gehen. Als gäbe es die!
Wahlen stehen vor der Tür. Den Ast nicht absägen, auf dem wir sitzen.
Gut, wenn eine weiß, an welchem Baum der Ast befestigt ist, auf dem sie sitzt und auf welchem Grund der Baum steht.
Vielleicht, um den Kopf frei zu bekommen, muss man’s tatsächlich tun: ihn besteigen.
Ich hab’ eine Jugendliche im Kurs, deren Esprit werde ich Ihnen ans Herz legen möchte, als Talisman gegen die Nummer sicher.
Bäume gehen nicht zur Wahl und sägen auch nicht – das wenigstens kann man als gesichert betrachten. Ansonsten gilt sowieso trial an error, was heutzutage manch (junger) Mensch aber ganz offensichtlich mit Fordern und Bekommen übersetzt. Da sind mir Bäume lieber.
Als Kind bin ich mal mit dem Ast, an den ich mich klammerte, abgestürzt. Seitdem weiß ich, dass das Leben ein Wagen und Wägen ist.
Wie sagte Nietzsches Zarathustra ganz richtig: “Das ist aber meine Lehre: wer einst fliegen lernen will, der muss erst stehen und gehn und laufen und klettern und tanzen lernen: – man erfliegt das Fliegen nicht!”
(KSA 4; Also sprach Zarathustra III; Vom Geist der Schwere, 2.; S.244.)
Gegen den Herrn Nietzsche werfe ich doch einfach mal F.K.Waechter in den Ring. >>> Wir können noch viel zusammen machen.
(Auch für Erwachsene! ; )
Jipeee!! Neue Frankfurter Schule gegen Alten Akademismus. Mehr davon! 🙂
Welchen Ring!? Und außerdem ist Nietzsche nicht alter Akademismus, sondern fröhliche Wissenschaft!
Ring? Welttheater, Bayreuth, Nietzsche – passt doch alles zusammen. Ok, Nietzsche war fröhliche Wissenschaft, da haben Sie recht, aber er war auch nicht ganz sauber, obwohl er ein paar kluge Dinge gewusst und gesagt (und sogar aufgeschrieben) hat. Aber äußern Sie sich mal zur fröhlichen Neuen Frankfurter Schule 🙂
Nietzsche hat ja dann böse Sachen über Wagner geschrieben, wohl einfach weil er in dessen Perle verknallt war und sie nicht kriegen konnte, was natürlich gar nicht fröhlich ist, aber eben auch keine Wissenschaft. Zur “fröhlichen Neuen Frankfurter Schule” kann ich naturgemäß nichts sagen, denn Nicht-Frankfurter können mit dem ganzen Frankfurter Zeuchs nicht viel anfangen und wissen oft gar nicht, was daran so dolle sein soll. Also fragen sie besser die Frankfurter, die wissen bescheid!
Das ist die Wissenschaft des Allzumenschlichen, vor der ja niemand gefeit ist.
Und mit der Alten Ffm-Schule können Sie was anfangen, als Nicht-Ffmler? Das verstehe einer…
Nee, kann ich eben nichts mit anfangen! Bis vor kurzem dachte ich ja auch noch, Frankfurt wäre außerterritoriales Gebiet und sei die Hauptstadt der europäischen Zentralbank. Dabei ist es umgekehrt!
Ich dachte nur, weil Sie öfter mal ‘n Adorno-Zitat raushauen… Freilich hat Frankfurt auch noch anderen Nippes, wie Sie richtig bemerken, Zentral- und andere banken und so.
Ich hab von Adorno zwei oder drei Bücher, deutlich weniger als von Nichtfrankfurtern, und auf eine einsame Insel nähme ich für die Abteilung Philosophie auch sicher eher Hegel, Schelling, Bergson und Kierkegaard mit.
Und für die Abteilung Poesie nicht wenigstens einen klitzekleinen Gernhardt?
Nö.
Schade.
Trari trara, da komme ich ja gerade richtig.
Wir schweigen grad therapeutisch 😉
*Grinst* Nur zu. Das Schweigen wird ja kriminell unterbewertet heutzutage.
Wer schweigt, der lügt!
Ist das eine Fußballerwahrheit?
Nein, nein, das ist vielmehr hochphilosophisch, denn das Gegenteil von die Wahrheit sagen ist nunmal lügen, und das geht am besten, wenn man gar nichts sagt, was dann aber nicht nachweisbar ist, wodurch sich die kriminelle Unterbewertung erklärt. Aber pst, nicht weitersagen!
Iwo, ich schweige wie ein Fisch! Ein Philosofisch.
Blubb.
Hallo Herr Schlinkert, Exkursionen in’s Hochgebirge der Philosophie werden kriminell überbewertet. Für Ihren nächsten Anstieg empfehle ich daher leichte Lektüre, zur Entspannung, z. B. Die Blusen des Böhmen, Geschichten, Bilder, Geschichten in Bildern und Bilder aus der Geschichte, von einem leider zwischenzeitlich verstorbenen Herrn aus Ffm. Wohl bekommt’s 😉
Hallo Herr DerDilettant, ich sehe schon, Sie wollen mir das Werk des Herrn G. allen Ernstes schmackhaft machen, worauf ich Ihnen aber leider mitteilen muß, daß mich das von Herrn G. als komisch Erachtete bisher nicht in einem einzigen Falle auch nur zu einem Lächeln animierte, was meiner bescheidenen Ansicht nach daran liegt, daß das von Herrn G. Verzapfte nicht komisch und nicht mal lustig ist, was unter Berücksichtigung der offensichtlichen Absicht Herrn G.s, Komisches zu präsentieren, bei mir nicht zur Entspannung führt, sondern zu einer Unverständlichkeitsverkrampfung, mit der sich ein Anstieg ins Hochgebirge der Philosophie nicht gut bewerkstelligen läßt, so daß ich mich weiterhin gezwungen sehe, mich den Werken zuzuwenden, die mir wenn nötig Flügel verleihen, nicht zuletzt auch für den dem Anstieg zwingend folgenden Abstieg ins Alltägliche, der durchaus nicht zu vernachlässigen ist.
Ich sehe schon, Ihnen fehlt das G.-Gen, kann man machen nix, wie Sie so schön zu sagen pflegen (mancher übrigens kam nicht wiederherunter vom Anstieg ins Hochgebirge…)
Tatsächlich finden sich unter G in meinem Bücherregal nur Gogol und Grimmelshausen und die Arbeiterschriftsteller von der Grün und Grünberg und dazu noch seltsamerweise ein Werk eines gewissen Sacha Guitry, ‘Roman eines Schwindlers’. http://de.wikipedia.org/wiki/Sacha_Guitry
(Runter kommt man natürlich immer!)