“glimpflich”
meint “ohne größeren Schaden”.
Heute selten noch als “glimpflich davonkommen” verwendet. Ich mag die Redewendung, weil sie so bündig die Erleichterung zum Ausdruck bringt, die man empfindet, wenn man den Hals noch mal gerade so aus der Schlinge gezogen hat (noch ein Ausdruck, der es nicht mehr lange machen wird)
Versuchen Sie mal, liebe Leser, “glimpflich” durch ein modernes Wort zu ersetzen – keine Umschreibungen, sondern ein einzelnes Wort. Gibt’s da eins?
Tja.
Die Wurzeln dieses wunderbaren Adjektivs, GLIMPF für angemessenes Benehmen und UNGLIMPF als Beleidigung, sind verschwunden, womit natürlich auch ihre Ableitungen “glimpflich” und “verunglimpfen” auf der Abschussliste stehen.
Im Adelung, dem grammatisch-kritischen Wörterbuch der deutschen Mundart von 1793, meiner heutigen Wortquelle, bezeichnet GLIMPF die “Mäßigung in dem Betragen gegen andere, besonders die Bemühung, ihnen bey einer nothwendigen unangenehmen Behandlung alle unangenehme Empfindungen so viel möglich zu ersparen.”
Also ich finde, das ist erstrebenswertes Benehmen, insofern sollten GLIMPF und glimpflich dringend wieder in den Sprachgebrauch eingeführt werden. Denn was passiert, wenn man NICHT glimpflich davonkommt, wissen wir alle:
In diesem Sinne, liebe Freunde von Tainted Talents. Bewahren Sie Glimpf.
Ich bin heute glimpflich den Unbillen der Witterung entgangen. Jetzt sehe ich endlich ein dem angemessenes Wort zum Sonntag.
wenn schon bildung, dann sauber: Es heißt im Singular “Unbill” und im Plural “Unbilden” und bedeutet “Unannehmlichkeit(en)”.
mit herzlichem gruß
wortklauber