
Die Twoday-Plattform ist offenbar kein stabiles Terrain mehr. Lang’ schon höre ich das von meinem Freund, dem Programmierzauberer, der deswegen regelmäßig backups von TT durchführt. Zudem las ich drüben bei >>> Neonwilderness vor ein paar Tagen eine sehr aktuelle Einschätzung dessen, wie nachlässig mit den auf twoday gehosteten Blogs umgesprungen wird. Irgendwann, und nicht erst in ein paar Jahren, scheint es, werden wir alle vor vollendete Tatsachen gestellt werden: Abschaltung der Blogs. Twoday bestreitet das, aber nach Einschätzung von Leuten, die sich besser auskennen, bedeutet das rein gar nichts.
Hm.
Ich bin ja technisch komplett unversiert und kann die Motive und Zusammenhänge, die da eine Rolle spielen, nicht wirklich nachvollziehen. TT wird in Marbach archiviert, doch was ist mit den Tausenden Blogs, die dort nicht gelistet sind? Und wäre es nicht besser, man zöge um, bevor einem die Bude um die Ohren fliegt?
Nun sind Blog-Umzüge eine aufwändige Angelegenheit, hab’ ich mir sagen lassen. Auch die Zugriffszahlen gingen dann erst einmal in den Keller. Was mich nicht weiter tangieren würde, denn hier auf Twoday sind die Besucherzahlen auch seit langem immer mauer geworden – da muss ich mir einfach nur mal meine eigenen anschauen. Kein Drama für mich. Mir sind hundert neugierige Leser:innen und Kommentator:innen eh lieber als tausend Zufallsgäste. Was mich stört, ist das Angezähltsein: Ich will mit TT nicht auf einer Plattform zuhause sein, die immer weiter sinkt, weil sich niemand mehr um sie kümmert.
Mein Programmierzauberer kann das machen: meinen Umzug zu einem neuen Hoster organisieren, der mehr Schmackes hat. Ich selbst wüsste nicht, wie das ginge. Und natürlich irritiert mich allein schon der Gedanke, vertraute Routinen verlassen zu sollen. Lesen Sie mal drüben nach bei Neon – vielleicht könnten wir ja alle gemeinsam umziehen, falls das wirklich nötig ist? Und für jene von Ihnen, die genausolche Technik-Nieten sind wie ich: Mein eigener potentieller Umzugshelfer könnte das, soweit ich weiß, auch für andere machen.
So, genug der trüben Überlegungen für’s erste. Würde mich aber wirklich interessieren, wie Sie dazu stehen, geschätzte Mitblogger:innen!
Nachher gehe ich mir Räume ansehen, die Dasa und ich für unsere neuen “Kreatives & Autobiografisches Schreiben” – Workshops anmieten könnten: eine noch relativ neue, mit guter Hand eingerichtete Offspace Galerie im Bahnhofsviertel. Mir schwebt ja eine etwas weniger perfekte Räumlichkeit vor, aber wir schauen einfach mal. Eine Lobby im 60er-Jahre Stil könnten wir auch bekommen, im Ostend. In Frankfurt gibt’s Räume wie Sand am Meer, wenn man üppig Kohle hat. Das ist bei mir nicht der Fall. Schön fand ich aber zum Beispiel die Idee eines Kollegen, der einen kleinen Laden mit schönen alten Möbeln und Lampen hier ums Eck betreibt: Dort, meinte er, könnten wir am Wochenende doch auch mit kleinen Gruppen arbeiten. Why not? Ich ginge ja eigentlich am liebsten in einen alten Heuschober aufs Land mit meinen Kursen ; )
Die Sonne, tatsächlich, setzt sich eben durch. Muss noch meinen Text für die Stiftung schreiben, der für heute dran ist. Und mein Wochenend-Seminar in Neuss vorbereiten. Schreibtischarbeit also, bis auf den Besichtigungstermin nachher.
Ich wünsch’ Ihnen einen mut-willigen Tag!
Herzlich:
TT