…las ich gestern auf der Brust eines jungen, na, jüngeren Mannes, der mir in der Stadt entgegenkam. Gutes hasst Bestes. (Mein Gehirn hatte ja zuerst “God hates best” gelesen, doch ein Shirt mit diesem Aufdruck hätte der junge Mann sicher nicht gekauft. Gott hasst am besten?! No way! Obwohl’s der bessere Satz wäre)
Warum mir diese Aussage noch im Kopf herumspukt seitdem? Weil sie das Wettbewerbsdenken so auf den Punkt bringt. Das Beweisenmüssendenken. Die Missgunst jener, an denen die vermeintlich Besten vorbeigezogen sind. Ich würde ja gerne behaupten, die so genannten Besten noch nie gehasst zu haben, doch das stimmt nicht: Überfliegerdenken macht mich oft genug aggressiv. Von Männern noch mehr als von Frauen: Auch ich hab’ den Kleingeist abonniert, manchmal. (Wär kein schlechter Name für eine Zeitschrift: KLEINGEIST. Oder?)
Tatsache ist, Profilneurosen kommen bei mir für gewöhnlich nicht gut an. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie immer. Es gibt auch Leute, die ihre Profilneurose so geschickt dekorieren, dass Grössenwahn daraus wird. Den finde ich interessanter. Sogar Hochstapelie (ich lass das mal so stehen, klingt besser als das Original) finde ich interessanter. Was ich nicht goutiere, sind konservativ verpackte Minderwertigkeitskomplexe. Wahrscheinlich schlicht deshalb, weil mir die Methoden oft sehr augenfällig erscheinen. (So wie meine eigenen, ächz)
Hm.
Worauf will ich hinaus? Das Übertrumpfenwollen ist mir fremd. Nicht jedoch der Impulsschmerz, der einen manchmal überkommt, wenn einem anderen etwas leichter zu gelingen scheint. Organischer. Oder einfach, weil sie alles geben, und man selbst nur neunzig Prozent. Stellen Sie sich einfach vor, ein Arbeitskollege in Ihrem Büro liefe jeden Tag mit einem T-Shirt herum, auf dem “Ich gebe alles!!!” steht. Dem will man doch in die Fresse hauen, selbst wenn man selbst heimlich auch alles gibt.
Ah, ich krieg’s noch nicht richtig in Worte gefasst, was ich sagen will. Erstma’ laufen gehen, die Synapsen schütteln.
Heute Mittag steige ich in den Zug. Bis dahin können Sie mir alle noch auf’s Auge drücken, dass Sie die Besten sind! ; )
»Das Bessere ist der Feind des Guten.« sagte schon Voltaire.
Scheint, dessen Satz stand Pate für den T-Shirt-Slogan.
Wenn das genau übersetzt ist, ginge es ja um eine wechselseitige Aggression, wohingegen der Satz “Good hates Best” eine einseitige definiert. Was mir momentan gerade mehr einleuchtet, weil die “Besten” eigentlich keinen Grund haben, die “Guten” zu hassen.
(Danke, übrigens, für das wunderbare Wort “Schwurbelschwatz”!)
Das Original: “Il meglio è l’inimico del bene.” (Dictionnaire philosophique. T. II)
wenns denn helfen soll…
@Maeander Dankeschön!
Das Gute ist ja Teil des übergeordneten Besten, und da gibt es nur zwei Möglichen, nee: drei. 1) Das Gute kann das Beste hassen, weil das Beste dem Guten nur eine dem Besten dienende Funktion zuweist, aus dem heraus dieses Gute sich nicht mehr weiter entwickeln kann. 2) Das Gute kann das Beste aus dem selben Grund lieben. (Ich denke da auch an den mir völlig unverständlichen Stolz der Arbeiterschaft, trotz des völligen Bestimmtwerdens durch die Arbeit auf diese und das Produkt stolz zu sein – man denke nur an die Selbstbezeichnungen “Opelianer”, “Kruppianer” usw., selbst ein “Ich bin stolz, eine Amazone zu sein” war ja kürzlich von einer Amazon-Mitarbeiterin zu hören, als es um die dortigen Arbeitsbedingungen ging!) 3) Die Haßliebe des Guten zum Besten, denn man will ja auch mal die nur Guten unter sich haben, denn dafür ackert man ja schließlich täglich wie klein Döfchen!
Bedenkenswert, Ihre Lesart! Obwohl ich mir lieber FÖRMCHEN FÜR ALLE auf’s Shirt schreiben würde, vorausgesetzt ich gehörte zur Spezies der Motivshirtträgerinnen, was ich nicht tu’! ; )
Ob man jemanden “unter sich” wähnt, ist ja in erster Linie Einstellungssache, die man sich aber natürlich auch “leisten” können muß – insofern haben Sie recht mit dem Sozialkitsch, während andererseits … Scotty, übernehmen Sie, ich muß zurück in meine eigene Schaltzentrale.
Viel Spaß und Erfolg übrigens in der Kunstmetropole verflossener Zeiten!
Motivshirts sind auch nix für Frauen, denn erstens wird die Schrift meist verzerrt und zweitens muß man eben deswegen lange hinsehen, um den Text zu lesen, was wiederum die Gefahr in sich birgt, einer Radikalfeministin ein gewolltes Opfer zu sein.
@Norbert Ich fürchte, es sind keine Radikalfeministinnen unter den Leserinnen von TT, sonst hätten die sich doch sicher inzwischen gemeldet.
Ich behaupte ja, dass es legitim und oft auch ziemlich amüsant ist, wenn einem auf die Vorderseite gestarrt wird. In schweren Fällen wird frau dann mit heftigen Winkbewegungen darauf hinweisen, dass sie ein Gesicht hat ; )
*grins* *hicks*
You don’t get it wrong (?)
no. y o u get it wrong. There a r e “Radikalfeministinnen” out there.
*lol*
@Hans Z. Ich behirne das dann mal wie vorgeschlagen! Was mit dem Guten geschieht, nachdem das Beste gewählt wurde, kann ich allerdings sofort beantworten: Es wandert ins Kröpfchen.
@Norbert Na, da machen Sie jetzt aber eine große Klischeekiste auf!
@Phyllis Klar, die werden weniger, die mit den lila Panzerhemden, aber hinter den sieben Berginnen bei den sieben Zwerginnen – da gibt es die noch!
Paris ist hauptsächlich für diejenigen teuer, die sich hier nicht auskennen. Und Künstler gibt’s hier en masse! Und Fusel auch ; )
@Norbert Wir haben doch anscheinend eine an Bord, fragen Sie die doch mal, was sie gerade anhat ; )
@Phyllis Ach, Sie wissen doch, wie die Männer so ticken, die Hauptsache ist doch … 😉
ouch! did I kill the fun?
@Motte Then let’s talk at night!
Do dheagh shlàinte!
(Pah, Gälisch ist doch ein Kinderspiel!)
*Lacht* Hab mir eben gegenüber im Carrefour eine Flasche Talisker gekauft: Um zu kapieren, dass etwas Neues anfängt, helfen zwei bis drei Whiskey ungemein. (Nach ein paar Tagen legt sich das erfahrungsgemäß und ich gehe zum Cidre über.)
À ta santé, Norber! : )
(*hicks*)
Meine spontane Lesart war eine antiperfektionistische, nämlich: Das Gute sollte die Idee des Besten hassen. im Sinn von: Das vorgestellte “Beste” ist das glückspraktisch Schlechte, weil es einen am Realisieren des Guten hindert. Oder einen gar nicht erst anfangen lässt … etc. Insofern ein prima Satz, den ich mir glatt anziehen würde, schöne Typo vorausgesetzt.
Bonne [hihi] vojasch!
Herrlicher Satz, vor allem auf der Vorderseite einer Dame getragen. Ohne das im Einzelnen begründen zu können, klingt es mir (schon) ein wenig ‘à la Parisienne’.
@Books and more Ich werde von den Vorderseiten der hiesigen Damen beizeiten berichten!
wrong.
@Phyllis: Die meisten der Radikalfeministinnen haben natürlich keine Zeit für Gelaber, die stehen nämlich in ihren lila Panzerhemden in der Schlacht und beschmeißen ihre Feinde mit selbstgebackenem Mutterkuchen.
Was das Angucken fremder Leiber betrifft, so ist das natürlich bis zu einem gewissen Grade legitim, schon allein deswegen, weil man ja entscheiden muß, ob eine zweite, haptische Prüfung in Aussicht genommen wird.
Umso besser! Wolln wir spielen?
yeah! let’s go!
@Idontgetit Aber was, hm?
@Phyllis runnin’ out of options, hm?
*hrhr* ; )
Ich mag das Licht. Sehr sogar.
Wenn’s bloß nicht so HEISS wär’!!!
(hab’ ich schon erwähnt, wie oft ich verbruzzzelt bin? Im Grellen?)
@Idontgetit Nee, nur Mund voll Baguette!
Mir wär’s ja am liebsten, ich hätte niemanden “unter mir”, aber ich weiß, das ist wohlfeiler Sozialkitsch. Und trotzdem: Förmchen für alle!
Ja was sag’ ich denn dazu? Nachdem ich mir das Buch besorgt hatte, das Sie, liebe Phyllis, mir wärmstens empfohlen hatten, trug mein erster Arbeitstext den Titel: “Das Beste”.
Neben dem hier bereits Erwähnten fiel mir noch eine andere Redensart ein. Sie geht, heißt es, auf Goethe zurück: “Das Beste ist gerade gut genug”. (vgl: “italienische Reise”, erster Teil: “Wenn es eine Freude ist das Gute zu genießen, so ist es eine größere, das Bessere zu empfinden, und in der Kunst ist das Beste gut genug.”)
Man beachte genauestens, was Goethe da gesagt hat. Das Beste sei gut genug. “Gut genug” trägt selbstverständlich die Möglichkeit in sich, dass es merklich Besseres gäbe. Goethe darf damit also als Grundsteinleger für die Steigerungsform des Superlativs gepriesen werden. Genial, nicht wahr? Ich würde dies alternativ als Ursprung für das “neurolinguistische Programmieren” bezeichnen. Oder nochmals anders: als eine sprachliche Sauerei.
Dieser Sauerei hat sich mittlerweile das Wirtschaftsleben bemächtigt: “Für mein Geld ist das Beste gerade gut genug.” Ein Marketing-Gag zunächst, nicht mehr. Kunst bemüht sich indes – meines Erachtens völlig verfehlt – Teil dieses Wirtschaftslebens zu sein. Und bevor jetzt Eine:r das berüchtigte “Ja aber!” daherschmettert: Künstler:innen:Lebensentwürfe lassen sich verschiedenartig aufstellen. Abhängig. Unabhängig.
Als unbeantwortete Fragen harren der Behirnung:
Was geschehe mit dem Guten, nachdem “das Beste” gewählt wurde?
Ist Mediokres tatsächlich per se unbrauchbar?
Vermag Marktwirtschaft eine bestmögliche Identifikation von Fähigkeit zu bewirken?
Der Hass des Guten gegenüber dem Besten knüpft an die Latenzzeit an, bis es selbst als Bestes übrig bleibt. Wollte man der Auswahlfunktion (welche das Beste identifiziert) Berechtigung zugestehen, handelte es sich notwendigerweise um eine “Residualfunktion”. Es würde stets der verbleibende Rest betrachtet.
Merke: Das Beste ist und bleibt Verhandlungssache und damit prima vista unbestimmt. Den T-Shirtspruch, übrigens, liebe ich, wen wundert’s, heiß.
Na, immerhin! Besser, als im Töpfchen zu versauern ; )
Ah, endlich ein Überflieger! Wo waren Sie denn so lang?
es ist allerdings nur ein blog, talents und sogar deins
kehrte nach etwa einer hlben stunde zurück nach ( zu ) hause, weil sich taximässig nichts ( offenheitsgemässes ) tat.
grey faces over an unforbidden pleasure
@Schixe 737 Sind heute nicht im Angebot.
“Verflossen?” Solche Äußerungen bestraft die Metropole mit sofortigem Absinthentzug! ; )
Paris ist doch viel zu teuer, als daß da noch ein Künstlerbodensatz bestünde – der Rest oben ist Business! Ich trinke außerdem keinen billigen Schnaps, sondern nur Whisky! 😉
Pst, nicht verraten, das weiß ich doch, und ich weiß sogar, daß die Franzosen viel eher eine Single-Malt-Whisky-Nation sind als wir, was zu ändern ist. Slàinte mhath!
Ich wollte Sie ja auch nicht testen, sondern mit Ihnen anstoßen! Prösterchen!
it’s only love ( without any sense )
wer das bessere besser lieben kann, liebt das gute gut und das noch-nicht-gute noch nicht gut.
Beim Whisky halte ich mit, die Cidre-Plörre ist eher nix für mich. À la vôtre!
hwy babe i am a musican
ausserdem fand ich sie schon vorher hübscher als mich
& ewig schmilzt die sonne über den polarköpfen
… pure water, icecild ( downice chilled )
Selbst eure Männer sind Uns ( + Euch ) nicht gut genug, Wir benötigen Überüberfrauen !