Neuer Tag, neues Blatt


“Ich mag Leute, die alleine lachen”
, sagte O. gestern, “ich mache das auch immer.”
Ich hatte eine sms bekommen und beim Lesen leise vor mich hin gelacht. Wenn sie einen süß finden, die Jugendlichen, ist alles geritzt. Dann kann man eine gute Woche miteinander haben, Gespräche führen, sogar auf dünnem Eis wandeln.

Wir sind diese Woche im Weltkulturen Museum: ein Haus, das für mich belastet ist. Doch die Geschichte dazu, obwohl sehr präsent, braucht mehr Zeit zum Erzählen, als ich heute Morgen habe. Muss mich schminken jetzt, meine Siebensachen packen und dann ab. Nass draußen. Oben im Himmel taubengraue Wolken mit ein bisschen Rosa an den Rändern, auf der Straße ein Putzwagen mit kreiselnder Warnleuchte in Orange. Die Farben des Morgens.

Ihnen einen guten! Ich mach’ mich auf die Socken.

Herzlich,
TT

Blass

Besser hätte ich’s auch nicht formulieren können als dieser junge Mensch, dessen melancholisches Werk uns begrüsste, als wir heute den Seminarraum betraten.
Warum wurde es an der Wand zurückgelassen? Ob der Teenager zu traurig war, um es nach Fertigstellung vor aller Augen nach Hause zu tragen?

MonsTTer

Madame wurde gestern während eines Workshops aufgefordert, innerhalb von dreißig Minuten ein monstermäßiges Alien zu kneten.
Der Prozess brachte diverse Erkenntnisse mit sich:

1. Dreißig Minuten können wie im Fluge vergehen: auch für Menschen, die n i c h t an Monitoren sitzen!
2. Madames Monster – behaupteten zumindest gestern die anderen – wird keiner Fliege was zuleide tun.

Zu weiteren Erkenntnissen ein anderes Mal. Madame hat heute frei – und das war schon ziemlich lange nicht mehr der Fall.
Sie ist (sagen Sie’s nicht weiter!) immer noch im Morgenmantel.

Schönen Sonntag, allerseits!
Herzlich:
TT