ich muss gestehn
es ist doch schön
vom bloggen
heut mal abzusehn.

nein, gelogen, schön nicht, aber notwendig.

immerhin hat mir heut morgen die physiotherapeutin den hals ins “schlingenbett” gesteckt und ne halbe stunde dran gezogen. interessante erfahrung.
seitdem fühlt er sich so geschmeidig an, als würde er gleich wegflutschen. (und mein kopf müsste zusehen, wie er ohne ihn klarkommt.)

Twittern

funktioniert einfach nicht für mich. Das einzige, was mir einfällt, wenn ich den Cursor in dem kleinen Twitterfenster blinken sehe, ist, auf Tainted Talents zu verweisen. Arg einfallslos, deswegen lass ich’s auch. Tatsächlich gibt es, nach zugegeben halbherzigen Tauchversuchen im Twittersee, nur eine einzige Frau, die mich überzeugt: Else Buschheuer. Sie überrascht mich, ist schlagfertig und hat diese freche Attitüde, die ich mir als Teenager so sehr gewünscht habe. Nun hat sie sogar in ihrem Blog begründet, was ihr am twittern so gefällt. Der Text sei allen empfohlen, die sich immer fragen, was das blöde Wortgeschnipsel eigentlich soll.

Nebil kommt

Was neuerdings im Park abgeht, man könnte denken, es ist Frühling. Ich heute morgen, wie gewohnt meine Runden ziehend, werde eines hochgewachsenen jungen Mannes gewahr, der einen Labrador an der Leine führt. Sieht etwas alt aus, grau meliert.
Trabe an ihm vorbei.
Fünf Minuten später Schritte hinter mir, der Fremde holt auf, ist plötzlich an meiner Seite.
Entschuldigen Sie, darf ich Ihnen etwas sagen?
Ich schwenke den Kopf, sehe ihn an, junges, offenes Gesicht.
Klar, sage ich.
Sie haben wirklich geile Brüste, sagt der Junge. So im Konversationston.
Schönen Dank erwidere ich, froh, dass ich die Sonnenbrille auf habe. Wenn er nicht diesen niedlichen Akzent hätte, wär’ das vielleicht schief gegangen. Bin aber gut drauf heute. Denk mir, irgendwie muss man das mit dem Baggern ja üben, wenn man jung ist, und wie besser als mit einer im Park, die nicht weg kann, weil sie ihre Kilometer runterreißen muss.
Es stellt sich heraus, der Junge kann auch reden. Erkundigt sich höflich, ob er mich begleiten dürfe, ich nicke. Ehrlich gesagt, ich amüsiere mich.
Hat in Tunesien studiert, erzählt er, dann nach des Vaters Willen arbeiten sollen, wollte nicht, lieber noch ein Studium dranhängen, in Deutschland.
Was denn, frage ich.
BWL.
Wie lange sind Sie denn schon in Deutschland?
18 Monate.
Ich kenne Leute, die sind achzehn Jahre hier und sprechen nicht so gut wie Sie.
Ich auch, grinst er.
Mein Name ist Nebil.
Phyllis.
Wir duzen uns, nach kaum einem Kilometer, keine schlechte Leistung für einen Anfänger,
traben friedlich nebeneinander und plaudern. Ich stelle fest, der Junge ist nicht unverschämt, und der Hund ist auch nicht alt. Hat nur einfach silberne Haare.

Zwei Jugendliche,

Hosenbund unterm Hintern, riesige T-Shirts, Kappen, saßen auf der Parkbank, als ich vorhin meine Runden drehte. Als ich an ihnen vorbeizog, merkte ich, dass sie rappten, und in den paar Sekunden, die ich mit ihnen auf gleicher Höhe war, widmeten sie mir spontan zwei Zeilen:
“Sie läuft im Slow-Motion-Stil grad vorbei, Mann,
der Regen stört sie nicht, er macht sie high, Mann.”

Ich lief weiter, lächelnd.