Endspurt

Letzter Tag dieser intensiven Woche. Heute tippen wir alles ab, korrigieren noch einmal durch und gestalten unsere Seiten. Es gibt ein Redaktionsteam und ein Produktionsteam und am Ende des Tages wird jede(r) von uns mit einem “Zine” nach Hause gehen – einem schwarzweiß kopierten Magazin, in dem Texte, Fotos und handgezeichnete Gestaltungselemente zu doppelseitigen Kollagen zusammengefasst sind. Fragen Sie mich bloss nicht, wie stressig das ist ; )
(Nächste Woche Atelier. Jeij!)

18:47
Geschafft! Yo!
Jetzt erst einmal das Flickern aus dem Kopf kriegen – dann kann ich vielleicht spä

Minimiss

Geschätzte Leser:innen, ich kanns mir einfach nicht verkneifen: Voilà – Minimiss TT!
Mache mich jetzt auf ins Museum: Schreibworkshop mit Siebzehnjährigen diese Woche.
(Bei denen es übrigens auch manchmal hilfreich ist, sie sich als Minis vorzustellen)

Wünsche allerseits einen guten Wochenanfang!
Der Tag hier in Frankfurt ist so grau, dass man ihm rechts und links eine knallen möchte,
um ihm ein bisschen Farbe auf die Wangen zu verpassen.
((Sie sehen, ich bin schon in der richtigen Stimmung für meinen Kurs ; ))

Bis später, herzlich,
Miss TT

Heufurcht

“Fernsehen frisst die Phantasie, Lesen beflügelt sie” sagte Tusker gestern Abend, “ab sofort bleibt die Kiste aus.” Sollte Miss TT vielleicht auch in Erwägung ziehen, obwohl sie das TV-Programm sowieso ignoriert; sie schaut Serien. Ab in die Parallelwelt und je mehr Staffeln, desto besser. In ihrem eigenen Kopf hält sie es abends nicht aus, der ist ein Wühltisch von unüberschaubaren Ausmaßen, grab and run, nichts addiert sich, alles ist billig. Nun bringt Selbstzerfleischung weder Lust noch Gewinn, doch das hat die hierfür Talentierten noch nie daran gehindert, soweit man weiß. Vielleicht ist die Ansage der Stunde, das Wollen einzustellen. Loszulassen.
“Dir passiert schon nichts” behauptete kürzlich jemand. “Stell dir einfach vor, wenn du hintenüber fällst, ist da ein duftender Heuhaufen.”
“Ich bin allergisch gegen Heu” sagte ich, “ich krieg’ Asthma, das Zeug kann mich killen.”
Die Stimme der Vernunft ist ein Parasit. Milch ist alle, heute gibt’s nur Schnaps.

Käptns day

Heute vor sechs Jahren fiel mein Vater vom Rad und starb; seitdem verging kein Tag. Wir werden an die Platane gehen, die wir im Garten für ihn gepflanzt haben. Sie ist prächtig gediehen. Wir setzen uns ins Gras zu ihren Füßen, öffnen den Schampus, sein Glas gießen wir aus. Solange wir leben, sind wir eines, wenn wir tot sind, sind wir alles gleichzeitig: der Körper ist nicht das Ende vom Lied, nicht einmal der Anfang, glauben wir.
Die alte Uhr hat gestern wieder geschlagen, obwohl sie seit seinem Tod nicht aufgezogen wird. Ich war am Telefon, die Uhr steht auf meinem Tisch, sie fing einfach an, vor Jahren hat sie das schon einmal getan, volle fünfundvierzig Minuten lang. Mein Vater kam von der Küste, auf See haben wir ihn verabschiedet. Immer, wenn der Wind richtig steht, höre ich ihn von dort lachen.

ConnecTT

Vor einiger Zeit fragte mich Gesine von Prittwitz, ob ich an ihrer losen Gesprächsreihe >>> Steglitz stellt bibliophile Blogger vor teilnehmen wolle, die sie Anfang September 2012 auf >>> SteglitzMind ins Rollen brachte. Das Prinzip: Buchaffine Blogger stellen sich in einem Kurz-Interview vor, empfehlen ihre persönlichen Blog-Preziosen und machen Vorschläge, wer in der Reihe ebenfalls zu Wort kommen sollte.
Tainted Talents wurde verschiedentlich lobend erwähnt und so hat Prittwitz mich nun gebeten, anlässlich der 50. Folge der Gesprächsreihe meinen Blog vorzustellen.

Jeij. Mach’ ich doch glatt.
Oder auch weniger glatt… denn die Anfrage liegt hier nun schon zwei Wochen herum und ich hab’ noch keinen Pieps geschrieben – vielleicht ja einfach, weil mir „bibliophil“ als Attribut für mein Wirken nicht wirklich auf der Hand zu liegen scheint. Andererseits sind in der Reihe auch noch andere Akzentikerinnen (keckes Wort, gell?) vertreten…
Also setze ich mich heute mal an den Fragebogen und schaue, was meine phylliophilen Fingerspitzen zu verkünden haben.

Schönen Arbeitstag allerseits!