Energieschub

Bald haben wir ihn wieder hinter uns, den Fußball im großen Maßstab. Mir wird er nicht fehlen, anderen schon, die Aufregung, das kollektive Fiebern, der Ausnahmezustand. Funktioniert für mich nicht, ich hab’ in meiner Kindheit nie gekickt; es gibt keine Bezüge zu einem jüngeren, ausgelassenen Selbst, die mich sehnsüchtig oder ausgelassen machen könnten. (Oder fachmännisch ; )
Was mich hätte fesseln können, wäre ein komplexer Blick auf das Gastgeberland gewesen, doch der fand ja kaum statt: niemand will mit Ambivalenz und Ausgrenzung konfrontiert werden, während der Ball rollt. (Oder vielleicht doch, und man lässt uns nur nicht?) Stattdessen scheint eine tiefe Dankbarkeit durch die Gemüter zu gehen angesichts der Vereinfachung, die mit diesem Ereignis einhergeht. Klare Grenzen, unterscheidbare Farben, kontextbefreite Ziele. Ich kann dazu nichts sagen, was nicht bereits tausendfach fachmännisch konstatiert (und auch klug widerlegt) worden wäre. Nur dies: Ich bin ebenfalls dankbar. Dass es bald vorbei ist. Und ich hoffe, die Courage zum Aufschrei, die Eindringlichkeit, die Wut und Hoffnung, die kindliche Freude, das Mit-Gefühl und alle die anderen großen Gefühle werden nicht nach Beendigung der “Spiele” wieder eingepackt, weil sie in der Alltagswelt der Einzelnen nicht mehr angemessen sind. Wie schön wäre es, wenn Intensität auch außerhalb markierter Felder stattfinden dürfte. Wenn man sich traute, auch in komplexeren Zusammenhängen näher am eigenen Empfinden zu sein, klarer zu zeigen, wo man gerade steht. Die Bereitschaft, sich reinzuhängen, obwohl man vielleicht keine dolle Expertise hat, dafür aber ein starkes Motiv. Das klappt ziemlich gut in den Stadien und vor den Bildschirmen. Wenn’s doch nur im realen Leben auch häufiger so wäre.

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