(Gegenständen, besonders aber Kannen ohne Namen ist nicht zu trauen, doch das wissen Sie ja sicher.)
40 Gedanken zu „Frühstück mit Serge und Odette“
Was man in Frankreich so Frühstück nennt, verdient ja eigentlich keine großen Namen, aber eigentlich haben Sie recht, die Dinge müssen benannt sein. Meine Teekanne heißt zum Beispiel Teekanne, sie kommt aus Japan und hat Noppen, mein Brettchen heißt Brettchen und kommt mutmaßlich aus Tropianien und hat ein Loch zum Aufhängen, meine Tasse heißt Tasse und mein Haferflockenaprikosenbananekürbiskernleinsamenjoghurtbehältnis große gelbe Tasse. Lecker!
Nee, der hat sich einen eigenen Namen gegeben, war nicht zu verhindern. Übrigens gibt es in meinem Haushalt ein paar Gegenstände, die heißen nur Dings, aber ich arbeite dran!
Dings auf französisch heißt “Truc” (wird “trük” ausgesprochen) – ein hierzulande heißgeliebtes Wort und fast ebenso niedlich wie “Dings” – ich erwähne das nur, falls Sie Ihrem Haushalt mal ein bisschen französischen Flair hinzufügen wollen ; )
Am Namen hängt ja die persönliche Ansprache. “Guten morgen Serge, hat der Tee jetzt die richtige Temperatur?” Da geht’s sicher lustig zu am Frühstückstisch bei Ihnen in der Belle etage. In den oberen Stockwerken verflüchtigt sich dann der respektvolle Umgang miteinander und man greift schon mal beherzt nach der Kanne ohne zu fragen…
Da muß ich aber mal protestieren, denn hier oben herrscht das reinste Decorum, nicht nur gegenüber Menschen, auch Sachen gegenüber, mit denen ich selbstverständlich spreche, auch wenn sie, die Sachen, keine richtigen Namen haben. Was so in den unteren Stockwerken und den Kellergewölben abgeht, kann ich allerdings nicht beurteilen, ich befürchte wie immer das Beste!
Ach, ist bei Ihnen auch Sonntag? Erstaunlich. Hier ist natürlich alles in bester Ordnung, wird mir ja immer wieder gerne vorgeworfen, so daß ich mir die Freiheit gestatte, Ihnen die Hilfe nicht zu versagen! (Wer rumort denn da im Schrank – ein vergessener Liebhaber?)
Neinnein, ich bin kein Freund ordentlicher Verhältnisse, sondern gestatten den Trucs nur, sich an ihrem jeweiligen Lieblingsort aufzuhalten, statt sie der Gewalt der Schwerkraft auszusetzen. Und dann, ja, das gebe ich zu, freue ich mich, weil auch ich mich dann an meinem Lieblingsort lieblich aufhalten kann. So. Also: wer ist da im Schrank?
@Phyllis Hat bei mir auch noch nie gefruchtet, das Wort, und das von der katholischen Kirche in Aussicht gestellte ewige Leben erschien mir noch nie erstrebenswert, sondern nur die Aussicht auf ewige Langeweile. Vielleicht sollte die Kirche ihre Produktpalette mal auf den neuesten Stand bringen, unter dem Motto “Leben Sie jetzt!”
@Phyllis Ich meine ja auch nicht uns, denn an unsereiner grätschen die sowieso vorbei und knallen dann an den Torpfosten, nein, ich meine das in bezug auf die armen Schäfchen, die in aller Welt, besonders dort, sich immer noch mit dem ewigen Leben belohnen lassen. Aber wer weiß, vielleicht tut der neue Papst ja mal was gegen das hinterhältige Reingrätschen und für das laufende Spiel.
Ich bin ja ein ziemlicher Totalausfall, was den Schritt vom Manuskript ins in den Markt hineingrätschen anbelangt – am liebsten wär’s mir, jemand zöge mir die Dinger heimlich aus der Schublade und brächte sie unter. Weiß der Geier warum, aber ich kann es nicht ausstehen, Texte einzuschicken. Äußerst ärgerliche Persönlichkeitsstörung ist das.
Hier ist unversehends der sonntägliche Schlendrian eingezogen und lässt alles stehen und liegen, wie es ihm passt, die Zeichenstifte kullern auf dem Boden, im Schrank rumort plötzlich was und gerade trocknet er die Kaffeeschale am Vorhang ab, hilfe, ist bei Ihnen oben noch was frei?
Sie haben einen neuen Hut? Wie heißt er denn? Hat er schon Bekanntschaften geschlossen? Grüßen Sie ihn mal von mir. Ich habe nach einer lustig chaotischen Radtour durch den Süden der Großen Stadt in angenehmer Begleitung an einem gastronomisch erschlossenen Gewässer durch mehrfaches Umziehen von Tisch zu Tisch diverse Kellner auf Trab gehalten. Man verlernt in den oberen Stockwerken einfach das gute Benehmen. Oder ich setz mir mal nen Hut auf…
Die Insel bietet leider nur vorübergehend Schutz, aber immerhin – wenn auch der zur Insel gehörende Jungbrunnen nur alle hundert Jahre in einer Vollmondnacht auftaucht. Tja.
Da sind schon ganz andere freiwillig/unfreiwillig drüber gestolpert. Im Westberlin der Achtziger gabs mal “Geniale Dilletanten” im Umfeld des (noch immer nicht) eingestürzten Neubautlers Blixa Bargeld. Die tauschten ein l gegen ein t und drehten so der Hochkultur eine doppelte Nase.
@Phyllis Wir sind gespannt! Und daß Sie das aber auch wirklich machen!!!
(Apropos Buch: Ich habe die Überarbeitung meines Romans nun abgeschlossen und bereite mich meinerseits aufs Grätschen vor!)
Ist eben schwer, das Kind in die Welt hinaus zu entlassen, auf daß es selbständig werde! Aber ich habe ja überhaupt keine andere Wahl als alles zu versuchen, es in die Welt hinein loszuwerden, und wahrscheinlich geht das für mich auch nur so, unter diesen Bedingungen. Tatsache jedenfalls ist, daß die Arbeit mit dem Ende des eigentlichen Schreibens noch nicht zuende ist.
Was man in Frankreich so Frühstück nennt, verdient ja eigentlich keine großen Namen, aber eigentlich haben Sie recht, die Dinge müssen benannt sein. Meine Teekanne heißt zum Beispiel Teekanne, sie kommt aus Japan und hat Noppen, mein Brettchen heißt Brettchen und kommt mutmaßlich aus Tropianien und hat ein Loch zum Aufhängen, meine Tasse heißt Tasse und mein Haferflockenaprikosenbananekürbiskernleinsamenjoghurtbehältnis große gelbe Tasse. Lecker!
Und Ihr neuer Roman heißt neuer Roman?
Nee, der hat sich einen eigenen Namen gegeben, war nicht zu verhindern. Übrigens gibt es in meinem Haushalt ein paar Gegenstände, die heißen nur Dings, aber ich arbeite dran!
Dings auf französisch heißt “Truc” (wird “trük” ausgesprochen) – ein hierzulande heißgeliebtes Wort und fast ebenso niedlich wie “Dings” – ich erwähne das nur, falls Sie Ihrem Haushalt mal ein bisschen französischen Flair hinzufügen wollen ; )
Bei mir hat nur die Geschirrspülmaschine einen Namen: Minna. Mein Butler heißt James. Aber der ist nie da. Irgendwie hat der Dauerurlaub …
Nach Ihrem letzten Einkauf auf dem Flohmarkt sollten Sie dann ja jetzt über einen “James” verfügen … 😉
Um herumstreifende Butler einzufangen, muss man nur vor dem Schlafengehen ein Paar weiße Handschuhe auf die Türschwelle legen!
Am Namen hängt ja die persönliche Ansprache. “Guten morgen Serge, hat der Tee jetzt die richtige Temperatur?” Da geht’s sicher lustig zu am Frühstückstisch bei Ihnen in der Belle etage. In den oberen Stockwerken verflüchtigt sich dann der respektvolle Umgang miteinander und man greift schon mal beherzt nach der Kanne ohne zu fragen…
Da muß ich aber mal protestieren, denn hier oben herrscht das reinste Decorum, nicht nur gegenüber Menschen, auch Sachen gegenüber, mit denen ich selbstverständlich spreche, auch wenn sie, die Sachen, keine richtigen Namen haben. Was so in den unteren Stockwerken und den Kellergewölben abgeht, kann ich allerdings nicht beurteilen, ich befürchte wie immer das Beste!
Ach, ist bei Ihnen auch Sonntag? Erstaunlich. Hier ist natürlich alles in bester Ordnung, wird mir ja immer wieder gerne vorgeworfen, so daß ich mir die Freiheit gestatte, Ihnen die Hilfe nicht zu versagen! (Wer rumort denn da im Schrank – ein vergessener Liebhaber?)
Neinnein, ich bin kein Freund ordentlicher Verhältnisse, sondern gestatten den Trucs nur, sich an ihrem jeweiligen Lieblingsort aufzuhalten, statt sie der Gewalt der Schwerkraft auszusetzen. Und dann, ja, das gebe ich zu, freue ich mich, weil auch ich mich dann an meinem Lieblingsort lieblich aufhalten kann. So. Also: wer ist da im Schrank?
Wen fragen Sie? Den Schrankbewohner? Also doch ein versteckter Liebhaber! (Sicher ein Filmstar!) Wußtichsdoch!
Ist ja auch schnuppe! 😉
Da gibt’s ‘nen Fluß? Seine Bewässerung braucht natürlich jeder Ort. Ich habe gestern auch fast sechs Stunden bis zwei Uhr morgens auf der Insel der Jugend am Spreeufer gesessen, Bier getrunken und gequatscht. Man glaubt garnicht, wie viele Amüsierdampfer da vorbeigefahren sind, und jedesmal muß man natürlich nach alter Seemanssitte mit seinem Hut winken. Anstrengend, sowas!
https://maps.google.de/maps?client=safari&oe=UTF-8&ie=UTF-8&q=Insel+der+Jugend&fb=1&gl=de&hq=Insel+der+Jugend&cid=0,0,14687330010190445079&ei=HXjZUcvzEoXAswanqYHgDw&ved=0CB0QtgMwAA
Ihre Insel der Jugend macht mich ganz fertig, Norbert, ich wusste gar nicht, dass es da sowas gibt, worauf man sich retten kann!
Das hat Ihnen bestimmt jemand erzählt, der ihn ganz allein für sich haben wollte!
@Wollen Sie ihn sehen? Unbedingt! (P. S. Ich mag Ihre Schreibweise mit zwei l. Verleiht mir eine persönliche Note 🙂
@Norbert “Ewig” ist eh so ein Wort, das einem Angst und Bange machen kann.
@Phyllis Hat bei mir auch noch nie gefruchtet, das Wort, und das von der katholischen Kirche in Aussicht gestellte ewige Leben erschien mir noch nie erstrebenswert, sondern nur die Aussicht auf ewige Langeweile. Vielleicht sollte die Kirche ihre Produktpalette mal auf den neuesten Stand bringen, unter dem Motto “Leben Sie jetzt!”
@Norbert Für das JETZTLEBEN sind wir selbst zuständig, finde ich, da lasse ich mir von weder Kirche noch Staat reingrätschen!
Ich bin im Fressen ziemlich kut! : )
@Phyllis Ich meine ja auch nicht uns, denn an unsereiner grätschen die sowieso vorbei und knallen dann an den Torpfosten, nein, ich meine das in bezug auf die armen Schäfchen, die in aller Welt, besonders dort, sich immer noch mit dem ewigen Leben belohnen lassen. Aber wer weiß, vielleicht tut der neue Papst ja mal was gegen das hinterhältige Reingrätschen und für das laufende Spiel.
@Norbert Wenn ich erstmal mein Buch mit den gesammelten Schafgedichten in den Markt gegrätscht habe, kommt wieder Zug ins Spiel, ganz bestimmt!
Ich bin ja ein ziemlicher Totalausfall, was den Schritt vom Manuskript ins in den Markt hineingrätschen anbelangt – am liebsten wär’s mir, jemand zöge mir die Dinger heimlich aus der Schublade und brächte sie unter. Weiß der Geier warum, aber ich kann es nicht ausstehen, Texte einzuschicken. Äußerst ärgerliche Persönlichkeitsstörung ist das.
Neiiin, das sind doch welche aus Leder, Butler tolerieren nur reine Baumwolle! : )
Wenn ich den guten Ton leid bin, komm’ich nach oben! ; )
Hier ist unversehends der sonntägliche Schlendrian eingezogen und lässt alles stehen und liegen, wie es ihm passt, die Zeichenstifte kullern auf dem Boden, im Schrank rumort plötzlich was und gerade trocknet er die Kaffeeschale am Vorhang ab, hilfe, ist bei Ihnen oben noch was frei?
*Lacht* (Ich musste mich vorhin tatsächlich fragen, welcher Tag heute ist. Passiert mir zuhause nie.)
– Sie sind also ein Freund ordentlicher Verhältnisse? Dann sag’ ich Ihnen besser nicht, wer im Schrank ist! : )
Moment, ich frag’ mal nach…
Es sagt, es kommt erst raus, wenn die anderen weg sind. Sorry…
(Ich geh’ jetzt mal auf ein Stündchen oder zwei an den Fluss, meinen neuen Hut ausführen)
Sie haben einen neuen Hut? Wie heißt er denn? Hat er schon Bekanntschaften geschlossen? Grüßen Sie ihn mal von mir. Ich habe nach einer lustig chaotischen Radtour durch den Süden der Großen Stadt in angenehmer Begleitung an einem gastronomisch erschlossenen Gewässer durch mehrfaches Umziehen von Tisch zu Tisch diverse Kellner auf Trab gehalten. Man verlernt in den oberen Stockwerken einfach das gute Benehmen. Oder ich setz mir mal nen Hut auf…
Die Insel bietet leider nur vorübergehend Schutz, aber immerhin – wenn auch der zur Insel gehörende Jungbrunnen nur alle hundert Jahre in einer Vollmondnacht auftaucht. Tja.
Mag sein, ist aber eh nix für mich, denn wie sagte Arno Schmidt ganz richtig, ewige Jugend ist wie ewige Unreife. Das ist was dran!
*grinst* Mein Hirn will Dillettant seit je her mit zwei l schreiben, aber bis gestern hatte ich’s im Griff!
(Hut kommt später)
Da sind schon ganz andere freiwillig/unfreiwillig drüber gestolpert. Im Westberlin der Achtziger gabs mal “Geniale Dilletanten” im Umfeld des (noch immer nicht) eingestürzten Neubautlers Blixa Bargeld. Die tauschten ein l gegen ein t und drehten so der Hochkultur eine doppelte Nase.
@DerDillettant (ich bleib’ jetzt einfach dabei! ; )
Sind Sie allergisch gegen Hochklutur?
gegen Klutamat im Essen auf jeden Fall! Und vor der Kunst kommt ja das Fressen
Sie meinen was Sie fressen geht auf keine Kuhnsthaut?
@DerDillettant Ich gelte gemeinhin als recht gefrässiges Geschöpf.
@Phyllis Wir sind gespannt! Und daß Sie das aber auch wirklich machen!!!
(Apropos Buch: Ich habe die Überarbeitung meines Romans nun abgeschlossen und bereite mich meinerseits aufs Grätschen vor!)
Ist eben schwer, das Kind in die Welt hinaus zu entlassen, auf daß es selbständig werde! Aber ich habe ja überhaupt keine andere Wahl als alles zu versuchen, es in die Welt hinein loszuwerden, und wahrscheinlich geht das für mich auch nur so, unter diesen Bedingungen. Tatsache jedenfalls ist, daß die Arbeit mit dem Ende des eigentlichen Schreibens noch nicht zuende ist.