Sturm auf die Bastille

Madame TT, obgleich heute nur ein leichtes Lüftchen durch Paris weht, wird sich nun (hinkend) hinunter auf die Straßen begeben, um zu sehen, was von diesem Sturm übrig geblieben ist.
Sehen Sie mir nach, geschätzte Leser:innen, dass ich so spärlich schreibe dieser Tage. War anders geplant.
Ich wollte Sie verzaubern mit seltsamen, verwirrenden, ungezähmten Einträgen!
Hatte ich fest vor!
Doch kaum hatte ich Quartier bezogen, war da die Schnecke. Und tat mir so gut, dass ich ihr, sachte und ziemlich dankbar, mein Zeitempfinden überließ.
Sie ist nun schon so oft darüber hinweg geschleimt, es schillert geradezu.

8 Gedanken zu „Sturm auf die Bastille

  1. Sehr brav, weitermachen so, das ist gut für die Menschin, wenn sie für eine Weile eine Schneckin ist. Glauben Sie mir, Madame Phyllis.

    Hernach, wenn schließlich genügend regenbogenfarbige Molluskenspuren Stuhl, Tisch und Bett verzieren, entfesselt sich ein Tornado und wringt Sie aus ihrem Schneckenhäuschen heraus, auf dass Sie im Sturme Ihrer neu entfesselten Kreativität Ihre Frau stehen.

    Jawoll!!

  2. Zelle Hin und wieder mal einen Blick aus der Zelle – der Schreib-, Mal-, Zeichenzelle – zu wagen ist immer förderlich. Deshalb Ihnen einige Verszeilen:

    Von Undurchsichtigkeit genarrt: so schürte sie mit Beinen
    und Flügeln auf und nieder an dem Holz
    sich ihren Zorn zum Siedepunkt aufs neu’. Dann glitt
    sie unversehens in den offnen Raum, den das
    gesenkte Schiebefenster freigelassen: – einmal wieder
    die Welt in Sicht! – hielt inne, faltete die Flügel ein und prüfte
    die Luft mit den erfahrenen Antennen auf
    den gleichmäßigen Widerstand, der, wie sie jetzt erkannte, solchen
    mysteriösen Transparenzen angehören mußte.
    Kein fester Halt? Hernieder fiel sie – ein halb Fuß tief -,
    hielt sich sekundenlang, noch zweifelnd, benommen in der
    Luft, und schwang
    sich dann hinfort: Gefangne Königin: befreit.

    (aus: John Davidson: Die Wespe)

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