Frühstück mit Serge und Odette

(Gegenständen, besonders aber Kannen ohne Namen ist nicht zu trauen, doch das wissen Sie ja sicher.)

40 Gedanken zu „Frühstück mit Serge und Odette

  1. Was man in Frankreich so Frühstück nennt, verdient ja eigentlich keine großen Namen, aber eigentlich haben Sie recht, die Dinge müssen benannt sein. Meine Teekanne heißt zum Beispiel Teekanne, sie kommt aus Japan und hat Noppen, mein Brettchen heißt Brettchen und kommt mutmaßlich aus Tropianien und hat ein Loch zum Aufhängen, meine Tasse heißt Tasse und mein Haferflockenaprikosenbananekürbiskernleinsamenjoghurtbehältnis große gelbe Tasse. Lecker!

  2. Am Namen hängt ja die persönliche Ansprache. “Guten morgen Serge, hat der Tee jetzt die richtige Temperatur?” Da geht’s sicher lustig zu am Frühstückstisch bei Ihnen in der Belle etage. In den oberen Stockwerken verflüchtigt sich dann der respektvolle Umgang miteinander und man greift schon mal beherzt nach der Kanne ohne zu fragen…

  3. Hier ist unversehends der sonntägliche Schlendrian eingezogen und lässt alles stehen und liegen, wie es ihm passt, die Zeichenstifte kullern auf dem Boden, im Schrank rumort plötzlich was und gerade trocknet er die Kaffeeschale am Vorhang ab, hilfe, ist bei Ihnen oben noch was frei?

  4. *Lacht* (Ich musste mich vorhin tatsächlich fragen, welcher Tag heute ist. Passiert mir zuhause nie.)

    – Sie sind also ein Freund ordentlicher Verhältnisse? Dann sag’ ich Ihnen besser nicht, wer im Schrank ist! : )

  5. Es sagt, es kommt erst raus, wenn die anderen weg sind. Sorry…

    (Ich geh’ jetzt mal auf ein Stündchen oder zwei an den Fluss, meinen neuen Hut ausführen)

  6. Sie haben einen neuen Hut? Wie heißt er denn? Hat er schon Bekanntschaften geschlossen? Grüßen Sie ihn mal von mir. Ich habe nach einer lustig chaotischen Radtour durch den Süden der Großen Stadt in angenehmer Begleitung an einem gastronomisch erschlossenen Gewässer durch mehrfaches Umziehen von Tisch zu Tisch diverse Kellner auf Trab gehalten. Man verlernt in den oberen Stockwerken einfach das gute Benehmen. Oder ich setz mir mal nen Hut auf…

  7. Da sind schon ganz andere freiwillig/unfreiwillig drüber gestolpert. Im Westberlin der Achtziger gabs mal “Geniale Dilletanten” im Umfeld des (noch immer nicht) eingestürzten Neubautlers Blixa Bargeld. Die tauschten ein l gegen ein t und drehten so der Hochkultur eine doppelte Nase.

  8. Ist eben schwer, das Kind in die Welt hinaus zu entlassen, auf daß es selbständig werde! Aber ich habe ja überhaupt keine andere Wahl als alles zu versuchen, es in die Welt hinein loszuwerden, und wahrscheinlich geht das für mich auch nur so, unter diesen Bedingungen. Tatsache jedenfalls ist, daß die Arbeit mit dem Ende des eigentlichen Schreibens noch nicht zuende ist.

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