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Archiv der Kategorie: Unkategorisiert
Neue Sucht
“Equinoxe Noir”, Kaffeebohnen mit feinster Schokolade überzogen. Sehr zu empfehlen bei Unleidlichkeit, Konzentrationsschwäche und Darmverschlingung. Nicht, dass ich von einem dieser Symptome geplagt wäre.
Dafür von anderen.
Doch lassen wir das.
Keine gute Tat vollbracht heute, aber mehrere ganz ordentliche Tätchen.
Manchmal isses so.
Ich kau noch ne Bohne.
Die Nacht wird lang.
Kleiner Beitrag zur Bildungsdebatte
Alle warten auf Lisa.
Nur nicht Pisa.
Agenturtag. Wenig Zeit zum spielen. Der Himmel wie Milch mit Haut, wird nicht aufreißen heute.
Hinter meinem Schreibtisch saugt die Putzdame, wird Zeit, dass ich mein Gelerch packe und das Feld räume.
Stimme zu/stimme nicht zu
“mein innerer putzfisch löscht gnadenlos alles, was seiner meinung nach nicht für die ewigkeit ist.” (gelesen auf http://twitter.com/elsebuschheuer)
Das tut meiner auch. Doch ich werde immer besser darin, ihn mundtot zu machen, den Putzerfisch. Denn – die Frage muss erlaubt sein – was schert mich die Ewigkeit? Die Gegenwart ist es, in der ich mich zu manifestieren suche. Und je kritischer der Putzerfisch, desto schwerer fällt es mir, überhaupt irgendwas zu produzieren.
Mehr Mut zum fragwürdigen!
P.S. Habe eine Gefährtin für den strengen Putzerfisch gefunden. Sie heißt Twink und verzeiht jeden Unfug.
Ein Klassiker: Das Leiden am leeren Blatt
Du dicker Stift!
Wie liegst Du swift
in meiner Hand!
Ein Guter bist Du,
doch, oh je!
Mein Blatt –
liegt unbestiftet
weiß wie Schnee
(für Bel)
Eben fiel mir
beim Lesen einer Zeitschrift unter dem Bild einer herausgeputzten Dame der Satz
“Sie ist in festen Händen” ins Auge.
Args!
Also ich, das sei hier öffentlich vermerkt, hab diesen Ausdruck noch nie benutzt.
Glück sells more than sex these days
In meiner Welt hat Glück fast immer etwas mit Abschottung zu tun. Und Wiederholung. Und schreiben können. Ich mag Sachen, die immer wieder kommen, vertraute Gegenstände, ein bestimmtes Licht. Es gibt den geringelten Kaffeebecher aus der Pariser Zeit, den ich nur an Tagen verwende, an denen ich sicher sein kann, nicht gestört zu werden. Solche Tage sind rar. Dann nehme ich morgens zwei der kleinen rosafarbenen Dinger aus der Kristallschale neben meinem Bett und stecke sie mir in die Ohren; sie schirmen mich ab, verlängern den Zustand direkt nach dem Aufwachen, in dem mir noch Fragmente der Traumszenarien durchs Hirn gleiten, halb durchsichtige Quallen, faszinierend, schnell unsichtbar werdend.
Ich liebe es, nicht so tun zu müssen, als ob ich Gesellschaft nötig hätte, nur, weil dies der verabredete Daseinszustand ist, ich mag Distanz.
Vielleicht ist es auch anders herum; ich kann nicht anders, als mich immer wieder von Gemeinschaften zurückzuziehen – und hab’ den Unwillen, ein selbstverständliches Zusammenleben zu etablieren, zum Kult erhoben. Aus seinen Schwächen Stärken zu machen ist viel leichter, als ich früher dachte. Hat aber auch was glitschiges, das allzu gut zu können. Vielleicht wäre es interessanter, die eigenen Schwächen ebenso auszureiten wie die Stärken, sich einsaugen zu lassen, um zu sehen, wie man überlebt. Irgendwann käme man dorthin, wo Radikalität ihre Domäne hat. Nach der bin ich immer auf der Suche gewesen, ihr heißer Atem zieht mich an.
Wer’s besser sagen kann, soll selbst eins schreiben –
Ein Pfingstgedichtchen will heraus
Ins Freie, ins Kühne.
So treibt es mich aus meinem Haus
Ins Neue, ins Grüne.
Wenn sich der Himmel grau bezieht,
Mich stört’s nicht im geringsten.
Wer meine weiße Hose sieht,
Der merkt doch:
Es ist Pfingsten.
Nun hab ich ein Gedicht gedrückt,
Wie Hühner Eier legen,
Und gehe festlich und geschmückt –
Pfingstochse meinetwegen –
Dem Honorar entgegen.
Joachim Ringelnatz