(Ich würde wahnsinnig gerne einen launigen Text über Weihnachtsessen unter Arbeitskollegen schreiben. Wenn ich nicht immer noch völlig benommen wäre von diesem Zeug, das wir uns in großen Quantitäten einhelfen mussten, um die verflixte Ente runterzuspülen.
*yelp*)
Als nicht-deutschsprachiger Leser tu’ ich mir mit dem Ausdruck “einhelfen” schwer.
Könnten Sie bitte aushelfen, Mme?
@Textflüsterer zu “einhelfen”. Sich von etwas helfen lassen, das man in sich hineingießt.
(Klingt dialektal, dürfte aber ein Kunstwort sein, ein, sagen wir, manieristisches Frechdachswort.)
Frechdachs versteh’ ich gut, zumal ich die Wortbedeutung mir bisweilen mit ausgesprochenem Vergnügen überstreife. “Einhelfen” indes ist neu für mich. Für einen Moment lang dachte ich an den Ausdruck “einholen” (im Sinne von “heranschaffen”).
Zum “einhelfen” gesellt sich ja das nicht minder ungefährliche “überhelfen”.
Jetzt versteh’ ich. Ein wohlwollendes “nachhelfen”, sozusagen.
Das heißt einfach, sich etwas (vermeintlich oder wirklich) Helfendes einführen, einflößen, in sich reinstecken, auch: sich eintrichtern lassen.
sich eintrichtern lassen. Politiker sind dann korrekterweise als “Einhelfer” zu bezeichnen?
Überhaupt solche Leute, die andere zu (im doppelten Sinne) ihrem Glück zwingen wollen – alles Einhelfer!
Dann darf ich mich getrost der aussterbenden Spezies der Abhelfer hinzurechnen.
Manch Mensch kann sich ja auch allein behelfen, aber die sterben wohl auch langsam aus angesichts der vielen Helferleins um uns herum, ob menschlich oder eine Gerätschaft, so wie diese hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bewohner_Entenhausens#Helferlein
Jetzt haben Sie mich erwischt. Dem Link muss ich nicht folgen, damit mir ein Licht aufgeht.
Aber mal unter uns Pfarrerstöchtern genuschelt: ganz ohne Unterstützung geht’s Nachdenken bei mir auch nicht.
Fürs Denken selbst braucht’s keine Unterstützung, das macht der Kopf ja noch ohne Hilfe ständig selbst, aber für’s Nachdenken, der Suche nach dem verlorenen Gedanken, ist jedwede allerdings von Nutzen, etwa indem man sich geistige Getränke einhilft.
Chapeau.
Manchmal, stelle ich mit Befriedigung fest, werden die wichtigen Dinge des Lebens auch einfach und graziös ganz ohne mein Mitwirken geklärt.
(Das ob der heutigen Handikaps sowieso eher ungelenk ausgefallen wäre)