TTag, Dienstag, 2. November 2010. Im Zeitraffer.

Immer noch drei Kubikmeter Angewandtes zu erledigen, bevor der nächste irrationale Gedanke sich Bahn brechen darf, Seminarnachbereitung, Stiftungstexte, dann bereits Vorbereitung des nächsten Wochenendes, an dem ich auch wieder lehrend zugange sein werde. Ich liebe diesen November, er ist geschäftig, er ist ein Bühnenmonat jedes Jahr, viele Seminare, kaum Zeit, mir den kommenden Winter melancholisch anzumoderieren, besser so, ich koche im November immer Gulasch und Linsen, jedes Jahr das gleiche Kraftfutter, sonst esse ich sowas eher selten.
Und die Schatten werden dennoch länger.

13:40
“Lost Stairway” passt besser als “Aus dem Schatten treten”, finden Sie nicht? Hab’ das neue Bild eben umbenannt, ANH brachte mich drauf mit seiner David Lynch Assoziation.

15:29
(Meine Lieblingsstelle ist ja dieser geisterhafte linke Arm)

16:57
So still hier auf TT heute…
Noch nicht mal meine Mutter hat angerufen bisher…

00:15
(Doch, hat sie, inzwischen : )
Während ich mit Tusker heute Abend ein langes Gespräch führte über Derrida und seine Politik der Freundschaft, über Luhmann und über Tuskers neue Zeichnung zu eben diesem Thema, die jetzt langsam Gestalt annimmt, sie ist bestimmt vier Meter lang und zweifünfzig hoch, naja, das Ding mit der Freundschaft hat’s ja auch in sich. Irgendwann fragte ich, von welcher Frau er – neben mir – gerne was dazu erführe, er sagte: Djuna Barnes. Warum, fragte ich. Wegen des Nachtgewächses, sagte er. Klar eigentlich, oder?
Dann noch dieser Luhmann- Schnipsel:
Warum Freundschaft als System kommunikativ nicht so erfolgreich ist wie Liebe als System, warum sie nicht wie letztere als massentaugliches Modell “funktioniert”: warum beispielsweise gibt es für Liebe Verträge, für Freundschaft aber nicht?
Zu spät jetzt zum spinnen. Doch nur, um das klar zu stellen, ich lese diese Kerle auch nicht selbst, sondern lasse mir vorlesen, viel besser, alleine mit ihnen ergreift mich immer diese bleierne.

8 Gedanken zu „TTag, Dienstag, 2. November 2010. Im Zeitraffer.

  1. Ach wie schade. Ich hatte doch noch Kiehl meets Lynch at the darkside kommentieren wollen; zumal nicht “darksite” nicht minder paßte: und zwar bis in die Blumentapete. (Aber ich seh grad, das steht jetzt unter dem falschen Beitrag. Also >>>> dort ergänzend noch einmal.)

  2. Linsen mit Speck und
    gerösteten Frankfurtern,
    scheibchenweise,
    darin thronend ein üppiger Semmelknödel.
    kühles Blondes gleich nebenbei.
    uh!
    ah!
    *schleck*

    (da muss Freundschaft warten… ; )

    • Na ja, Hans, Luhmann – soweit ich das gestern verstand – schrieb vom gesetzlichen Vertrag der Liebe (über den ich nix aus eigener Erfahrung sagen kann) und davon, wie Liebe als System massentauglich auf dem Handelsplatz der Kommunikation als Währung einsetzbar ist. So ungefähr.
      Ja, lassen Sie uns, gerne, über Liebe sprechen, wann auch immer. Ich selbst hab’s ja nicht so mit Verträgen…

      Linsen übrigens und Semmelknödel (essen Sie das so in Wien? Eine bei uns eher seltene Kombination) schmecken zu zweit auch nicht schlecht, doch das nur nebenbei ; )

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