“In den Augen seiner Mutter ist der Mistkäfer eine Gazelle.”
Sprichwort der Massai
(Ah, das Weltkulturen Museum ist voller Schätze!)
Muss los.
In zwei Stunden beginnt der erste Kurs meiner neuen Seminarsaison: Eine Woche Schreibtraining mit Jugendlichen im Weltkulturen Museum. Gestern im Park, Frau zu Reventlows „Amouresken“ lesend, schien mir das noch ziemlich weit weg. Ein schmales Bändchen, ein Briefroman, der mich in Sprache und Form merkwürdig an die >>> Briefe aus K**** erinnerte. Ebenso daran, wie viel Angefangenes sich auf meinem inneren Schreibtisch türmt, obwohl mein äußerer blitzblank aufgeräumt ist, wie immer, wenn ich im Seminarmodus bin.
Also gut! Ich hatte meine Auszeit; meinetwegen kann’s losgehen.
Bis später, allerseits! : )
Die, sagen wir, Verschönerungsaktion, die vergangene Woche an einem meiner inneren Organe stattfand, geschätzte Leser:innen, hindert mich zurzeit noch daran, lange zu sitzen.
Auch das üppige Denken scheint nur zögerlich wieder in Gang zu kommen, sehr zu meinem Leidwesen. (Um dieses gestelzte Wort mal wieder zu gebrauchen)
Ich steck’ meine Ideen also erstmal ins Nilpferd.
Alles halb so wild, ich wollte es nur nicht ganz unerwähnt lassen – Sie könnten ja sonst womöglich denken, ich sei schreibmüde.
(Ha!)
(Ich bin schreibmüde!)
(Doch das legt sich wieder, wenn ich genug gelegen habe ; )
Schönen Tag, allerseits!
Mme TT
[…] Aber keine Angst, während Thomas Mann seine Leser mit ausufernden Passagen über Philosophie und Politik auf eine harte Geduldsprobe stellt, peitscht die Frankfurter Nachwuchsautorin ihre amüsierte Leserschaft mit schnodderiger und schnörkelloser Alltagssprache von Seite zu Seite. Ein zeitkritischer Bildungsroman ohne rechtes Happy-End wie Der Zauberberg ist Fettberg allerdings auch, allerdings sehr locker-flockig verpackt. Streckenweise ist die Autorin von einem derart rabenschwarzen Humor beseelt, dass die Wurstsemmel beim Lesen in der Hand erstarrt. […]
Zum Beispiel hier, auf >>> Große Größen Damen oder
hier
[…] Nicht nur der Titel ist an diesem Roman verstörend. Noch nie hat mich ein Buch so getroffen und gleichzeitig mitgerissen. Einerseits ist die Geschichte absolut grausam und brutal und andererseits spiegelt sie vollkommen die Natur des Menschen wider – vor allem die negativen Aspekte des Menschseins. Dabei sollte man nicht meinen, nur weil es hier um vor allem dicke Menschen ginge, würde diese Beschreibung nicht auch auf dünne Menschen zutreffen. Denn die Intrigen und Gemeinheiten, die Menschen sich gegenseitig zufügen, sind nicht an ein äußeres Merkmal gebunden. […]
auf >>> Arge Dicke Weiber.
Ich freu’ mich sehr, dass die Dicken sich zu Wort melden! Schließlich hab’ ich das Buch nicht für Hungerhaken geschrieben.
Messieux Dames,
Mme musste sich ‘eute Morgen einer lange geplanten Operation unterziehen. Non non, nichts Schlimmes, doch sie braucht einige Tage Bettruhe. Ich ‘abe ihr das Laptop weggenommen für ‘eute; morgen darf sie wieder etwas schreiben.
Sie ‘at mir auch versprochen, mich schöner zu zeichnen, sobald sie wieder en forme ist! Ich bin lange nicht so ‘äßlisch, wie sie mich da portraitiert ‘at.
Cordialement
La concierge