Bitte nehmen Sie doch Platz. Der Tee kommt gleich…
Archiv des Autors: phyllis
Weihnachten im Landhaus
Alle Jahre wieder: innig und posenfrei.
In der Holzkiste draußen vor dem Küchenfenster lagert Nahrung für Menschen und Vögel. Ladybird besitzt mehrere dieser Vogel-“Bilder”, die sie immer wieder mit einer Masse aus Fett und Kernen befüllt und an den Nägeln aufhängt, die seit Jahrzehnten an den Stämmen der großen Kiefern eingeschlagen sind.
Die Forellen kriegen aber wir.
Früher hat der Käptn sie noch selbst geräuchert, doch seitdem er nicht mehr da ist…
Wir vermissen ihn.
Derweil bäckt im Ofen die Gans. Ein mächtiges Tier. Vegetarier haben’s schwer bei uns.
Ihnen allen
entspannte Festtage!
Atmen Sie durch. Es gibt keine heile Welt. Aber heilende Momente.
Lassen Sie uns damit großzügig sein! Sie sind lebendiger, als je ein Geschenk sein könnte.
Nebenan spielt meine sechzehnjährige französische Cousine gerade Gitarre. Ganz leise.
Für mich ist das ein solcher Moment.
Alles Gute Ihnen! Schön, dass es Sie gibt.
Phyllis
Morgenlatte (Gentlemans Version)
Spuren hinterlassen, 59
Morgenlatte (Ladies Version)
Endspurt
Noch zwei Projekte abschließen vor Weihnachten – heute die Präsentation eines Schreib/Rundfunkprojekts mit sechsundzwanzig Dreizehnjährigen einer integrierten Gesamtschule und nächste Woche noch eine große Lesung im Historischen Museum mit einer Intea-Klasse.
Bin wohlauf, aber ruhebedürftig.
Sehr langsam zieht eben etwas Licht in den Morgen. Um halbneun geht’s los; die Schule ist um die Ecke. Zeit genug also für einen zweiten Milchkaffee, Zeit genug auch, noch den Zaunkönig zu begrüßen, der neuerdings bei mir im Hinterhof Quartier bezogen hat. Kluger Vogel. Bei mir gibt’s die besten Kerne im Häuschen – muss sich wohl herumgesprochen haben.
Ich wünsche Ihnen allen einen guten Tag. Halten Sie durch! Wir haben es bald geschafft!
Ganz herzlich
TT
Flirt du jour, Episode 8
Dezember. Sonnenschlitze auf der Wand.
Für die Dauer einer Zigarette verharrt ihr in Schweigen, obwohl keiner von euch raucht.
Ihr seid sediert.
Lispelnde Nervenenden. Die Haut unter deinem Schamhaar zieht den Schweiß wieder ein.
Alles ist warm. Doch bereits während deine rechte Hand noch einmal die Konturen ihrer Brüste entlangstreicht,
während sie lächelt und sich den Zeigefinger leckt, um den Kajal unter ihren Augen abzuwischen,
tritt euer Gedächtnis in Kraft und ihr verliert die Gegenwart.
Langsam grasen eure Sucher auf der Fülle des Erlebten.
Einzeln.
Und die Liebe nimmt ihren Lauf.
In Anbetracht
Ich habe das Schreiben ganz offensichtlich verlernt und brauche ein neues Einsatzgebiet. Von den Dingen, die ich noch nicht ausprobiert habe, bleiben eigentlich nur noch Sticken und Politik übrig.
In Anbetracht der Weltlage neige ich momentan zum Sticken.
Whether I like it or not:
it’s complicated. (Rather.)
Pls don’t give up on me. I’ll be back.