Strictly reframing. Freitag, 7. Januar 2011.

Zahlenkolonnenscheißtag Buchhaltungstag. Mei, mei, wie ich es hasse liebe, mich mit meiner Unfähigkeit, mein Scheiß Geld zusammenzuhalten meinen Finanzen zu beschäftigen.
Na gut.
Der Januar ist bei mir immer ein äußerst knapper Monat eine interessante wirtschaftliche Herausforderung. Die Weihnachtszeit ruiniert mich ist immer ganz toll. Besonders, weil ich dabei auch selbst so gut wegkomme – für jedes Geschenk, das ich für jemand anderen finde, belohne ich mich mit einem für mich. Das muss ich jetzt ausbaden. Zu allem Überfluss Zur Freude meiner Mitmenschen (besonders der männlichen) gehöre ich auch noch zu jenen Frauen, die auf ein leeres Konto Konsumanreize mit dem Kauf eines oder mehrerer völlig überflüssiger für gutes Auftreten unverzichtbarer Teilchen reagieren: wenn schon Miese, dann richtig.
So.
Verdammter Mist Klappt doch prima mit dem Reframing, oder?

13.03
ICH VERGAß ZU ERWÄHNEN, DASS (Mist, die Großschreibtaste klemmt) ich auch noch die zwei lästigen Kilos den Schlemmerspeck wieder los werden muss, der mir nach dem unmäßigen Rumgefresse den Vergnügungen im Dezember auf der Hüfte hängt diese entzückend wohlgerundeten Formen verleiht…

Genug! Verlaufe mich gerade rettungslos auf dem Jahrmarkt der Belanglosigkeiten Eitelkeiten – da sehen Sie mal, was die Buchführung bei mir anrichtet.

Vorboten. Mittwoch, 5. Januar 2011.

Eben brachte der Kurier “Safe house” in DINA0 ausgedruckt, sie hängt bereits. Nicht übel, das Format. Ich hab’ schon früher gerne mit Größen und Verhältnismäßigkeiten gespielt, auch mal ganze Räume mit Texten und Zeichnungen tapeziert & Lesungen drin gemacht. Das sah dann zum Beispiel so aus:

Mich beschleicht gerade eine Ahnung, dass ich mich dies’ Jahr, neben neuen Zeichnungen, den Briefen aus K**** und Vorbereitungen für ein bisher noch geheimes Projekt, auch mit einer offline-Präsentation meiner Arbeit beschäftigen werde.
Wird mal wieder Zeit. Muss nur eine Form finden, die meinem Jetzt-Selbst angemessen ist. Schön wäre, denke ich eben, die mit der Publikation von “Fettberg” im Frühjahr 2012 verbundenen Lesungen auch jeweils als Ausstellungen zu begreifen, vor allem, weil der Verlag ja anregte, auch den Roman selbst mit Zeichnungen zu versehen. Wie könnte so ein Doppelpack Lesung/Ausstellung …?
Na, alles noch sehr diffus.
Ich geh’ ins Atelier.

Ach, übrigens, lobster, ich hab’ unzählige Kommentare von Ihnen gelöscht heute Morgen. Lästig. Dieses weblog steht zum chatten nicht zur Verfügung, glauben Sie’s halt mal endlich. Ich bin ab jetzt nicht mehr am Rechner und kann Ihnen nicht hinterher löschen, will aber der Leser:innen willen die Kommentarfunktion nicht deaktivieren (müssen), so wie bei meinem gestrigen Beitrag.
Wie wär’s also, Sie nehmen jetzt mal die emsigen Finger von der Tastatur und legen sich aufs Sofa? (Nein, nicht antworten! Das ist keine Frage!)

TT läuft aus dem Ruder. Montag, 3. Januar 2011.

Guten Morgen.
Eben las ich drüben in die Dschungel ANH’s Überlegungen zu Routinen und stimmte zu – dachte über die meinigen viel nach in den letzten Wochen, sie kamen mir, wie jedes Jahr im Dezember, abhanden, und zwar so ziemlich alle.
„Routinen“ klingt ja ein bißchen nach dumpfen Ausführungsmodi, die kein freies Gedankenspiel mehr zulassen, und vielleicht gilt das ja für Leute, deren Arbeitsabläufe allzu fremdgesteuert sind; solche kenn’ ich aber nicht. Meine eigenen jedenfalls sind mir lieb und teuer… und ich gerate psychisch und körperlich ins Trudeln, wenn ich über längere Zeit von ihnen abweiche, irgendwann starre ich dann in den Spiegel und seh’ ein Gesicht, mit dem ich nichts anfangen, das ich nicht mehr ernst nehmen kann. Seit Ende des Studiums hatte ich keinen einzigen Arbeitsauftrag, der nicht selbst initiiert war: alle Regelmäßigkeiten, die sich seitdem künstlerisch wie angewandt etabliert haben, beruhen auf meiner Disziplin. Lässt die nach, verlier’ ich den Bezug zu mir.
Sie kennen das bestimmt.
Ich gehör’ nicht zu jenen, die glauben, ein Lebenswerk hinterlassen zu müssen, was von meiner Arbeit übrig bleibt, lässt mich kalt. Ich will Jetzt wirksam und sichtbar sein.
Himmel, klingt das alles flach, da ist noch kein Satz dabei, der richtig sitzt. Ich mach’ mal einen Punkt.
.
Und fang’ neu an.
Die neue Rubrik „erste Sätze“: Norbert W. Schlinkert schrieb in seinem Kommentar gestern, der erste sei der „Haken, mit dem man sich den Leser krallt“.
Hat er recht. Und auch wieder nicht. Denn, abgeschnitten von ihrem Textkörper, wirken die ersten Sätze vieler großartiger (oder auch nur guter) Romane ganz und gar nicht charismatisch: man muss schon ein paar Seiten zugeben, bis der magische Haken richtig greift, meistens. Also dieser „erster Satz“- Hype wäre eigentlich verfehlt. Oder einfach selbst ein Haken, um Leute zum Lesen zu bringen. (Etwas in der Art hatte die Stiftung Lesen mit ihrem Wettbewerb „Der schönste erste Satz“ sicherlich im Sinn)
Ich sag’ Ihnen mein ganz subjektives Motiv für die neue Rubrik: ich lese mich gerade durch meine gesamte Bibliothek. Viele Bände hab’ ich schon ein-, die meisten zweimal gelesen, jetzt kommt das dritte Mal – welches Buch jetzt nicht besteht, fliegt raus. Ich bin sehr gierig, deswegen muss ich Bücher immer mehrfach lesen, um zu wissen, was drin steht: das erste Mal ist für die Reise, da tauche ich schlichtweg ab, markiere mir höchstens einzelne Passagen für später. Das zweite Mal lese ich für den Plot, das dritte für Konstruktion, Stil und einzelne Sätze. Dann, sollte man denken, wär’ ich bereit für eine Besprechung!
Tja.
Ich mach’ das nicht, Buchbesprechungen.
Mir fehlt nicht nur Zeit, mir fehlt auch Motivation: S i e machen das auf Ihren Weblogs besser, finde ich.
Große Lust packt mich indes, meine Bücher mal systematisch wieder in die Hand zu nehmen. Ich hab’ zum Beispiel zehn Jahre ausschließlich Science-Fiction gelesen, meistens im englischen Original, weil die Sachen entweder schlecht oder gar nicht übersetzt wurden; ich bin eine wahre Science-Fiction-Expertin. Gell, das wussten Sie nicht? Kein Mensch liest das Zeug. Oder, na ja, wenige.
Doch auch für Besprechungen von Phantastik und SF gibt es Spezialisten – falls Sie das Genre interessiert, schauen Sie einfach bei Molosovski vorbei, der beschäftigt sich mit kaum etwas anderem.
Arrg!
Ich lauf’ schon wieder aus dem Ruder, wollte doch schreiben, was ich tun werde. Na, ganz einfach: da ich mich sowieso durch meine Bibliothek fresse, kann ich ganz wunderbar erste Sätze sammeln und Ihnen präsentieren. (Nicht nur SF, keine Bange! ; )
Wenn mir etwas wirklich erwähnenswertes einfällt, schreib’ ich’s dazu, ansonsten nicht. Das Gute ist, Sie können mit den Sätzen tun, was Sie wollen, Sie müssen das entsprechende Buch nicht lesen, Sie können den Satz auch einfach nehmen und ein eigenes Buch dahinter schreiben.
Oder ihn frech als belangslos abtun, selbst wenn sich’s um illustre Werke handelt.
Sie können ihn auch in Ihren Tag mitnehmen und sehen, ob er bis zum Abend doch noch ein Haken wird.
Oder Sie spielen Hecht und schlucken ihn einfach runter… wird schon irgendwie verdaut werden, auch ohne Hirn.
Ende der Durchsage.

16:59
Danke für die Vorschläge, hier nun der Anfang der neuen Rubrik. Weitere Sätze sind willkommen.

TTag, Sonntag, 2. Januar 2011. Anstelle guter Vorsätze

schmeisst TT eine Runde Vergebung aller lässlichen Sünden. Für alle übrigen wenden Sie sich bitte an die bekannten Dienstleister ; )

Bis später!

18:38
Mit Freunden durch den Schneewald gestapft in geerbten Urgh-Boots, wunderbare Dinger ganz aus Schaf (danke, Pe!!), eingekehrt im Forellenhof, Bürger beäugt, rosa Riesenfisch einverleibt, Zuchtteich begutachtet, Zierhühner begrüßt (die trugen auch so ‘ne Art Urgh-Boots), lustvoll in den Schnee gepinkelt (Freunde bildeten Sichtschutzwand gegen heranbrausende Vierradantriebler), eisgekühlter Bommerlunder mit E. (schöne Stimme) gesungen im sich abdunkelnden Wald, geschlittert, gelacht, Maulheldin gespielt.
Schöner Sonntag. Aber morgen wird dann mal wieder gearbeitet, sagt mein Zettel streng. Ganz bestimmt, sag’ ich, und kreuz’ die Finger hinter’m Rücken.

Ach, noch was: ab morgen wird es hier eine neue Rubrik “Erste Sätze” geben. Von Romanen. Deutschen und englischen. Keine Ahnung warum – ist einfach so. Warum, schreib’ ich ein anderes Mal : )

TTag, Montag, 27. Dezember 2010. Ticktock.

Bin außer Gefecht. Na toll. Das übliche. Die Kranksuppe sitzt aber schon auf dem Herd, köchelt noch ein paar Stunden, dann werd’ ich mal versuchen, sie in meinen wunden Hals gluckern zu lassen. Heut’ Nacht träumte ich von einem Mann, der sich im Gehäuse der riesigen alten Standuhr, die im Haus meiner Eltern tickt, ausruhte, mit Mantel und Schal und allem. “Are you disposable?” fragte ich, als ich ihn, die Glastür öffnend, dort fand. Kann mich nicht erinnern, was er antwortete.
Zurück ins Bett. Ich nehm’ das laptop mit – vielleicht, sollte der Brummschädel etwas leiser werden im Laufe des Tages, kann ich noch einen Tick schreiben.
He, werte Leser:innen! Ich hoffe, Sie sind wohlauf!

p.s. Weihnachtsbilder stehenlassen ist, wie wenn Geschenkpapier rumfliegt, nachdem man ausgepackt hat, deswegen sind sie jetzt weg. Nicht grollen, dass damit auch Ihre Kommentare verschwunden sind – wir machen neue, Bilder und Beiträge, ok? : )

21:40
Der Kopf zu schlimm zum Lesen, doch das Spielfilmangebot ist mal wieder grottig, seit Stunden schau’ ich auf Phoenix ‘ne Dokumentation über den Transsibirienzug…
ratternd grüßend,
Ihr schwächliches T