Einmal geübt…

Mit “Einmal geübt, schon gekonnt” will ich mich selbst überraschen. Ich will schnelle schöpferische Einfälle im Kontext weiblicher Rollenbilder. In dem, was entsteht, angreifbar, diskutierbar sein.

Sie mögen sich fragen, Leser:in, woher der Titel für diese Rubrik kommt.
Denken Sie an an die Zeit, als sich Leute Gitarren kauften und sofort damit auf die Bühne stürmten, ohne Üben, ohne Vorbehalte.
Die Konzerte missfielen mir, die Idee aber nicht. Dieser ganze Selbstoptimierungsappell heutzutage geht mir schwer auf den Wecker. Das Leben als fortdauernder Versuch, Defizite auszugleichen? Künstlerisch ist das eine Katastrophe.
Was wäre, wenn wir uns Settings schaffen würden, innerhalb derer Training nicht erwünscht ist?
Wenn wir aufhörten, an Ergebnissen zu feilen.
Wenn wir so unverfroren wären zu sagen, ich mache das, es ist schnell fertig, es ist gut.

Keine neue Erfindung in der bildenden Kunst, man denke an Schütt- und Pinkelbilder, an absichtlich ungekonnte Zeichnungen, an “bad”-Painting, Trash, improvisierte Performances. Alles schon mal gewesen. Darauf kommt’s aber nicht an; eben das ist es ja, was mich fuchsig werden lässt: Das Kontextualisieren, immer schauen, was haben die anderen schon gemacht, wie setze ich mich davon ab.
Mit d e r Haltung bin ich noch nie auf Ideen gekommen.
Zumindest nicht in dieser Reihenfolge.

Diese Serie zum Beispiel: Überlegen Sie mal, Leser:in, wie viel Spielraum ihr Titel aufmacht. Wie viele Assoziationen mitschwingen. Was sich unter so einer Vorgabe alles versammeln lässt an bildnerischen Aussagen unterschiedlichster Klangfarbe.