In dem Workshop, den ich gerade gebe, macht jede Teilnehmerin am Schluss ein Buch mit ihren eigenen Texten drin. Der jeweils wichtigste Satz wird in der Bleisatzwerkstatt von Hand gesetzt. Aufregender Moment für eine Siebzehnjährige, wenn eine persönliche Aussage plötzlich Gewicht bekommt! Nix mit Twitter – Buchseiten! : ) Das Mädchen, das die zwei Gesichter geschrieben und gesetzt hat, musste allen anderen ein Blatt für deren Buch schenken, so beliebt war der Satz in der Gruppe.
Etwas eigenhändig zu drucken, der unverwechselbare Duft der Farbe, das Geräusch der Druckerpresse – die Mädels geraten da ziemlich außer sich. Ich wünsche mir immer, ich könnte alle Schreibworkshops mit Jugendlichen mit so einer Druck- und Buchbindesession abschließen, doch besitzt nur einer meiner Auftraggeber die entsprechenden Werkstätten und Möglichkeiten. Fünfmal im Jahr bin ich in diesem Museum, seit fünfzehn Jahren. Die Schülerinnen, mit denen wir arbeiten, haben noch nicht viel Erfahrung damit, Worte in die Welt zu setzen, die auch gehört werden. Geschweige denn gelesen.
Ich muss los. Es ist mein letzter Kurs in diesem Jahr.
Ich würde noch ein “mindestens” dazwischenkritzeln wollen, weil … aber das hatte ich ja letztens schon angedeutet: http://taintedtalents.twoday.net/stories/gong-um-punkt-neun/comments/219026232/
Klasse, dass Sie noch einmal auf das Zitat verlinkt haben. Dabei hab’ ich den Malte damals verschlungen. Ich weiß sogar noch, wo: Am toten Meer, auf dem Sonnendach des Hotels Moriah Gardens. Bei vierzig Grad Celsius. Können auch mehr gewesen sein. War irrsinnig heiß auf diesem Dach. Werd’ ich nie vergessen!
Bei solch einer Hitze und dazu noch am toten Meer (der kleinen Schwester des Mittelmeeres) hätte natürlich “Der Fremde” von Camus besser gepaßt, wenngleich herausragende Bücher keinen Ort brauchen und sogar nirgends gelesen werden können.
Momentan wär’ “nirgens” mein bevorzugter Leseort. Hört sich ruhig an.
Mir ist es eher zu ruhig, das fördert weder das Lesen noch das Schreiben. Aber bald geht ja die Welt angeblich sowieso unter, mal sehen ob das dann Krach macht oder ob die einfach aufhört.
Ich würd’ bei der Gelegenheit gerne als Wimperntierchen nochmal neu anfangen.
Ich hätte wetten können, Sie würden ein wolliges Schaf werden wollen, wenn Sie sich denn etwas Zuwerdenwollendes wünschen wollten.
Das bin ich doch jetzt schon, heimlich.
Dann können Sie sich ja am eigenen Leib einen schönen Pullover stricken. Beneidenswert!
Lieber grob gestrickt, als falsch gewickelt.
Harhar.
(Ich sach ja, ich brauch’ ‘ne Erholungspause. Sonst wird das noch schlimmer mit dem har)
Sie sind zwar harharhart im Nehmen, doch eine Erholungspause sei Ihnen von Herzen gegönnt! Gehen Sie doch mal shoppen und kaufen sich schafe Sachen, das soll ganz doll entspannen.
Das Gerücht, ich sei hart im Nehmen wird zwar seit Jahren verbreitet, entspricht aber nicht den Tatsachen. Nicht mal annähernd!
(Miss TT kauft tatsächlich seit Wochen schon scharfe Sachen… die anzuziehen sie grad zu weich ist.
Grrr.)
Na wenn Sie schon so viele scharfe Sachen haben, für die Sie grad zu weich sind, dann sind ja schafe Sachen genau das Richtige fürs nächste Shoppen!
Das ist messerschaf beobachtet, lieber Norbert!
Wobei ich den Schafen ihre Wolle meist lasse trotz der Messerschärfe – den Kaninchen ihr Fell übrigens auch. Wünsche wolleweiche Erholung!