Bin noch da…

– Aber, liebe Leser:innen, ich überlege gerade intensiv, ob und wie ich TT modifizieren kann, um diesem virtuellen Atelier und Denkraum mal wieder etwas Schwung zu verpassen. Für mich. Für Sie. Bin noch zu keiner praktikablen Lösung gekommen, aber das wird schon.
(((( Hoffentlich!!!! ))))
Jedenfalls lässt sich mein Vorsatz, wieder häufiger hier zu schreiben (oder gar Ihre Mitwirkung aktiver anzuregen) schlichtweg nicht umsetzen. Ob das wirklich Zeitmangel ist? Nachlassende Synapsentätigkeit meinerseits? Oder noch Schlimmeres?
Ich glaube, TT braucht einfach eine neue, unverbrauchte Idee. Wofür der Frühling ja grundsätzlich nicht ganz ungeeignet ist.

Und damit Sie nicht später behaupten können, Sie seien nicht gefragt worden, geschätzte Besucher:innen, wäre die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag eine Möglichkeit, ein paar Anregungen oder auch Kritikpunkte vorzubringen. Nur zu, falls Ihnen der Sinn danach steht.
*lächelt*

Herzlich,
Phyllis

Sonntagmorgen

Foto am 07.10.16 um 13.09 #5

Morgen, allerseits!

Bin jetzt auf Instagram, schau’n Sie doch mal…
Ich war einfach neugierig, wie es sich anfühlt.
Ganz gut eigentlich. Geht schnell. Macht Laune. Und ich kann meine aktuellen Tusche-Arbeiten noch einmal in einem anderen Kontext zeigen als hier.

Es ist leise geworden auf TT. Liegt vermutlich an mir. Andererseits, ich denke immer, es liegt an mir. Was mich an eine kleine Anekdote erinnert, die eine Kabarettistin kürzlich im TV erzählte.

“Wissen Sie”, sagte die Kabarettistin,
“wenn ich an einem Abend eine schlechte Show abliefere oder meine Pointen nicht zünden, gehe ich hinterher zerknirscht in die Garderobe und sag’ mir oh wei, ich muss nacharbeiten, ich war nicht auf der Höhe, muss da unbedingt noch mal ran. Anders bei den männlichen Kollegen. Wenn von denen einer eine schlechte Performance hinlegt, kommt er hinterher in die Garderobe und ruft einfach nur ‘Scheiß Publikum heute’.”

(M e i n e männlichen Freunde sind natürlich ganz anders.)
((Und meine weiblichen Freunde sind laaange nicht so selbstkritisch.))
(((*hüstel*)))

Farah Days Tagebuch, 51

Dienstag, 28. Februar 2017

Nox kommt eben über den langen Flur. Wie immer ist er entspannt gekleidet, dunkle Stoffhose, helles Hemd, dazu eines seiner typischen Jacketts mit dezent folkloristischen Details. Silbernes, fast schulterlanges Haar, unter dem links der kleine, dreieckige Ohrstecker glänzt, nach dessen Herkunft ich ihn immer mal fragen wollte. Ich erhebe mich.
„Farah.“
Er ignoriert meine ausgestreckte Hand, zieht mich an seine Brust. Mehrere Augenpaare sind auf uns gerichtet, außer mir warten noch andere. Mir egal, wenn’s ihm egal ist.
„Nox“, sage ich, den Mund an seinem Ohr. Er greift mir rechts und links an die Oberarme, bringt mich sachte auf Abstand, sieht mir ins Gesicht.
„Komm’.“
Er führt mich durch den Korridor nach hinten, öffnet die schwere Tür, lässt mich durchgehen.
„Setz dich. Was trägst du denn da?“
„Sie machen es mir angenehmer, Menschen die Hand zu geben.“
„Aber rotes Leder?“, fragt er, während er seinen Platz einnimmt. „Und vorne abgeschnitten..?“
„Das sind Fingerlose. Sportlich.“
„Soso. Dann erzähl’ mal. Wie ist es dir ergangen.“

[…]

„Ich weiß inzwischen eine Menge über mich, weiß, warum ich auf bestimmte Impulse innerhalb bestimmter Muster reagiere…
an klaren Tagen kann ich mich an Dutzende von Reaktionen erinnern. Manche waren wichtig, andere hatten kaum Effekt – jedenfalls weiß ich, wie sich eine Reaktion anfühlt.“
Nox hat die Hände mit den Handrücken nach unten im Schoß liegen, hört mir zu.
„ – Aber an meine Aktionen erinnere ich mich überhaupt nicht! Ich bin mir nicht mal sicher zu verstehen, was eine Aktion i s t. Geschweige denn, wie sie sich anfühlt.“
„Ein paar wirst du dir über die Jahre schon zuschreiben können, denke ich…“
„Die waren auch nur Reaktionen auf etwas, das mir zuvor passiert oder nicht passiert ist.“
„Präziser?“
„Bei jeder zukünftigen Handlung setze ich etwas voraus: eine Vorstellung dessen, was bereits geschehen ist und was durch meinen nächsten Schritt geschehen sollte. Ich brauche Voraussetzungen, um handeln zu können.“
„Und wo kommen die her?“ fragt Nox.
„Sie bestehen aus meinen ungezählten Reaktionen, die, sofern ich mich an sie erinnere, mein Ich-Gefühl ausmachen.“
Er nickt.
„Wo aber sind meine Aktionen,“ frage ich, „wie erkenne ich sie?“
„Was bedeutet dir die Vorstellung zu agieren?“
„- Anstatt zu reagieren?“
„Ja.“
„Unmittelbarkeit“, sage ich. „Und Entscheidungsfreiheit.“
„Du willst Entscheidungsfreiheit? Unbedingt?“
„Unbedingt.“
„Dann machen wir jetzt ein kleines Spiel.“
Er erhebt sich.
„Steh bitte auf. Und sieh mich an.“