Von wegen Resilienz, Nachtrag:

Die Seele ist gut drauf, die Bandscheibe nicht. Da hat sich offenbar ein ganz unliterarischer Vorfall ereignet. Seit Tagen schleppe ich mich schmerzgekrümmt durch die Gegend. Schlucke Diclofenac. Half nix. Zog sogar das gute alte Stützkorsett aus den Tiefen meines Kleiderschranks, das ich eigentlich nie wieder anlegen wollte. Gestern gings dann nicht mehr. Notarzt. Und hallo, die besten Schmerztabletten, die je Eingang in mein System gefunden haben. Wachte heute Morgen völlig übermütig auf, wunderte mich, kam drauf, es sind die Opiate. Opiate!!! Well, well, so überstehe ich Ostern doch ganz prima. Cortison gibt’s auch noch dazu, das hilft dem Rücken, nebenbei auch noch der nervösen Haut. In ein paar Tagen werde ich wie neu geboren sein, glatthäutig, aufrecht schreitend. Danach muss man weiter sehen.
Freunde und Leser, schöne Ostern!

Neues Wort gelernt:

Resilienz.

So nennen Forscher eine strapazierfähige Verfasstheit der Seele, ihre psychische Widerstandsfähigkeit.
Laut SPIEGEL:
“Der Begriff, der Werkstoffphysik entlehnt, bezeichnet ursprünglich die Eigenschaft elastischen Materials wie Gummi, nach Momenten extremer Spannung unversehrt zurückzuschnellen.”

Die Sache mit dem Gummi gefällt mir.
(Nur, wie benutzt man das Wort??? “Sie zeigte äußerste Resilienz?” Oder “mangelnde Resilienz?”)

Eine Seelenverfasstheit, die wie Gummi nach der Dehnung wieder in ihren Normalzustand zurück
…schnalzt.
Hui.

(Meine Resilienz, mal kurz visuell)

Interessante Menschen am Schreibtisch, Teil 1

Das ist Anita Augspurg, 1857–1943, deutsche Frauenrechtlerin, Schauspielerin und erste deutsche Juristin. Gilt als eine der bedeutendsten und mit ihren unkonventionellen Methoden schillerndsten Figuren des radikalen Flügels der Historischen Frauenbewegung.

Ich hab gerade mit Schreibblockaden im frei assoziierenden Bereich zu kämpfen. Na gut, dachte ich, vielleicht lass ich mich mal von anderen Schreibtischtätern anregen. In diesem Fall Schreibtischchentäterinnen. Viel Platz hat sie ja nicht für ihr Manuskript auf ihrem Tischchen. Man beachte den Samt. Und das Kleid. Die Miene. Dazu der Hund.
Als nächstes lese ich mal nach, was sie so herausgelassen hat aus diesem strengen Kopf. Was das unkonventionelle an ihr war.
Falls ich mit was schillerndem fündig werde, lasse ich es euch wissen, liebe Leser!

Soll Elvis gesagt haben.

“I was like a cow in a pen with a whole bunch of other cows, only I got out somehow. Well, they came and got me and put me in another pen, only this one was bigger and I had it all to myself. I looked around and seen the fences was so high I’d never get out. So I said, “all right, I’ll graze.”

Eigenwillig.

Eben

aus London zurück. Muss mich erstmal um die zerfaserte Bürosituation kümmern. Die vielen Gespräche der letzten Tage sich etwas setzen lassen. Vielleicht schreib ich darüber. Jetzt aber erstmal sichten, was zu tun ist. Vieles davon dringend. Macht nichts. Ein gutes Pferd springt knapp.

Ernste Gesichter

auf meinem Bücherregal. Sie haben ja Recht. Muss mich wieder mehr um mein fiktives Schreiben kümmern. Auf meinem Schreibtisch liegt ein 250 Seiten starkes Manuskript, darauf ein Rotstift. Überarbeitung ist nötig. Und ich, stattdessen, verliere mich in dem, was die vermeintliche Vernunft mir für den Tagesablauf diktiert. Weiß jemand ein Gegenmittel für Vernunft??