TTag, Dienstag, 9. November 2010. Sleepie N*16.

(Nr. 16 aus “Sleepies”, weiche Objekte, Phyllis Kiehl 2004-07)

Da leg’ ich mich heute dazu…

15:57
Hab heute noch keine drei Minuten gesprochen. Na ja, vielleicht zehn insgesamt, aber höchstens.
Paradies.

18:14
Tja, das war’s dann mit dem Schweigen, heut’ Abend das erste Geschäftsessen zum Jahresende (reichlich früh), aber, was ich immer sehr zivilisiert finde, mit Anfangs- und Endzeit schon auf der Einladung notiert. Bin schlaff und leicht unmotiviert, doch das legt sich erfahrungsgemäß, wenn ich erst in den Stiefeln stehe. Bin gespannt, ob ich soweit komme – die Trainerin hat mich heute Morgen so gestriezt, dass sich meine Arme anfühlen, als wären die Hanteln noch dran.
Hoffentlich hat jemand anders die Welt gerettet heute … ich war’s nicht.

TTag, Mittwoch, 27. Oktober 2010. Wie gern

würd’ ich blau machen heute…

… doch das Wochenendseminar ist vorzubereiten. Hm, womit belohne ich mich heute Abend … ?

11:39, Zwischenbericht
Erste Belohnungsvorschläge per mail und fernmündlich eingetroffen. Mein heimlicher Favorit: jener, der sich am schwersten in die Tat umsetzen lässt. Keimende Unruhe.

18:31
Wortkarg.

20:21
Es gibt Tage, da bin ich wirklich heilfroh, dass mein Gehirn ein paar Routinen abgespeichert hat, auf die es zurückgreifen kann, wenn ich nicht da bin.

TTag, Montag, 4. Oktober 2010. Was wäre, wenn … ?

… dieses Objekt der einzige Hinweis auf eine Person wäre, die Sie morgen zum ersten Mal treffen interviewen werden.
(Sie sehen, ich denke immer noch in Aufgabenstellungen : )

14:03
rrring:
“Ich mache einen Dokumentarfilm über Leute, die aus unserer Generation in Frankfurt noch Kunst machen. Die Förderung ist durch. Bist Du dabei? Wir würden zu Dir ins Atelier kommen.”
Ich horche diesem “noch” hinterher. Will ich etwas über Leute wissen, die n o c h Kunst machen? Oder selbst dazu gehören?
“Mein Atelier ist tabu” sage ich. “Niemand außer mir und der Instanz, die es verwaltet, weiß darüber Bescheid. Ist so vereinbart.”
“Huh, jetzt machst Du mich aber neugierig! Ist es hier in Frankfurt?”
“Ja”
“Ich glaub’, ich weiß, wo es ist!”
“Unmöglich. Ich empfange dort nicht.”
“Wir machen einen Innendreh, okay? Das Gebäude würde man gar nicht erkennen, wenn es so geheim bleiben soll..”
“Darum geht’s nicht. Ich hab’ versprochen, keinerlei Informationen über den Standort öffentlich zu machen.”
“Frag doch nochmal nach..”
Werde ich nicht. Weil ich die Antwort schon weiß.
“Rufst Du mich an?”
“Ja.”