Paul

»Komm. Lass das Glänzen sein. Folge mir. Öffne die Lippen. Sieh mich an. Öffne deine Lippen. Ich nehme deine Luft. Du verstehst das. Du willst es. Du bist nichts. Entspanne dich. Hör auf zu denken. Ich bin schwer. Entspanne dich. Du bist leicht für mich. Ich verstehe diesen Blick. Ich verstehe ihn. Es gibt hier nichts. Nur dich. Es ist gut, hier zu sein. Leg’ dich hin. Dieser Platz ist für dich. Du spürst das. Es ist erlaubt. Alles ist erlaubt. Vergiss, was vorher war. Es bedeutet mir nichts. Es bedeutet mir gar nichts. Du kannst mir nichts geben. Also entspanne dich. Ich wähle selbst. Entspanne dich. Ich wähle das richtige.

Deine Muskeln sind schön lang. Sie sind schön geflochten. Ich sehe sie. Ich werde sie führen. Ich sehe, wie aufgeregt sie sind. Ich kenne das. Es macht gar nichts. Ich kann sie bedienen. Sie legen sich in meine Hand. Sie erinnern sich. Sie kommen zu mir, ich werde keine vergessen, ich werde keine übersehen. Ich kümmere mich um diese Dinge. Öffne die Lippen. Ich werde dich leeren. Du kannst das nicht selbst tun. Ich werde es tun. Du darfst vergessen. Vergiss, wer du bist. Du bist nichts. Ich sage dir, wer du bist. Ich sage dir, was du denkst. Du denkst nichts. Dein Kopf ist leer. Du erkennst mich nicht. Es ist gut. Deine Augen sehen nichts. Ich kenne das. Ich bin alles, was du willst. Es dauert lange. Ich verspreche es. Ich will es so.
Es bedeutet nichts.

Ich halte dich. Meine Worte glätten dich. Du gibst nach. Ich kann das sehen. Ich sehe, wie du verlierst. Gib auf. Du kannst nicht gegen mich kämpfen. Du hast keine Chance. Ich sehe nur zu. Ich brauche nichts zu tun. Ich weiß, dass du wartest. Du kannst nicht gegen mich kämpfen. Ich biete dir nichts. Ich glätte dich. Ich lasse dir keine Wahl. Ich lasse dir nichts. Du wirst mir alles geben. Du wirst alles vergessen. Du musst nichts bezahlen. Nachher wirst du gehen. Du wirst dich an nichts erinnern. Es wird nicht wehtun. Es ist keine Geschichte. Es bedeutet nichts.

Du liegst jetzt gut. Ich sehe auf den Puls an deinem Hals. Ich weiß, was du willst. Ich kenne dich. Du bist glatt. Du räkelst dich in meiner Hand. Du glaubst mir. Ich bewahre dich.
Du gibst nach. Ich nehme alles.
Ich treffe Entscheidungen. Vergiss die Geräusche. Es ist nicht wichtig. Ich treffe genau die richtigen Entscheidungen. Es spielt keine Rolle, wenn etwas passiert. Es darf passieren. Es spielt überhaupt keine Rolle. Ich mache keine Fehler. Das Blut klopft gegen die Haut. Es will zu mir. Ich berühre dich. Du glaubst mir. Es passiert jetzt. Es passiert immer.
Es ist das, was du kennst.
Es ist das, was du willst.
Du bist erfreut.
Du bist scheu.
Du bist leer.«

+++ Eilmitteilung +++

Der herausragende, unvergleichliche, mindestens siebenköpfige Meister des Langgedichts Paulus Böhmer ist heute fünfundsiebzig geworden.
Zu seinen Ehren findet im Mousonturm Frankfurt im Hessischen Literaturforum heute Abend 20:00 Uhr eine Lesung mit anschließendem Sprech- und Trinkgelage statt.
Bei Faust Kultur können Sie schon mal vorab >>> an seinen Lippen hängen – und falls Sie danach Lust überkommt, ihn samt seine sieben Köpfe live zu erleben, nur zu, die Veranstaltung ist öffentlich.
Näheres dazu >>> hier!

Wir seh’n uns : )

Kurz mal Kitsch.

… was anscheinend übersetzt heißt: “Lesen ist nicht gefährlich, Nichtlesen schon.”

Via >>> Book Porn

17:19
(Nicht, dass es für Sie von Belang wäre… aber meine neuer Apfel wurde heute geliefert. Mit einem Löwen drin. Siebenundzwanzig Zoll, was für’n Teil.
Kann mich einfach nicht von ihm lösen, geschweige denn vernünftig an diesem, meinem alten Apfel arbeiten, weil der neue so brüllt. Bitte sehen Sie mir mein Abgelenktsein nach, ich komm’ schon wieder zu mir : )