebookmarkt. Gut, gell? : ) Was mir mehr Probleme bereitet ist die Überlegung, ob ich intelligent Ordnung halten werde… und falls ja, wie? Ich habe nur einen kleinen Koffer alter Dateien mit rübergenommen, der Rest lagert auf externen Festplatten. Sodass der shiny shiny Löwe zwar nciht (grr, die Fingernägel) mehr jungfräulich, aber zumindest lange noch nicht so mit Daten vollgesabbert ist wie der alte.
Oh weh, Frau TT, was, wenn der Geist nicht willig ist.
Dann nutzt das beste Gerät nichts.
Ich werd’ mal ein Räucherstäbchen entzünden : )

Man habe Geduld mit mir.

Bratling. Sonntag, 4. September 2011

(…) “werden Ihnen darüber hinaus Wildkräuterprodukte angeboten, die entweder mit naturschutzfachlichem, ernährungsökologischem oder naturpädagogischem Hintergrund, gegenwärtig weitgehend ungenutzte Wildkräuter als Nahrungsmittel vorstellen, und der Allgemeinheit die essbare Spontanvegetation zur kostenlosen Frischversorgung erschließen; um der nachhaltigen Entwicklung unserer Esskultur Wege zu bereiten” (…)

Ja!!!

Miss TT erwarb vom (AEVO-geprüften, was auch immer das bedeutet) Koch und Verfasser dieses Prospektes beim heutigen Wildkräuterfest (oben auf dem Berg, ja) einen Bratling, der aus den geschilderten spontanvegetativen Substanzen bestand.
Köstlich.
Leider verschlang Miss TT (ihren Gewohnheiten beim Fleischkonsum entsprechend) den Bratling (und einen weiteren, Himmel hilf) ohne die essbare Spontanvegetation angemessen zu kauen.
So dass jetzt zu ihrem Leidwesen alle nutzbare Energie (um sich beispielsweise an der hochinteressanten Diskussion zu beteiligen, die hier an anderer Stelle geführt wird) in einem anderen Trakt gebraucht wird. (Darüber, wie sich die Angelegenheit im weiteren Verdauungsverlauf darstellen wird, wagt sie gar nicht nachzudenken.)
(Wie auch die Klammern auf höchst verdächtige Weise gerade Einzug nehmen in ihren Text. Muss am Knöterich liegen.)
Schnauf.

(Die Zichorien BBQ Sauce ist übrigens unbedingt zu empfehlen. Kein Witz! Auch sie erhältlich bei >>> Newtritionink.
Ein Firmenname, den man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen muss.)

Samstag, 3. September 2011

Bitte

Wir werden eingetaucht
Und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen,
Wir werden durchnässt
Bis auf die Herzhaut.

Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränengrenze
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.

Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube
den Zweig vom Ölbaum bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blüte sei,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.

Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.

(Hilde Domin. Aus: “Der Baum blüht trotzdem”, S. Fischer Verlag)

Falls mir heute ein einziger Satz einfällt, der verglichen mit diesen Zeilen nicht eitel wirkt, melde ich mich wieder.

Wickelranken. Freitag, 2. September 2011

Was mir an Bieris Ausführungen gefällt, ist die “Was wäre wenn” – Fragestellung im Titel. Er suggeriert, hier geht’s nicht um Belehrung, sondern um Gedankenspiel.
In dieser >>> Rede stecken eine Menge Antworten auf die Frage, warum die Spiralen des eigenen Denkens manchmal so ins Leere tasten, besonders die spekulativen: Sie finden einfach nichts zum Festmachen. Kann auch gut aussehen, bleibt aber selbstbezüglich.
Für Zaunwicken und Künstler:innen eigentlich kein Problem. Oder vielleicht ja doch. (Für letztere ; )

p.s. Phorkyas hatte einen weiteren Link zu Bieri übrigens >>> hier ins Gespräch gebracht. Motiviert durch meine Seminarvorbereitungen (die Saison geht wieder los) nehme ich unsere Fäden wieder auf. Mein Anliegen dabei ist ein sehr persönliches: Ich versuche, mir ein klareres Bild zu machen, wie sich das Innere mit dem Äußeren verweben und dabei das Bewusstsein der eigenen Identität stärken kann. Solche Fragen nämlich stellen mir meine Schüler:innen, wenn auch nicht ganz so verschwurbelt.

Die Sprache der Anderen, 29

[…]
“Das ist ein untrügliches Kennzeichen von Bildung: dass einer Wissen nicht als blosse
Ansammlung von Information, als vergnüglichen Zeitvertreib oder gesellschaftliches
Dekor betrachtet, sondern als etwas, das innere Veränderung und Erweiterung bedeu-
ten kann, die handlungswirksam wird. Das gilt nicht nur, wenn es um moralisch be-
deutsame Dinge geht. Der Gebildete wird auch durch Poesie ein anderer. Das unter-
scheidet ihn vom Bildungsbürger und Bildungsspiesser.
Der Leser von Sachbüchern hat einen Chor von Stimmen im Kopf, wenn er nach dem
richtigen Urteil in einer Sache sucht. Er ist nicht mehr allein. Und es geschieht etwas
mit ihm, wenn er Voltaire, Freud, Bultmann oder Darwin liest. Er sieht die Welt danach
anders, kann anders, differenzierter darüber reden und mehr Zusammenhänge erken-
nen.
Der Leser von Literatur lernt noch etwas anderes: wie man über das Denken, Wollen
und Fühlen von Menschen sprechen kann. Er lernt die Sprache der Seele. Er lernt,
dass man derselben Sache gegenüber anders empfinden kann, als er es gewohnt ist.
Andere Liebe, anderer Hass. Er lernt neue Wörter und neue Metaphern für seelisches
Geschehen. Er kann, weil sein Wortschatz, sein begriffliches Repertoire, grösser ge-
worden ist, nun nuancierter über sein Erleben reden, und das wiederum ermöglicht
ihm, differenzierter zu empfinden.
Jetzt haben wir eine weitere Definition von Bildung: Der Gebildete ist einer, der besser
und interessanter über die Welt und sich selbst zu reden versteht als diejenigen, die
immer nur die Wortfetzen und Gedankensplitter wiederholen, die ihnen vor langer Zeit
einmal zugestossen sind. Seine Fähigkeit, sich besser zu artikulieren, erlaubt ihm, sein
Selbstverständnis immer weiter zu vertiefen und fortzuspinnen, wissend, dass das nie
aufhört, weil es kein Ankommen bei einer Essenz des Selbst gibt.” […]

Auszug aus: “Wie wäre es, gebildet zu sein?”
Festrede Prof. Dr. Peter Bieri, PH Bern, 2005

Kurz mal Kitsch.

… was anscheinend übersetzt heißt: “Lesen ist nicht gefährlich, Nichtlesen schon.”

Via >>> Book Porn

17:19
(Nicht, dass es für Sie von Belang wäre… aber meine neuer Apfel wurde heute geliefert. Mit einem Löwen drin. Siebenundzwanzig Zoll, was für’n Teil.
Kann mich einfach nicht von ihm lösen, geschweige denn vernünftig an diesem, meinem alten Apfel arbeiten, weil der neue so brüllt. Bitte sehen Sie mir mein Abgelenktsein nach, ich komm’ schon wieder zu mir : )