TTag, 14. Juli 2010. Slow motion. (slow ocean wäre besser)

Guten Tag. Jetzt hab’ ich aber wirklich d e n Trick, bei diesen Temperaturen nachts schlafen zu können: Haare waschen (je mehr man hat, desto besser), nur ganz sachte das Wasser herausdrücken und dann mit ihnen, nass, wie sie sind, zu Bett gehen. So hat das Haupt die ganze Nacht durch Kühlung, und man kann beim Aufwachen ein Gehirn begrüßen anstelle eines Eierstichs. (An meine jüngeren Leser: Das ist ein merkwürdiges Gericht, bei dem man verrührtes Ei mit Gewürzen und Milch in einer Porzellantasse in einem Wasserbad stocken lässt, um es anschließend in Würfel zu schneiden. Unsere Großmütter liebten das Zeug, meine zumindest hatte geradezu einen Eierstichfetisch)
Nun denn.
Mit meinem wilden, da über Nacht in alle Richtungen getrockneten Haarschopf bin ich bereit und willens, mich den laufenden Aufgaben zu stellen. Ah! Mein Drucker ist verreckt. Also neuen kaufen. Ohne Drucker kann ich weder meine Jobs vernünftig machen (das papierfreie Büro hat sich bei mir noch nicht durchgesetzt), noch Scans von Zeichnungen, die ich hier auf TT einstellen will.

Ach ja, einer Merkwürdigkeit ist nachzuspüren: vorgestern Nacht hat jemand Kommentare hier gelöscht, und zwar weder ich, noch derjenige, der sie eingestellt hat. Der Betreffende beklagte sich -zu Recht- am nächsten Morgen per Email bei mir, er sähe keinen Grund für meine Löschungen. Ich schrieb zurück, ich sei das nicht gewesen. Er: ich auch nicht.
Hm.
Ich erzähle Ihnen das nur, weil es mich beunruhigt. Falls Sie, liebe Leser:innen, in nächster Zeit hier etwas schreiben, das dann plötzlich weg ist, bitte ich Sie, mir keine Löschlaune zu unterstellen, sondern mir über Email Bescheid zu geben! Die steht im Impressum. Ich lösche nämlich höchst selten. Die Vorstellung, dass es jemand an meiner Stelle tut (und dazu in der Lage ist), finde ich äußerst irritierend.

L. hat übrigens geschrieben. Ihr Brief brach aber just an dem Punkt ab, an dem es spannend wurde, wie ich fand. Ich hab’ also beschlossen, auf die zweite Hälfte zu warten, bevor ich ihn hier einstelle. Ihr Dr. Sago jedenfalls wird zusammenzucken, wenn er ihn liest – ich bezweifle, dass er seine Patientin auf Dauer wird so beeindrucken können, wie er das bisher gewohnt war.
Hoffen wir nur, dass Sie weiterhin Neigung verspürt, ihn und uns brieflich an ihren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Abnabelungsprozesse sind so eine Sache, da reißt der Dialog durchaus auch mal ab. (Na, auf L.’s Mitteilungsbedürfnis ist im Grunde Verlass. Hoff’ ich)

Ich würde gerne etwas über Überforderung schreiben, vielleicht sogar als Teil eines Texts über das Lügen, den ich angefangen habe. Da ich momentan hitz’bedingt aber nur über zwei Drittel meiner Denkleistung verfüge, kann das noch dauern. Hab’ ich schon erwähnt, dass ich diesen Sommer großartig finde? Und mit zwei Dritteln kommt man doch auch voran. Wenn auch in slow ocean.
In K übrigens ist von eins bis fünf Uhr nachmittags Arbeitspause. Die machen’s richtig. Seufz.

16:07
Auf jetzt! Nicht einknicken! Dichten!

9 Gedanken zu „TTag, 14. Juli 2010. Slow motion. (slow ocean wäre besser)

  1. Auf der Wunschliste: Nabelschau Liebe Phyllis, diese Sache mit der Löschung klingt wirklich beunruhigend. Das würde mich unheimlich fuchsen, ließe mir gar keine Ruhe. Ich bewundere, wie gelassen Sie damit umgehen…

    Ich bin schon sehr gespannt auf die Post von L. (Abnabelungsprozesse? Nabel – ist das der Plural? – sind eh so eine “Sache”….;))

    Siesta – Genau! Wird eingeführt – in der absolutistischen Monarchie, in der ich Königin bin, per Dekret verfügt, Widerspruch unzulässig! Abgang!

    Gruß Melusine

  2. Wegen der Löschungen machen Sie sich mal keine Sorgen. Meinen Kommentar wegen der Bloglücken von vorgestern hatte ich aus hinderlicher Vorsicht zurück- und dabei auch was mitgenommen. In meinem Ärger über meine eigene Mimosenhaftigkeit stellte ich den Kommentar dann doch wieder ein. Dass die erwähnte Irritation entstanden ist, bedaure ich zutiefst und möchte deshalb eine Art Wiedergutmachung versuchen:

    Eine Frau namens Phyllis in Frank*hust*furt
    hat ‘nen Blog, der mir schmeckt g’rad wie Fruchtjoghurt.
    Hab’ gelesen gar vieles,
    mich erfreut ihres Stiles.
    Bei manch’ Zeichnungen mir sogar wärmer wurd’!

    • Und wir sehen uns auf Grund vorliegenden Sachverhaltes hiermit dazu veranlasst, die im Interesse unseres Mandanten X gemachten heftigen Einlassungen nun bitte als völlig gegenstandslos aufzufassen.
      Vielleicht beruhigt es Sie ja, sehr geehrte Frau Kiehl, dass womöglich die überbordende Hitze hier in Klein-überschillumsheim uns geradezu dazu trieb, aus unserem heimischen Paragraphendickicht herauszugehen und mit Anklageschriften zu kommen, welche im Nachhinein sicherlich nicht durch Gesetzestexte und derer Interpretationen zu rechtfertigen sind.

      Mit freundlichen Grüssen

      I.A.
      Janine Fruchtlaub

    • nun damit bedauere ich ebenfalls den harschen gestrigen mail-tonfall, lady phyllis und die tatsache, mein übliches und vertrautes anwaltssyndikat damit bestallt zu haben.
      sorry.

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