Adieu, Praxis Dr. Schein

Geschätzte Leser:innen,

neben allem Guten, Katastrophalen und Neutralen, das unser Planetchen heute im Newsflash zu berichten hat, gibt es eine Tatsache, die ich nicht unerwähnt lassen möchte: morgen schließt >>> Dr. Schein seine Praxis. Ich nehme an, er hat die Faxen dicke. Wer kann’s ihm verdenken? Die Sinnstifterei im Netz fällt einem ja nicht einfach so zu, schon gar nicht auf seinem Niveau. Gutes Bloggen braucht Zeiiiit. Oder liegt’s wirklich am Geld, wie er drüben schreibt? Wer weiß, vielleicht haben auch die Freunde gemeckert, oder die Angetraute. Keine Ahnung, ob eine solche existiert; ich kenne den werten Doc nicht persönlich. Aber er zählt zu jenen Netznachbarn, die ich immer gerne besucht habe. Sein Abschied aus der Praxis – so er denn tatsächlich wahr werden sollte – ist mir keineswegs egal, seine geistreichen Beiträge brachten mich manches Mal zu Schmunzen und Nachdenken, auch zum nachdenklich schmunzeln. Einmal hab’ ich wirklich laut aufgelacht: das war, als er das letzte (oder vorletzte?) Mal ankündigte, die Praxis dicht machen zu wollen. Jemand schrieb irgendwas Labbrigsülziges untendrunter. Er schrieb zurück, wenn es eines gäbe, das ihm den Abschied aus dem Netz leicht mache, dann die Tatsache, den Quark ebendieser Person nicht mehr lesen zu müssen. Ganz schön markig – da ist Pfeffer unter dem zivilisierten Schein.
Ich überlege schon seit seiner Ankündigung, ob wir versuchen sollten, ihn zum Weitermachen zu überreden. Aber mit welchem Argument? Wenn ihn der Drang verlassen hat, soll er aufhören. Für mich ist seine Praxis ja ein Stück Netzheimat. Vertrautes Revier, schlagfertige Menschen, die Kommentarfolgen an manchen Tagen freundlich plätschernd, an anderen sehr konzentriert – grad’, wie man’s mag, so als Blogweltenbummler:in. Meine Güte, mir ist eben, als ob das coole Café nebenan zumachen würde.

Mein Programmierzauberer erzählte kürzlich, die Zugriffszahlen auf Twoday bei den Blogs wären insgesamt schwächer geworden, das läge an der schlechten Performance der Plattform. Na, denke ich, vielleicht liegt’s auch daran, dass die Schreibenden Besseres zu tun haben. Mir beispielsweise geht das Genöle auf den Wecker, mit der die Medien seit gefühlten zehn Jahren die schlechte Qualität der Weblogs monieren. Und die Existenz literarischer Weblogs wird schlichtweg ignoriert – Rainald Goetzens längst stillgelegtes Tagebuch mal ausgenommen. Mir aber fallen auf Anhieb mindestens zehn Weblogs von Autor:innen ein, die beständig auf hohem Niveau arbeiten. Ach was, zwanzig. Und ich bin nicht einmal die große Forscherin, was diese Zusammenhänge anbelangt. Wäre schon gut, jemand machte sich mal die Mühe und recherchierte und schriebe einen ausnahmsweise angemessenen Artikel zum Thema literarischer Positionen im Netz. Als Anfangspunkt könnte man prima die >>> Litblogs – Seite hernehmen, allein dort sind schon eine ganze Menge interessanter Köpfe vertreten.

Ah, immer diese Abwertungen der Blogs. Anstatt sich zu freuen, dass zunehmend mehr Menschen sich die Zeit nehmen, die Vielgestaltigkeit unser aller Hirne sichtbar zu machen (ob nun literarisch oder einfach privat, damn it), wird immer nur über deren vermeintliche Egomanie gegreint. Das ist, als hätte man einen Eintopf vor sich stehen und würde sich weigern, den Löffel reinzutunken, weil oben nur klare Brühe mit ein paar Fettaugen zu sehen ist. Man muss eben stochern.
Genug erst einmal. Muss an die Lohnarbeit.
Ein Bild noch, für Dr. Schein. Er kann’s auch behalten, falls er sich seinen Abschied doch noch einmal anders überlegt ; )
Shine on, Doc.

“Back to Basics”

01:14
Komme eben nach Hause und lese die Stimmen, die sich hier erhoben haben. Reichlich Temperament heute im Atelier – schade, ich wär’ gerne dabei gewesen. Na, nächstes Mal wieder. Gute Nacht, allerseits.

83 Gedanken zu „Adieu, Praxis Dr. Schein

  1. Hubs, is’ ja doch was Neues zu finden bei Ihnen. Litblogs hat(te) es noch nicht auf der Liste. Unterbewußtsein wieder untergebuttert? Ja nun: Dr. Schein geht in Rente, jedenfalls kündigt er das an. Tja, die Besten gehen immer zuerst, doch nie geht man so ganz, Junge, komm bald wieder, bald wieder nach Haus und so weiter. Wir werden sehen.
    Von dem Genöle der Medien über die angeblich schlechten Weblogs und das Ignorieren der literarischen kriege ich eigentlich nicht viel mit, weil ich eher nur den Haupt- und den Sportteil der Zeitungen lese und mir den MeinungsKulturteil meistens spare. Ich finde jedenfalls immer auch was Spannendes und Gutes im Netz zu lesen, bei Ihnen, den Gleisbauarbeiten oder wo auch immer. Also: weiter im Text!
    [Hallo Medien: Keine Angst, selbst wenn wir beißen!]

  2. von Herzen danke ich Ihnen für diesen Beitrag, liebe Frau TT. Genaugenommen kam ich mir mit meinem abGesang zum Schein schon etwas alleingelassen und ehrlich auch dämlich vor. Schön, dass Sie in meinen Klagesong einstimmen, lassen wir unsere Gesänge disharmonisch B-Moll gen Praxis schweben… vielleicht bewirkt es etwas…

    bei Ihnen wohl ähnlich wie bei mir…. die Wertigkeit des Bloggens zu hinter-fragen und auf ein Neues zu er-kennen. Herr Steppenhund und ich einigten uns im Positiven darauf, den Blog als eine Art kleinbürgerliche Schrebergartenzelle zu betrachten. So söhne ich mich nicht nur mit den von mir bislang aus Himmlischen Höhen mißachteten Schrebergärten aus, sondern betrachte das Bloggen an sich unter einem neuen Zoom. Insbesondere auch die netten Nachbarn und Nachbarinnen, von denen man so selbstverständlich annimmt, dass sie eine tagaus tagein beflügeln. Vergessend – nichts ist beständig und jeder Tag könnte der letzte sein.

    …wir sollten dringend eine Schein-Entzugs-Selbsthilfegruppe begründen. In der wagen Hoffnung, der himmlischer Hausarzt nimmt sich unser Gewimmer zu Abschiedstakten pochenden Herzen. Diese Kerle aber auch immer…. Hartherziges Gesindel…. Tz.

    Mit den Wünschen für einen Sie rundum bereichernden Tag
    grüßt beschwingt: die Falkin

  3. Die Abwertung der Weblogs, besonders der literarischen.

    Hat ihren sehr simplen, geradezu primitiven Grund darin, daß die Vertreter des Betriebs weder Macht auf sie ausüben können, noch gar mit ihnen Geld verdienen. Sie müßten sich, nähmen sie sie wahr, in etwas einarbeiten, das keinen Gewinn abwirft – weder einen absehbaren an Einfluß, sondern diesbezüglich eher im Gegenteil, noch einen an Ansehen.
    Diese Sätze gelten auch für die Kolleginnen und Kollegen meiner Zunft, die immer wieder gegen die Literatur im Internet als einer schlechten wettern. Einer dieser Fälle, obwohl er es wirklich besser weiß, war seinerzeit Thomas Hettche; jetzt hat sich, zu meinem tiefen Bedauern, denn ich schätze sie sehr, auch Lewitscharoff in die übelleumende Gemeinde mit hineinbegeben, ob aus purem Nichtwissen, das dann aber an Ignoranz grenzen würde, oder ob aus strategischen Gründen, weiß ich nicht.
    Das Problem des Internets besteht für seine Gegner darin, daß es nicht genügend normiert ist, um einen kalkulierbaren Gewinn daraus zu ziehen.

    [Kleine >>>> Theorie des Literarischen Weblogs (139).
    Litblog 138 <<<<]

    • @ANH Ich denke, Sie liegen mit Ihrer Einschätzung genau richtig. Ganz ähnlich erging es ja auch der in Briefform verfaßten Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, da traf es die Frauen, die nicht am Diskurs teilnehmen sollten und deshalb von der Männerwelt von Markt und Öffentlichkeit ferngehalten wurden. Hinter den Kulissen sah es allerdings gelegentlich anders aus, da galten die Briefe schon auch mal als Diskursbeitrag, so daß vielleicht heutigentags die Lewitscharoff heimlich und mit Begeisterung bei Ihnen liest, ohne es zugeben zu wollen.

      Weiterhin gilt: Das Schöne an der Literatur ist, daß man sich nicht anpassen muß – man wird angepaßt, oder auch nicht.

    • @Lewitscharoff Ich nehme die Frau ernst. Ich schätz(t)e sie als Autorin. Wenn ich sie ernst nehme, muss ich aus Selbstschutz und Selbstachtung fortan darauf verzichten, Frau Lewitscharoffs Bücher noch zu lesen. Denn “unentwegte Internetbenutzer” wie ich sind einfach keine Garanten für Qualität. Sondern: hirnlose Idiotinnen mit Gedächtnisschwund, die im Grunde behandelt gehören.
      Nee, ich habe keine Lust mich von diesen Leuten beleidigen zu lassen. Sollen sie fortan ihre Literatur für die von Ihnen geschätzte Leserschaft produzieren; ich lese das nicht mehr. (Die merke ich mir alle!) Das wird wirtschaftlich leider nicht ins Gewicht fallen, obwohl ich seit über 30 Jahren einen Anteil an meinem verfügbaren Einkommen für gedruckte (!) Bücher ausgebe, der weit über dem liegt, was ich in Essen investiere.

      Trotzdem: Auf mich müssen sie jetzt verzichten. Das wird ihnen nicht weh tun. Sie werden aber auch verzichten müssen auf all die Jüngeren, die es nicht mal als Verzicht erleben, wenn sie diese selbstgefälligen Qualitätsgaranten gar nicht erst kennenlernen. Wer sein (potentielles) Publikum beschimpft und herabwürdigt und sich hinterher beschwert, dass er nicht genügend respektiert und rezipiert, bezahlt und gepriesen wird, der ist halt in meinem qualitätsfreien Denksystem ein Vollpfosten (auch weiblich).

      Ha, bin ich schlechter Laune, grad!

    • @Melusine HAB ICH EIN GLÜCK: Ich empfand sowohl bei Radiolesungen (lcb) als auch beim Selberreinlesen die Texte von Lewitscharoff als nicht gut, das war eher pseudophilosophisches Gebrabbel und auch handwerklich mittelmäßig. Das wär’s aber auch gewesen, wenn es mir mittels eines anderen Mediums gereicht worden wäre. Frau J. aus Österreich schreibt ihre Romane ja nun auch wohl eher im Netz, fällt mir grad so ein. Allerdings habe ich meine Meinung über Lewitscharoff bisher nicht kundgetan, weil ich lieber über Literatur spreche und schreibe, die gut ist u n d mir gefällt. Ob Frau L. nun aber ganz allgemein oder meintethalben auch speziell über literarische Weblogs herzieht, ist mir allerdings völlig Banane; ich finde, da muß man ruhig bleiben, sich auf die eigenen Qualitäten verlassen und die Bücher der Vollpfosten und Vollpfostinnen einfach in den Müll schmeißen.

    • @Norbert W. Schlinkert Klar. Schlechte Laune habe ich, weil mein Drucker streikt. Die lasse ich dann an Frau L. virtuell aus, damit ich das Gerät nicht kurzerhand zum Fenster rauswerfe. Jetzt komme mir aber bloß keiner mit “der Technik”. Is alles Technik. Bleistifte habe ich auch schon aus Wut zerbrochen.

      Mich ärgert an der Einlassung von Frau L. weniger, was sie über Literatur im Netz schreibt (schreibt sie was dazu?), sondern wie sie über Leser:innen urteilt, die am Bildschirm oder auf einem ipad oder Kindle oder so lesen.

      Ich lese gerne und viel, auf und in allen möglichen Medien. Lesen war in meiner Kindheit keineswegs – wie heutzutage – allgemein anerkannt, sondern galt zumindest auf dem Land und in der Schicht, aus der ich komme, als eitler Zeitvertreib und strafwürdiger Müßiggang. Und ich also als faule Trine. Jetzt im Alter, wo ich mich im Netz tummle, bin ich schon wieder unter Beschuss: Suchtgefahr und Qualitätsverlust, Verrohung und Verblödung. Ja, ich hab´s satt. Vielleicht werde ich nur noch Ego-Shooter bedienen und PacMan spielen, weil das so verpönt ist bei der (pädagogischen und sonstigen) Kultur-Mafia.

    • @Herbst Um etwas abzuwerten, muss man es erst einmal kennen bzw. zur Kenntnis nehmen. Und das ist selbst bei den Feuilletonisten, die sich progressiv geben, nicht gegeben. Das jüngste Beispiel ist Michael Angele vom “Freitag” und sein Beitrag “Die zwei Kulturen”. Dieser Mensch schreibt: “Bis heute muss Rainald Goetz’ Internettagebuch Abfall für alle von 1998/99 als innovatives Blog avant la lettre herhalten […] Die Netzliteratur mit ihrer Hyperlinkästhetik schließlich ist klinisch tot. Insgesamt hält sich das Bild einer literarischen Kultur, die sich immer noch eher in Literaturhäusern heimisch fühlt als im Netz.” Angele vermeidet jeglichen Beleg für diese seine Behauptung. diese Form des apodiktischen Geschwafels ist programmatisch.

      (PS: Angele fühlt sich von mir verfolgt! Deshalb und weil er eigentlich unwichtig ist, werde ich auf seine Unzulänglichkeiten nicht mehr direkt eingehen.)

    • @Melusine Ich hab hier ‘ne Boxbirne, die ich Ihnen verkaufen könnte. Aber im Ernst: ich frage mich, wie ein intelligenter Mensch wie Frau L. vom Medium auf die Qualität des Produkts (und dessen Rezipienten) schließen kann, so als ob etwa ein feines Gericht auf einem Plastikteller sofort und direkt wegen des Tellers ungenießbar wäre (und die Esser somit Barbaren). Wissen Sie noch, wie verpönt es war, sich künstlerische Filme auf Video anzusehen? Und heute macht das fast jeder, weil die Kinokultur fast verschwunden ist. Lesen ist jedenfalls Lesen, das beißt die Maus kein’ Faden ab. Mir wurde das in Jugendzeiten auch immer als imgrunde überflüssig dargestellt, als Hobby oder reines Freizeitvergnügen, eigentlich also als verzichtbar – ich habe gute 25 Jahre gebraucht, den Altvorderen das Gegenteil quasi zu beweisen durch das reine Tun des Lesens und Schreibens, da werde ich mich jetzt nicht von gutbezahlten Quatschköppen beeinflussen lassen, selbst wenn die noch so bildungsbürgerlich tun.

    • @Gregor Keuschnig zu Lewitscharoff, Hettche & Kamerad:innen. Um etwas abzuwerten, muss man es erst einmal kennen bzw. zur Kenntnis nehmen.
      Es ist schlichtweg, für Menschen mit Intelligenz, unmöglich, nicht wenigstens zu wissen, daß literarische im Netz einiges vorgeht. Da Frau Lewitscharoff und ich einander bekannt sind seit vielen Jahren, da wir zusammen auf Literaturfestivals waren und ich dort immer wieder, auch aus >>>> dschungligem Eigeninteresse, auf Literaturen im Netz zu sprechen kam, ist sie sehr wohl informiert und spricht also, wie sie spricht, mit Kalkül und im Interesse der, wahrscheinlich, Besitzstandswahrung. Da es überdies dieselbe Zeitung ist, in der auf ganz ähnliche Weise Hettche argumentiert hat, woraufhin meinerseits ich >>>> im Freitag öffentlich replizierte, wird es hier letztlich um die Besitzstandswahrung der Zeitung(en) selbst gehen, nämlich um eine Meinungshoheit, die man gefährdet sieht. Wenn ein solcher Koloß derart zittert, scheint an der empfundenen Drohung auch etwas zu sein. Es vollzieht sich derzeit ein Generationenwechsel, aber einer der Medien – mit Folgen, die, siehe die absurde Urherberrechtsdebatte, alte Verteilungsmuster grundsätzlich infrage stellt. Es war in der rhetorischen Kriegsführung schon immer eine Taktik, den Gegner lächerlich zu machen. Große Feldherren aber, die ihres Sieges gewiß waren, haben ihre Gegner erhöht, etwa Julius Cäsar. Daraus ist zu schließen: man ist des Sieges eben n i c h t gewiß. Deshalb soll bewahrt werden, und mit allen rhetorischen Mitteln, solange es noch geht.

      (@Schlinkert: Dennoch halte ich >>>> Blumenberg für ein sehr gutes Buch, wie überhaupt, welch politischen Geistes Autoren sind, absolut keine Aussage über ihre poetische Valenz ist; das gilt auch in den Extremen, rechts wie links. Es hat große faschistische, bzw. faschistoide Autoren gegeben, Céline, Pound, Saint-Exupéry (in “Citadelle”, die Freunde des Kleinen Prinzen mögen’s nur mal lesen), wie auch große hart-stalinistische wie Aragon; der hat sogar >>>> poetische Wunder hinterlassen. Dies wende ich hier auch >>>> gegen Melusine ein.)

    • Sie können das nicht “gegen Melusine” einwenden… “wie überhaupt, welch politischen Geistes Autoren sind, absolut keine Aussage über ihre poetische Valenz ist” – stimmt !, klar (bestreite ich ja gar nicht), na und? Die Lebenszeit ist kurz und es ist unmöglich alles, was lesenswert wäre, zu lesen. Eine Auswahl treffe ich sowieso. Bei Zeitgenossen/genossinnen (;-) ) kann ich die ruhig auch danach treffen, ob ich die sonstigen Äußerungen von jemandem idiotisch finde. Ist ja mein Geld und meine Zeit!

    • @Herbst Es war in der rhetorischen Kriegsführung schon immer eine Taktik, den Gegner lächerlich zu machen.
      Wahr gesprochen, Herbst. Daher verwundert mich auch dieses Bashing nicht, welches Lewitscharoff hier in den Kommentaren erfährt. Ich fürchte, es beruht auf das Ressentiment über ihren Beitrag zur sogenannten Urheberdebatte. Da wird etwas miteinander verknüpft, was getrennt werden muss, ansonsten kann ich solche Diskussionen nicht mehr ernst nehmen. (Auf die unsäglichen Diskussion ob der politischen Korrektheit von Schriftstellern weisen Sie hin.)

      Dass Sie das ausdrücklich nicht tun, ehrt Sie.

    • @Keuschnig Lewitscharoff schreibt: “Eine Generation, die durch das haltlose Internetgequassel groß geworden ist und wirkliche Qualitätsunterschiede kaum kennt, stellt sich offenbar vor, es komme nur darauf an, das Zeug irgendwie hinzuschreiben und ins Netz zu stellen. Fertig. Keiner von ihnen hat sich je Gedanken darüber gemacht, wie mühevoll – und meistens eh ziemlich schlecht bezahlt – zum Beispiel Übersetzungen sind. (…)
      Das Lesen von Texten auf elektronischem Wege mag auf Reisen von Vorteil sein, weil man nicht so viel schleppen muss. Wenn jedoch die Haptik des Seitenumblätterns entfällt, das zu Lesende seine reale Objekthaftigkeit verliert, wenn der Körper immer weniger und fast nur noch das Auge beim Lesen involviert ist, leidet das Gedächtnis, leidet der Spürsinn für Qualität. Gar nicht erst zu reden von den unentwegten Internetnutzern, die sich an ein Gewoge aus Bildern und Texten längst verloren haben und die gewiss eines nicht sind: Garanten für die Qualität des Geschriebenen.”
      Ja, ich finde das lächerlich. So albern, wie rückblickend Sokrates Gejammer über den geistigen Verfall durch die Verschriftlichung. Dann halten Sie die Formulierung dieser Einschätzung halt für “Bashing” und “Ressentiment”.
      Allerdings ist es Lewitscharoff, die zuerst Menschen, die im Netz aktiv sind oder elektronische Bücher lesen, beleidigt hat als Quasselstrippen, Gedächtnislose und Qualitätsverächter. Aber das ist natürlich ok. und eine diskutable “Position” zum – meinetwegen – Urheberrecht (?).

    • @ANH Eben! Man kann den Roman “Blumenberg” als ein sehr gutes Buch empfinden, man kann ihn, nur als Roman, auch als mäßig empfinden, das ist rein subjektiv und ganz unabhängig von den unterschiedlichen Positionen zu unterschiedlichen Themen, die der Autor des Romans hat. (@G.K: Von Bashing kann hier übrigens überhaupt keine Rede sein.) Ebenso ist das Medium nicht wesentlich, so lange nur die Sache selbst möglich ist, das Lesen des Textes eben. Wenn ich den Text aber gar nicht lesen will, ist das Medium auch egal, ganz gleich wie Frau Lewitscharoff über die User von E-Books denkt.

      Außerdem geht es in dieser Debatte doch wohl darum zu ergründen, warum das literarische Establishment nicht akzeptieren will, daß es gute Literatur eben nicht nur zwischen Buchdeckeln gibt, sondern u.a. auch im Internet. Die Antwort hatten Sie ja schon gegeben: weil es im Netz nichts zu gewinnen gibt für die Herrschaften, denn das Internet befindet sich außerhalb des Marktes. (Und schon sind wir wieder bei dieser Urheberrechtsdebatte! Wie öde!)

    • @Keuschnig zum Bashing. Lewitscharoff ist eine “unserer” besten Autorinnen, das steht für mich außer Frage; um so ärgerlicher ist ihre Einlassung freilich, um so ärgerlicher a u c h die zum Urheberrecht, aber da aus anderen Gründen und aus ihrer betrieblich ja durchweg akzeptierten Stellung ohnedies verständlich; die Differenz sehe ich ähnlich wie Sie – wobei das schon witzig ist, wer da plötzlich schulterfrei an schulterfrei an Charlotte Roche gelehnt steht. Ich hätte mich in Der Dschungel auch längst zu Frau Lewitscharoffs urherberrechtlichen Position eingehend geäußert, bedeutete das nicht, daß ich mich immer und immer wieder nur wiederholte. Vielleicht ergibt sich einmal eine Gelegenheit, ein Grundsatzpapier zu dem ganzen Komplex zu verfassen, auch wenn ich dafür kaum einen Auftrag bekommen werde, wie ihn jetzt Frau Lewitscharoff von der FAZ für ihre Einlassungen zu im Netz arbeitenden Autoren und Dichtern, die es da eben g i b t, erhalten hat. Das wirklich Gemeine ist, daß einige dieser Dichterinnen und Dichter, und es sind sehr gute darunter, nicht das Temperament haben, sich öffentlich zu erklären, ganz davon abgesehen, daß sie andernfalls auch wieder nur von Netzlesern rezipiert würden. Und es ist negativ sehr beachtlich, wie ein Verleger wie >>>> Urs Engeler – zuvor unbestritten auch im “klassischen” Feuilleton und von ihm als einer der besten und wichtigsten Lyrik-Verleger des deutschsprachigen Raums bewundert, ja gefeiert – nach seine Kehre ins Internet misfits wurde.

      (Meine eigene lyrische Arbeit beachten und akzeptieren Engeler und sein Kreis nicht, ja, sie lehnen, hab ich den Eindruck, sie ab. Das darf mich nicht daran hindern, seine Arbeit und viele seiner Autoren ausgesprochen hochzuschätzen. Es ist diese Freiheit, was ich von anderen Dichtern und von den Menschen überhaupt – erwarte. Ich verlange sie.)

    • Zum Bashing “[P]seudophilosophisches Gebrabbel und auch handwerklich mittelmäßig” erinnerte mich an Schulhofverhalten: Wenn irgendwelche Ranghöheren eine Person zum Abschuß (vermeintlich) freigeben, stürzen sich dann die Mitläufer darauf. Ich empfand das immer als ekelhaft (und das auch, weil ich gelegentlich von solchen Maßnahmen betroffen war) und zwar noch ekelhafter als die Führerfiguren.

      Bei Lewitscharoff kann man das sehen: man begegnet ihr nicht nur in der “Sache” hart (das ist legitim), sondern zieht fast parallel dazu ihre literarische Potenz in Zweifel. Bei anderen Autoren ist es ähnlich; man sehe die Schmähkommentare zu denjenigen an, die dieses Pro-Urheberrecht-Pamphlet veröffentlicht haben. (Facebook ist ja der globale Schulhof.) Das Thema hat offensichtlich das Zeug dazu, in dichotomische Weltbilder zu verfallen. Noch einmal: Es ist völlig unerheblich, was L. zu Urheberrechtsfragen sagt oder Handke zu Serbien, Pound zum Faschismus oder ob Gaiser Nazi war: Entscheidend muss immer das ästhetische Werk sein und zwar unbeeinflusst von “privaten” Äußerungen (ich gebe zu, Handke ist da ein schlechtes Beispiel, da sein Serbien-Engagement von seiner Literatur von 1986-2008 gar nicht zu trennen ist).

    • “Entscheidend muss immer das ästhetische Werk sein”. Absolut einverstanden. Wobei ich auch bei Handke keine Ausnahme zu machen gewillt bin; die Frage, die sich bei seinen Serbien-Einlassungen stellt (unabhängig davon, ob sich nicht auch die Frage stellt, ob er – “allein gegen den Rest der Welt” – nicht vielleicht doch irgend ein Rechthaben hat), ist ebenfalls die nach der ästhetischen Valenz.
      Unabhängig hiervon sind selbstverständlich moralische Diskussionen nötig und wichtig; ein Dichter, der einen Mord begeht, ist zur Verantwortung zu ziehen; die große Dichtung entbindet ihn nicht. Das zu sprechende Urteil kann aber keines über die Dichtung sein. Céline war in seinen Meinungen grauenhaft; er hat für sie auch gebüßt, uneinsichtig bis zum Schluß (Pound, immerhin, gestand ein); dennoch besitzt Frankreich die intellektuelle Größe, ihn ins Pantheon der französischen Literatur gehoben zu haben, nämlich die >>>> Pléiade. Wir, ich möchte sagen: wie Deutschen ganz besonders, müssen dringend lernen – ich beziehe mich darin ein, habe auch meine dunklen Flecken auf der inneren Zulassungsseele -, solche Ambivalenzen auszuhalten.

    • @Gregor Keuschnig Hören Sie genau zu: Ich bin nicht in der Laune, mir Ihre Verleumdungen anzuhören!!! Auch nicht die zwischen den Zeilen. Ich habe einen Eindruck widergegeben – das ist legitim, das fußt auf dem Recht der freien Meinungsäußerung – denn so erschien mir der TEXT dieses veröffentlichten Buches, v ö l l i g unabhängig vom Autor: Pseudophilosophisches Gebrabbel und auch handwerklich mittelmäßig. Für eine fachliche Ansicht nehme ich ein Honorar, wenn es sich denn um Bücher handelt, die mir schlicht nicht gefallen. Meine Äußerung hat also nichts mit Hierarchien zu tun, Autoren die ich nicht lese, interessieren mich nicht die Bohne. In Sachen Urheberrecht habe ich Frau L., so weit ich mich erinnere, in weiten Teilen recht gegeben. In diesem Fall müssen Sie also nicht den Autorinnenretter spielen. Und noch einen Rat: schließen Sie nicht von sich auf andere, was die Motivation zu einem Handeln angeht. Da kann man ganz schön schiefliegen.

    • Da schließe ich mich an! Der Witz ist ja, werter Herr Keuschnig, dass Schlinkert, der Lewitscharoff in der Urheberrechtsdebatte eher zustimmt, ihr Buch nicht gut findet, während ich, die ihre literarische Arbeit schätzt, ihre Einlassungen zur Urheberrechtsdebatte und zur Wirkung des Internets auf die Literatur nicht einmal für dem Schulhofniveau angemessen halte.

      Ihre Unterstellung ist also in jeder Hinsicht daneben. Niemand hier schließt von Lewitscharoffs politischen Äußerungen auf ihr Werk. Ob man literarische Werke von jemandem weiter lesen mag, den man mit Gründen für ziemlich dumm hält, ist eine persönliche Entscheidung, die frei getroffen wird. Ein ästhetisches oder anderes Urteil über Bücher, die ich n i c h t lese, treffe ich nie. Ich interessiere mich einfach nicht für alles. Und – Überraschung: Ich habe trotzdem nie zu wenig “wertvollen” Lesestoff, wenn er auch nicht dem Kanon anderer Literaturexperten entsprechen mag, deren Auswahl vielleicht umgekehrt mir in mehr als einer Hinsicht sehr einseitig erscheint.

      Ich habe einen schlechten Tag, sowieso, heute. Und Sie haben mich jetzt wirklich wütend gemacht! Das allerdings ist natürlich bloß dumm von mir, denn der Mann von Welt und Geschmack bleibt immer objektiv in seinem abgewogenen, rein ästhetisch begründeten Urteil. Tja, damit kann eine wie ich leider nicht dienen – ich bin leider sehr subjektiv.

    • Vom Schulhof ins Lehrerzimmer? Sorry, aber Texte die mit “Hören Sie genau zu” beginnen, lese ich nicht zu Ende.

      Ich verspreche der Hausherrin (“Hausfrau” wäre irgendwie merkwürdig doppeldeutig), ihren Blog zukünftig zu meiden. Dieses Klima hier gefällt mir nicht (das muss es ja auch nicht). Ich überlasse es ihr, meine Kommentare zu löschen.

    • Ach Göttin, Keuschnig, wie schade! Und Schlinkert, ach! Die Diskussion war doch an sich sehr wichtig. Wieso immer diese gegenseitigen Empfindlichkeiten? Ich verstehe da auch Schlinkert nicht. Sie haben eine der besten Rezensions-Präsenzen überhaupt im deutschsprachigen Raum, und daß sie so gut ist, liegt in allererster Linie an Ihnen. Wieso begreifen die Leute das nicht? Und Schlinkert wiederum ist ein Autor, der um sein wahrgenommenWerden kämpft, was ganz ebenso ein Recht hat. Tollerweise hacken also immer die Leute aufeinander rum, die offiziell ausgegrenzt werden. Etwas Besseres kann dem Gegner gar nicht passieren. Ich erinnere mich an eine Stelle bei Adorno, wo er von den beiden Arbeitern spricht, die einander fendselig beargwöhnen, indes von ihrer Hände Arbeit sie selbst nur schlecht, ihre Dienstherren aber sehr gut leben können – und zwar genau so lange, wie die beiden sich bekriegen.

    • @Gregor Keuschnig Ein Versprechen, das ich bedaure. Ein Blog auf dem nur sich nur Gleichgesinnte austauschen, liefe Gefahr, allzu moderat werden. Auf die Idee, Ihre Kommentare zu löschen, wäre ich nie gekommen. Ich fand, als ich gestern nach Hause kam, eine Diskussion vor, die sich im Tonfall hochgeschaukelt hatte. Mit ein wenig Humor auf beiden Seiten wäre das nicht passiert, aber manchmal kocht eben das Temperament über. Oder der Frust. Aber deswegen den Bettel hinwerfen?

      Ich habe heute bis Nachmittags Seminar, schade – keine Zeit, selbst zu diskutieren.

    • Mythenbildung Ein Keuschnig spielt sich hier als Saubermann und Sittenwächter auf, raunt dazu noch etwas von Selberbetroffensein und bringt so das von ihm beklagte Klima überhaupt erst in die Debatte. Außerdem, ANH, kämpfe ich nicht um ein Wahrgenommenwerden, sondern arbeite an meinen Themen auf meine Weise und werde wahrgenommen oder eben nicht, ohne dabei natürlich das unglaubliche Glück zu haben, “offiziell ausgegrenzt” zu werden. Ich werde nicht ausgegrenzt, nur weil ich nicht zu einem selbsternannten inneren Zirkel gehöre, der wiederum auch nicht aus meinen Gegnern besteht. Viel Feind, viel Ehr? Mit mir nicht. Und Schmierentheater auch nicht. (Das Ach sollten wir doch lieber der kleistschen Alkmene lassen, finde ich.)

    • Wie wäre es mit “Gastgeberin”? Daran ließe sich mühelos orientieren, soweit es das eigene Auftreten in öffentlichen Räumen betrifft.

      Texte wegen einer vorgeschützten Wendung nicht zu Ende zu lesen entspricht dem unsäglichen “Tunnelblick” des zur Rede gestellten Ertappten – jederzeit zu beobachten im täglichen Leben, insbesondere im Straßenverkehr. Damit ist die Qualität des eingeführten und abwertend gebrauchten Ausdrucks “Schulhofverhalten” bloßgestellt: er entspringt einer Projektion und hat nichts mit dem Anlass zu tun.

      Sich mit dem Versprechen der Meidung auf die “Hausherrin” zu beziehen, weil einer (mittlerweile offenkundig gewordenen) Projektion entgegengetreten wurde, ist indes ein Missgriff, für den es keine Rechtfertigung gibt. Darin kommt nichts weniger als Ächtung der Arbeit der Blogbetreiberin zum Ausdruck. Hier schließt sich sodann der Kreis zu Frau Kiehls Beitrag: “Und die Existenz literarischer Weblogs wird schlichtweg ignoriert”. Nicht Qualität ist das Kriterium, Klima ist’s.

    • @Steppenhund Passen Sie genau auf: Wie Sie wissen könnten, habe ich zuvor nichts anderes getan, als meinen Eindruck zu einem Buch zu äußern. Ich habe mich dann über die Unverfrorenheit und absolute Unverschämtheit dieses Keuschnig ganz zu recht geärgert und so angemessen und höflich wie möglich reagiert. Also noch mal und ganz klar ausgedrückt: Sie und Ihresgleichen können mich mal kreuzweise!

    • @Steppenhund Ich bin durchaus dafür, gerade bei wichtigen Themen, auch mal bissigere Töne zuzulassen. Anstatt mich – das empfand ich ähnlich wie Wiegenlied – für ungefälliges “Blog-Klima” verantwortlich zu machen. Kein Wunder, dass vielen die Lust am Diskutieren vergeht, wenn wir uns allzusehr zu verbaler Leidenschaftslosigkeit erziehen. Diskussionen brauchen a u c h Unterhaltungswert.

    • @Ausdruckskraft “zeigt” verlangt den Akkusativ.
      “Von etwas zu zeigen” zeugt von partieller Grammatik- und Ausdrucksschwäche.
      Mit dieser Schwäche auf Ausdruckskraft zu zielen, hat tatsächlich Unterhaltungswert.
      Ein Beitrag zur Sache wäre jedoch interessanter gewesen.

    • Nehmen Sie die Kritik nun hin, weil Sie sich dazu berechtigt fühlen, oder weil Sie die Kritik als berechtigt wahrnehmen?
      ach… egal. forget it.

    • @Herrn Steppenhund Haben Sie einen Volkshochschulkurs in Psychologie besucht?

      Lassen Sie es mich in aller Ruhe so sagen: Herr Keuschnig hat mir von hinten in die Beine getreten, worauf ich dann beim nächsten Aufeinandertreffen nicht nur den Ball, sondern auch Keuschnig traf, mit Absicht natürlich. Das nennt man internationale Härte. Keuschnig mußte verletzt ausgewechselt werden, ich spiele weiter. Der Schiedsrichter hat gegen meine Spielweise nichts einzuwenden.

      Es heißt übrigens “a l s berechtigt hinnehmen” oder “als eine berechtigte hinnehmen”, und statt “hinnehmen” wäre “annehmen” auch nicht so falsch, wenn man denn nicht gleich “akzeptieren” wählte – Wiegenlied erklärt Ihnen sicher gerne die grammatikalischen Einzelheiten. [Ist schon dabei, sehe ich – oder erlahmt da etwa der pädagogische Eifer?]

    • @Herrn Steppenhund Für Fachbücher bekommt der unbekannte Autor im Regelfall eine einmalige Auszahlung der VG Wort, ganz gleich wie viel von der ersten kleinen Auflage verkauft wird. (Zweite Auflagen sind sehr selten.) Vorher muß der Autor allerdings dem Verlag einen auszuhandelnden Betrag zahlen für die Veröffentlichung. Zunächst einmal ist also eine Rechnung für “die verlegerische Betreuung” zu begleichen. Das zum Thema Realität.

      Das Argumentieren mittels Gleichnissen dürfte wohl kaum als verbissen oder stockernst zu erkennen sein, aber wenn Sie es so auffassen wollen: bitte! Kern und Witz des Erzählten ist übrigens, daß eindeutig Keuschnig ein (rotwürdiges) Foul begangen hat, während ich fair aber hart vorgegangen bin, weil es eben k e i n Revanchefoul war.

      Wie ich sehe, haben Sie sogar den Kurs “Psychologie II” besucht. Weiter so. Vielleicht probieren Sie es zusätzlich noch mit dem “Grundkurs Fußballmetaphern”. Ach ja, ich vergaß: ;-)))))))))

    • [Ich lese im Moment wieder einmal Robert Musils “Der Mann ohne Eigenschaften”, eines der auch sprachlich herausragendsten Werke der Literaturgeschichte – es gibt ihn also, den sprachkundigen Österreicher, und dies prozentual gesehen bestimmt nicht weniger häufig als in Deutschland. Bei Musil kommt übrigens eine Steppenhund-Gestalt vor, der General Stumm von Bordwehr – dies nur für Eingeweihte.]

      [@Steppenhund: Hätte ich gewußt, daß Sie Österreicher sind, hätte ich mich natürlich zurückgenommen ;-)))]

    • @Monsieur Steppenhund Ein Buch, in dessen Untertitel das Wort “Untersuchung” erscheint, dürfte meistens ein Fachbuch sein. Die Veröffentlichungs-“Gesetzlichkeiten” im Bereich der Geisteswissenschaften sind nun mal so. (Die Prozentrechnung überlasse ich ja anderen, das ist ja grad der Witz.) Sehr gut in den Betrieb integrierte Wissenschaftler bekommen natürlich Stipendien und Zuschüsse, doch dafür muß man in eine Partei eintreten oder der Gewerkschaftsarbeit frönen und sein wissenschaftliches Gewissen an der Garderobe abgeben und natürlich trotzdem noch fleißig und einigermaßen gut sein und so weiter. Zuviel für mich. ;–))))

      Gehen Sie einfach davon aus, daß jeder hier, ungeachtet der Herkunft, Hautfarbe, des Geschlechts oder der politischen Einstellung versteht, daß es sich nicht um ein “Revanche-Foul” meinerseits gehandelt hat, sondern um eine regelkonforme Auseinandersetzung, die hart a b e r fair abgelaufen ist.

      Das Herauspicken von Zitaten reicht hier leider nicht aus, eine Botschaft zu übermitteln, weil kontextfreies Faktenwissen nicht zählt!

      Zu bunt wird es mir allerdings, wenn Sie mir in Ihrer Beschränktheit “eine leichte Bereitschaft zur Lynchjustiz” vorhalten, wobei Sie natürlich wohl eher eine leicht zu erregende Bereitschaft zur Lynchjustiz meinen – gleichviel, hier endet meine Bereitschaft, mit Ihnen zu kommunizieren! Keuschnig hielt ich für satisfaktionsfähig, bis sich das Gegenteil erwiesen hat. Sie waren es von Anfang an nicht. Mein Fehler.

    • Na also, geht doch. Ihr Schlagabtausch liest sich vergnüglich, Nachdenken lässt sich’s trotzdem darüber, klug sind Sie eh alle, die Katze ist zufrieden ; )

      … und sinniert jetzt ein wenig über das Wort “satisfaktionsfähig” …
      das ich noch nie aus dem Munde einer Frau gehört habe. Vielleicht, weil wir es nicht brauchen? Unwahrscheinlich, aber möglich.

    • Sie profitieren natürlich von den mehr oder minder pfiffigen Beiträgen und schnurren vor sich hin! Aber Sie haben recht, vergnüglich ist es, jedenfalls so lange es “sportlich” bleibt.

      Das Wort “satisfaktionsfähig” benötigen Frauen in der Tat nicht, die warten nach wie vor einfach immer darauf, wer gewinnt, damit sie wissen, wen sie sich krallen müssen. [Die mit Helferinnensyndrom nehmen natürlich die Verlierer, das hat die Natur so vorgesehen.]

    • @Steppenhund (Foul) Ich habe verstanden, dass Sie nicht verstehen – was ich nicht verstehen kann, verstehen Sie das? Könnten Sie sich selbst etwa als “Mitläufer” (in Keuschnigs Windschatten zum Beispiel) erkennen? Eben.

      Ein Tor hätten Sie aber auch als parteiloser “Stürmer” nicht erzielen können, womit denn auch? An tauglichen Argumenten oder gar weiterführenden Überlegungen haben Sie hier und heute noch gar nichts lesen lassen. Abwertende Charakterzuschreibungen und unsubstantiierte Behauptungen, die vorgeblich leichtfüßig über die syntaktische Klinge hopsen wollen, lässt man letztlich d’rüber springen. So ist das nun mal, ganz unheroisch, mit der Klingenführung, in A nicht anders als in D.

      Wer grinsen, ducken und rennen will, muss schneller unterwegs sein. Das nun verstehen Sie sicherlich… ; )

    • Halten wir fest, Steppenhund,

      Sie wollen erklärtermaßen mit persönlichen Angriffen weh tun.

      Menschen, die derart mit ihrer Umwelt umgehen, sollen sauber und nachvollziehbar in ihre wenigen Bestandteile zerlegt werden: Affekt und Belanglosigkeit.

    • @Herrn Steppenhund Der Witz am poetischen Ich ist, daß es wie eine lebende Person ganz eigenständig ist, indem es so in einer Geschichte erscheint. Das wußten Sie wohl nicht. Auch ansonsten treten Sie vorbei, sowohl am Gegner als auch am Ball. Vielleicht versuchen Sie’s mal mit dem Pfosten, der bewegt sich wenigstens nicht. Was so meine Meinungen angeht, so sind die mal so und mal anders, also aufgrund ihrer Subjektivität schlecht zu beurteilen, wenngleich natürlich grundsätzlich zu kritisieren. Da nun Herr Keuschnig mich wegen einer harmlosen Meinungsäußerung glaubte verurteilen und persönlich diffamieren zu müssen, der Sache ganz unangemessen, habe ich ihm auf diese Unangemessenheit angemessen geantwortet, was Sie wiederum letztlich als Kriegserklärung aufgenommen haben.

      Von einer ‘minderbemittelten, sprachbehinderten, nicht satisfaktionsfähigen Witzfigur’ schrieb ich übrigens kein Wort, das ist ihre Wortwahl und beleidigt nun den braven General Stumm von Bordwehr. Muß ich mich wohl getäuscht haben und mich also bei dem armen General entschuldigen, auch wenn er “nur” eine Figur in einem Buch ist. Ansonsten schließe ich mich Wiegenlied hier (und auch in allen weiteren Punkten) an: “Ich habe verstanden, dass Sie nicht verstehen – was ich nicht verstehen kann.” Insofern haben Sie recht, das Hineindenken in Andere mag mir oft gelingen, aber eben nicht immer. Jeder findet mal seinen Meister.

    • @NWS Da es Steppenhung offenkundig nur mehr um die Aufrechterhaltung seines Selbstbildes geht, schlage ich vor, wir lassen ihn vom Feld ziehen.

      (captcha: “fling” – das wär’ was für fritz the cat : )

    • Erarbeitete Personendarstellung versus adhoc-Verhalten Wichtiger Punkt. Wie deckungsgleich sollten die sein?

      Ein Kampfmodus – so zumindest meine Beobachtung – lässt sich nicht einfach nach Belieben ein- und ausschalten. Ebensowenig wie ein friedlicher. Das ist schlichtweg eine Frage der Persönlichkeitsstruktur. Ich kenne eine Menge Leute, die latent oder offen aggressiv sind und die aus ebendieser Aggression ihre Energie beziehen. Solchen Menschen zu sagen, sie sollten sich doch mal wieder einkriegen, greift zu kurz – die Kampfbereitschaft, ja, das Kämpfen selbst, gehört bei ihnen zum Selbst-Denken/künstlerischen Schaffensprozess. Zumindest phasenweise. Den Friedlichen zu raten, doch mal gröber (und damit ja vielleicht auch fassbarer?) zu werden, klappt ebensowenig, zumindest, wenn ich von eigenen Erfahrungen ausgehe. Immer, wenn ich bislang im Privaten unangemessen aus der Haut gefahren bin, hab’ ich das hinterher tagelang bedauert.

      Wenn ich unter Druck gerate, ziehe ich mich zurück und denke nach. Anderen schwillt nur heimlich der Kamm. Wieder andere stürzen sich ohne zu zögern öffentlich “ins Gefecht”.
      Ich frage mich wirklich, ob es da ein “besser” oder “schlechter” gibt. Kurzfristig ja … moderat vorgetragene Argumente lässt man eher an sich ran. Aber langfristig denke ich ebenso ernsthaft über die hitzigen nach. Ich befinde mich unentwegt in einem Prozess der Meinungsbildung – und der findet eben nicht nur während, sondern auch nach einer Diskussion statt.

      Womit ich nur sagen will: Ich glaube, wenn wir auf Authentizität Wert legen, haben wir – als jeweils Einzelne – nicht so viel Spielraum im eigenen Gestus, wie vielleicht angenommen wird. Ja, man kann sich auf “Regeln” einigen. Auf Neugier und Toleranz. Auf humorvolles Übergehen. Aber genauso wichtig finde ich, die eigenen (meist ziemlich hart erarbeiteten) Überzeugungen nicht allzuschnell von Harmonie- und Konsensbedürfnis zähmen zu lassen. Lassen wir doch nachwirken. Was für die eigenen Prozesse wichtig ist, wird hängen bleiben.

    • @Wiegenlied Ja, mein Selbstbild ist schon wichtig. Ihres nicht. Denn Sie bedienen sich eines geschlossenen Visiers. Meistens bekomme ich ja heraus, wer sich hinter einem Anonym. Aber ich habe hier weder die Zeit noch die Mittel. Und so wichtig sind Sie mir auch wieder nicht. Aber mittlerweile immer unsympathischer.
      Warum halten Sie nicht einfach die Goschen?

    • @Wiegenlied Einverstanden! [Uuuund Klappe, die letzte: Goschen halten = Schweigen, dann Abspann “Erarbeitete Personendarstellung versus adhoc-Verhalten”]
      PS: Steppen”hung” ist ja wohl eine “freudsche Fehlleistung”, oder? 😉

    • @ Steppenhund, p.s. Obwohl auch ich grundsätzlich Klarnamen bevorzuge, weiß ich, dass es triftige private Gründe geben kann, unter Pseudonym zu schreiben.

    • Nee, von feinem Decorum kann heute nicht die Rede sein, Herr Steppenhund – da haben Sie schon Recht. Allerdings hatte ich auch nach weniger Watte beim Diskutieren verlangt. Bin also mit schuld, wenn’s dann aus der Bahn gerät. (Oder?)
      (Das von Ihnen monierte Steppen”hung” hatte ich übrigens völlig überlesen. Sollte mich wundern, wenn das kein Vertipper ist.)

      Ein wenig unfein von I h n e n war allerdings, so gar nicht auf meine Einlassung zum adhoc-Verhalten einzugehen, die sich ja doch auf Ihren Kommentar bezog. Waren Ihnen meine Überlegungen so fremd, dass es dazu nichts zu sagen gab? Auch Ihre Formulierung, dass “jemand selbst in die Diskussion anderer eingreift”, empfinde ich als eigenartig: als könnte Wiegenlied sich hier nicht ebenso zu Wort melden wie alle anderen, wenn er sich angesprochen fühlt.

      “Feines Decorum” ist ein netter Begriff, aber dieser gefällige Umgang war ja genau das, was ich zu Anfang mit der Gefahr allzugroßer Sterilität verknüpft hatte.
      Nun steckt der Karren also im Dreck, Experiment gescheitert.
      Vielleicht.
      Zumindest aber hat der nachmittägliche Zoff Ihnen Grund für einen neuen Text (… “bei mir selbst”) gegeben. Vielleicht bietet der die Möglichkeit, das Gespräch unter anderen, weil neuen Bedingungen fortzuführen.

    • @Phyllis Das Decorum ein “feines” zu nennen, wie dies Steppenhund tat, ist ziemlich widersinnig, denn es geht ja grad nicht um Feinheiten, sondern um die Begrenzung der Grobheiten, und zwar um diejenigen, die man aus einer Position der Stärke heraus durchaus begehen könnte, um dem “Gegner” zu schaden, dann aber um des gesellschaftlichen Friedens willen unterläßt, auch ohne unmittelbar etwas davon zu haben. Von der Gefahr wattierter und steriler Diskussionen kann also nicht die Rede sein, wenn alle die Grenzen kennen, bis zu denen sie vorstoßen können und auch dürfen.

      Aber was erklär ich so was immer, sollen die Leute statt immerzu nur Geld zu verdienen auch mal was für ihre Bildung tun, denn dann würden sie auch zu den inneren Zirkeln der Sprache gelangen können und dementsprechend auch mal was kapieren. Manno! Es setzt sich ja auch kein Hobbymusiker unter die Philharmoniker und verlangt, mitspielen zu dürfen. (Bildung macht arm an Moneten, Unbildung arm an Geist. Wie sich also entscheiden?)

      [Das “hung” war natürlich ein Vertipper, das weiß ich auch ohne den Volkshochschulkurs Psychologie!]

      Steppenhund schreibt tatsächlich auf seiner Seite weiter, die ich mir selbstredend heute nach der ersten Wortmeldung angesehen habe und auch vorher schon mal besucht hatte (kann ich leider nicht beweisen). Was soll man dazu sagen. Von Fußball jedenfalls hat er auch keinen Schimmer, weder von einem harten Zweikampf um den Ball noch davon, daß Körperkontakt im Fußball ausdrücklich erlaubt ist, und zwar nach bestimmten Regeln. Auch sonst hat Herr Steppenhund keine Ahnung, jedenfalls nicht von Sprache und dem angemessenen Einsatz derselben, von dem situationsbedingt notwendigen “Hören Sie zu” bis hin zu einem ebenfalls angemessenen “Sie können mich mal kreuzweise”. Alles vom Decorum gedeckt, weil es das Gegenüber nicht herabwürdigt und zugleich verhindert, sich selbst in eine unwürdige, weil unehrliche Lage zu bringen. Schließlich geht es ja um ein gedeihliches Miteinander. Naja, bleibe er unbedingt bei sich, der Neidhammel, und erkläre sich seine kleine Welt weiterhin schön.
      [Nu’ aber Schluß damit, denn langsam schwindet der Ertrag, der sich aus dem Disput für mich ergeben hat, denn man lernt ja nie aus.]

    • Steppenhung war selbstverständlich ein Tippfehler.

      Was übrigens den von Steppenhund bemühten Tom Lehrer betrifft, sagte der am 24.ß5.2000 wörtlich: “I’ve said that political satire became obsolete when Henry Kissinger was awarded the Nobel Prize.” – keine Rede voń einem amerikanischen Bundespräsidenten. Auch der Begriff “Streitgespräch” ist unpassend verwendet. Nicht einmal “Polemik” träfe zu auf das, was sich heute auf TT ereignet hat. Mich machen solch Schlampigkeit, Gedankenlosigkeit und Unwissenheit mittlerweile regelmäßig wütend, wenn auf diesem Fundament Standpunkte gebildet und daraus Verhalten bzw. Verhaltensregeln abgeleitet werden.

    • @Wiegenlied & Norbert W. Schlinkert zu Steppen”hung” Na, sehen Sie, zumindest e i n Stein des Anstosses wäre damit beseitigt.

      Aber mal unter uns: Ich hatte den Eindruck, Herr Steppenhund wollte in seinem Kommentar von 14:43 Uhr wieder in ruhigeres Fahrwasser zurück; ich empfand das als Friedensangebot. Natürlich mit entsprechenden Gebärden der Selbstbehauptung – die uns allen eigen sind – aber letztendlich als Friedensangebot. Also habe entweder ich, oder Sie beide, ihn zu diesem Zeitpunkt “falsch” verstanden. Na, sagen wir: interpretiert.
      Genau das ist der Grund, weshalb ich oft so unsicher werde, ob Diskutieren, gerade leidenschaftliches, im Netz überhaupt gelingen kann: Wir haben alle die gleichen Texte vor Augen … und lesen sie doch tausendmal verschieden.

    • @Wiegenlied Lesen Sie doch mal dort nach, was wir g e m e i n s a m angeblich sind und tun (mir hat der Steppenhund noch ein s an den Namen geheftet, wer weiß, was das bedeuten soll [ist jetzt weg, jedenfalls teilweise, danke, hatte wohl doch nichts zu bedeuten, wenn auch die Schwierigkeiten, meinen Namen zu schreiben, bleiben], Sie jedenfalls sind das Co.)
      http://steppenhund.twoday.net/stories/schlinkerts-und-co/
      Aber regen Sie sich nicht weiter auf, denn immerhin profitieren “wir” ja heute wieder von der kleindeutschen Lösung, wie es sich hier deutlich zeigt. Ausdrücklich: 😉

      Sollte eine Diskussion nicht auf der Plattform bleiben, auf der sie begonnen wurde!? Steppenhund ist offensichtlich der Ansicht, ich würde nun in sicherer Ferne, also auf TT, weiterschreiben. Wer hat sich denn verpieselt, frage ich?

      Erhöht Frontenbildung die Unterhaltsamkeit? Wahrscheinlich schon. Egal.

      Schönen Abend!

    • @all Für mich ist’s Zeit für Sport. Und danach ein feines Essen unter freiem Himmel.
      Liebe Leser- und Schreiber:innen, nehmen Sie das Gemetzel heute nicht ernster als nötig! Wir haben Pfingsten. Die Sonne – zumindest hier – hat heute alles getan, uns in gute Laune zu bringen. Und, geben Sie’s zu, eigentlich ist’s doch ganz erfrischend, sich auch mal zu fetzen.
      Ist doch niemand wirklich verletzt, oder? Alle Haare noch dran! Als kleines Mädchen hatte ich immer Angst, dass mir jemand die Zöpfe abreißen würde. Wurde oft versucht.

      Schönen Abend, allerseits!

      Phyllis

    • Scheint ja ein Mehrfrontenkrieg zu werden. Gut, dann 14:53 Uhr. Dort steht aber so was wie “Unter anderen Umständen hätten wir vermutlich vernünftig plaudern können. Nein, hätten wir nicht”, woraus sich das nicht wirklich ergibt. Insgesamt setzt Steppenhund hier (wie nun auch bei sich) immer wieder hanebüchene Behauptungen in die Welt, auch Wiegenlied betreffend, die er dann als Wahrheit verkauft, um sich angegriffen zu fühlen oder beleidigt sein zu können, letztlich wohl, um dann noch mehr recht zu haben. Sehr durchschaubar das, selbst wenn der Urheber seine ganze Geisteskraft darauf verwendet haben sollte. Zu einem deutsch-österreichischen Krieg wird es aber wohl trotzdem nicht kommen, denn wir mögen sie ja trotz allem, unsere Österreicher, als das Brüder-und-Schwesternvolk, wie man es sich österreichischer wohl nicht wünschen könnte.

      Warum sollte das leidenschaftliche Diskutieren im Netz nicht möglich sein? Mit MelusineB kann man zum Beispiel sehr gut diskutieren, eben w e i l man nicht immer die selben Ansichten hat, und mit Ihnen, liebe Phyllis, doch wohl auch. Is’ aber die Ausnahme, gebe ich zu.

      So, lustig war’s! Haare sind noch dran 😉

      Jetzt, kurz vor 20:00 Uhr, fängt Steppenhund bei sich an, Zitate nicht nur aus dem Zusammenhang zu reißen, nein, er nennt nun nicht mal mehr den Urheber. Jetzt wirds albrig, da drüben.

    • @Phyllis Mit “erarbeiteter Personendarstellung” kann ich begrifflich nichts anfangen (ich weiß schon, das stammt nicht aus Ihrer Feder). Ich kann mir, wie Sie sagten, Überzeugungen erarbeiten und durch dieses Gerüst gestärkt Haltung einnehmen, die ich mir beispielsweise auch bei scharfem Gegenwind bewahre. Ich denke, dass gefestigte Haltung eine Frage von Reflexionstiefe ist, die nicht nur die Umwelt, sondern auch das Selbst immer wieder in Frage stellt und damit laufend einen Abgleich von Fremd- und Eigenwahrnehmung gewährleistet. Ein hartes Stück Arbeit ist das, da stimme ich Ihnen ebenfalls zu.

      Zur Authentizität möchte ich zu bedenken geben, dass damit wohl ein gewisses Maß an Verhaltensspielraum aufgegeben wird, doch wird gleichzeitig etwas gewonnen: Vertrauen durch Verlässlichkeit, welche die Umwelt wahrnehmen kann (was sie auch tut). Ohne dieses Vertrauen kann es keine nährenden und schützenden Beziehungen zwischen Menschen geben. Es liegt auf der Hand, dass die ansonsten erforderliche Abwehrbereitschaft – auf Schritt und Tritt nämlich – allzu viel Energie verbraucht, die folglich nicht mehr zur Verfügung steht für Bindung und Entwicklung. Wenn Sie mir ein plastisches Beispiel dazu erlauben wollen: Unverbunden zu leben, das beherrscht der großstädtisch-mürrische Wiener im Schlaf. Doch wundert er sich, weshalb er in den übrigen Bundesländern nicht wohl gelitten ist.

      Die Balance zwischen friedlicher Verträglichkeit und kämpferischer Wehrhaftigkeit könnte man als “Ausgeglichenheit” bezeichnen. Machen wir uns nichts vor: Diese Balance im Inneren zu finden und dauerhaft herzustellen, wird zunehmend schwieriger, weil der Überlebenskampf immer härter wird und es immer mehr “erfolgreiche” Mitmenschen gibt, die den Freiraum der empathischen Distanz zwischen den Individuen rücksichtslos zum eigenen Vorteil zu besetzen suchen. Die empathische Distanz entsteht aus der Verlässlichkeit, die man sich untereinander schafft, und bedeutet eine weitestgehend offene Wahrnehmung des anderen aus einem sicheren, inneren Abstand. Wo dieser Abstand unterschritten wird, ist Abwehr eine notwendige Konsequenz.

      Da es nun welche gibt, die nur durch die Erfahrung von Abwehr eine gültige Rückmeldung über ihre eigene Wirksamkeit ziehen können, wird das Leben mitunter recht anstrengend. Denn erfolgreich fühlen sich solche nur dann, wenn sie die Abwehr überwinden konnten. Die befinden sich dauernd im Kampfmodus, wenn auch zeitweilig im Zustand “hibernate” – “off” ist dieser Modus nie.

      Entschlossener Angriff und beherzte Abwehr sind unterschiedliche Kampfmodi. Beide funktionieren nur, wenn Aggression nutzbar ist – im einen Fall destruktiv, im anderen in der Regel konstruktiv (Beschwichtigungsversuche kommen nie vom Angreifer). Kunst – damit komme ich nach langatmiger Rede endlich zum Punkt – könnte als Schaffensprozess aus der destruktiven Energie des angriffigen Kämpfens schöpfen, da die intensive Erfahrung von Selbstbehauptung an das Gewinnen geknüpft sein könnte. Diesen eben eingefangenen Gedanken habe ich im Verdacht, mir über die weitere Zeit des Wälzens zur Erkenntnis zu geraten. Ich verbinde damit Werke, die der eigenen “Schattenwelt” entrissen werden und gerade deshalb so anziehend wirken.
      (uff, der impostor hämmert mir in den Rücken – sei’s drum, ab damit ; )

    • @Steppenhund Das zumindest, ist doch mal ein Vorteil der Netzkommunikation im Vergleich zu Dingen, die man abends im Wohnzimmer sagt: Man kann die eigenen Worte – zumindest auf Weblogs, die dafür angelegt sind – im Nachhinein löschen. Ihre nachträglichen Löschungen der eigenen Kommentare machen das Streitgespräch zunichte, weil es für Andere nun nicht mehr nachvollziehbar ist. Andererseits finde ich diese Möglichkeit wichtig und respektiere Ihren Entschluss.

      Ich möchte nun schreibend über das nachdenken, was gestern hier passiert ist, mehr dazu also später.

    • @Phyllis Das Löschen der Kommentare Steppenhunds durch Steppenhund bestätigt ja wohl einige Einschätzungen der hier auf der einen Seite Beteiligten und bedarf keines weiteren Kommentars meinerseits. Zum (nun zerstörten) gestrigen Gespräch schreibt Steppenhund in seinem Blog allerdings ganz erhellend: (29. Mai, 08:58) “Manchmal nehme ich ja solche Herausforderungen an, denn Feigheit konnte man mir noch nie vorwerfen. Aber natürlich sitzt man da wohl immer am kürzeren Ast.”

    • Kulturmafia + Bedeutungshoheit = Antikunstpille Treffende Formel, Frau Phyllis, die klau ich mir bei Gelegenheit, werde aber sagen, woher sie stammt. Irgendwie beschleicht mich ein seltsames Gefühl bei diesen angekündigten Blogschließungen, als wollte man dringend seine eigenen Nachrufe lesen. Aber selbst das geht nicht so einfach, wenn sich ein eitler Streit entspinnt, der nun rein gar nichts mit der Blogunlust vom werten Schein zu tun hat. Vielleicht doch. Er ist ja immer einer der Stillen gewesen und fühlte sich offenbar unwohl, wo so hemmungslos gestritten wird wie nur in Blogs zu finden. Solange sich Blogger so aufführen, kann man kaum verdenken, wenn die “Kulturmafia” das Medium nicht ernst nimmt.

    • @Trithemius Wenn Sie genau hinsehen (könnten, leider fehlt ja bei dem Gespräch die Hälfte), würden Sie sicher genau erkennen, daß der “Streit” sich deswegen entsponn, weil die von mir und auch von Wiegenlied eingesetzten rhetorischen Mittel von Steppenhund nicht erkannt und somit die gemachten Aussagen zum Teil mißverstanden wurden. [KIENSPAN beschreibt das in seinem Beitrag “Autorität, nach:gedacht” (17:19 Uhr) sehr anschaulich.] Als dies nach und nach offenbar wurde, hätte ich mich zurückziehen können oder gar sollen, was ich aber nicht tat, weil ich es nicht wollte, denn immerhin hatte Steppenhund ebenso wie Keuschnig mich angegriffen, Letzterer allein wegen meiner Wortwahl ohne irgendwelche Argumente, Keuschnig wegen einer Meinung, die er als Angriff auf eine Autorin mißverstand oder so verstehen wollte, warum auch immer. Auch da wurde einfach nur behauptet. Aber Sie haben recht, solch Streitereien finden sich eher nur in Blogs, weil dort eben ohne Mimik, Gestik, Tonfall und so weiter gearbeitet wird, also jeder jede Aussage in seinem Kopf anders aufsagt, so wie er es eben versteht – Phyllis wies darauf hin. In anderen Lebensbereichen kämen Menschen vielleicht nie ins Gespräch, wenn die Voraussetzungen in bezug auf Sprache, Bildung, Humor, Auffassungsvermögen usw. so unterschiedlich sind, es sei denn, sie streiten sich, etwa vor Gericht. Vielleicht ist das aber trotzdem das Gute am Blogwesen, denn es wird ja etwas ganz deutlich– was, das kann man ja dann in Ruhe diskutieren, vielleicht am besten in einer homogenen Gruppe. Besser is’!

    • Werter Herr Trithemius, wo war noch gleich Ihr eigener Beitrag zum Blog-Universum, der Ernsthaftigkeit desselben und dem ganzen Rest? Erst vor ein paar Tagen führte mich ein Link (ich glaub’, bei Eugene) zu genau diesem Text im Teppichhaus, doch eben auf die Schnelle konnt’ ich ihn nicht finden. Manchmal gerate ich auch ein wenig durcheinander, zugegeben.
      Wie auch immer. Das “Blogger sich so aufführen”, wenn sie disputieren, dass man das Blogwesen nicht mehr ernst nehmen könnte, mag ich nicht so stehen lassen. Im Gegenteil – ich zumindest lerne eine ganze Menge während solcher Eskalationen. Da werden mal die Schleier des guten Einvernehmens weggezogen. Im Berufsalltag sitzen die doch ziemlich fest, trotz ihrer vermeintlichen Flattrigkeit; da wird instrumentalisiert, was das Zeug (oder der Schleier) hält…
      Ich bin weiterhin der Ansicht, dass das zivilisierte Gespräch am coffee table, auf der Vernissage oder im Konfi nur eine von vielen Möglichkeiten ist. Wir sollten – dazu – auch eine Ebene der Streitkultur entwickeln. Dann kocht der Topf halt mal über, das Gespräch brennt ein und man muss schrubben. Ich glaub’ tatsächlich, wenn man das einige Male mitgemacht und erlebt hat, dass es sich hinterher auch wieder weiterdiskutieren lässt, ja, daraus ließe sich Aufsässigkeitsenergie gewinnnen und Vertrauen.
      Ach je, ich les’ mich grade selbst nicht gern – das klingt so … beschwichtigend (?)

    • *grinst zu “beschwichtigend”* Ich möchte eine relativierende Ergänzung in Richtung Trithemius beisteuern: Nirgends wird so hemmungslos und erbittert mit wirksam zerstörerischer Verletzungsgewalt gekämpft, wie im engsten Familienkreis. Dieses unbewusst belastende Erbe kommt hinter dem Schleier meist zum Vorschein und dabei ist beinahe unerheblich, ob man seinerzeit aktiv am Kampfgeschehen teilgenommen oder als anvisierter Teil passiv erduldet oder auch “nur” unbeteiligt beobachtet hat.

      Den Nachklang eines Ereignisses wie gestern im Inneren wahrzunehmen, vielleicht auch die Wurzeln zu erahnen, aus denen der Antrieb dafür erwächst, ist lehrreich. Das sehe ich ebenso wie Sie, liebe Phyllis – und höre meinen eigenen.

      Nur die Streitkultur, ach… die ist doch auch wieder Sache einer unausgesprochenen Übereinkunft.

    • Und Familienmitglieder kann man sich ja auch irgendwie nicht aussuchen! Zur Streit-Kultur und dem gestrigen Gespräch wäre auch noch zu sagen, daß die Teile, in denen überwiegend mit Argumenten und Fakten gearbeitet wird, noch hier auf TT stehen, denn ich denke gar nicht daran, sie zu löschen. Klackerdieklack!

    • @ Phyllis Vermutlich meinen Sie diesen Text, werte Phyllis: http://trithemius.de/2012/04/22/erlauben-sie-sich-getrost-neues-denken/
      Ihr Hinweis ist für mich eine Replik aus der Abteilung: “Gut gegeben!” Unter diesem Gesichtspunkt ist es vielleicht wirklich ein Gewinn, wenn sich über Streit im Blog eine neue Streitkultur entwickelt. Früher habe ich an Slapstickfilmen besonders genossen, wie einfach da die Problemlösung vorging: Einer trat dem anderen einfach in den Hintern. Soll ich es so sehen? Aber ein Einwand sei mir gestattet: Es ging in Ihrem einfühlsamen und klugen Beitrag doch um unseren verehrten Doktor Schein und nicht um eine Frau Dingenskirchen, oder?

    • @ Wiegenlied Vermutlich trifft Ihr Familienvergleich einen Aspekt. Blogstreit findet ja ebenso überwiegend im heimischen Wohnzimmer statt. Da ist man ja quasi der Hausherr und der auf dem Bildschirm ist nur der zuweilen lästige Gast. In den eigenen vier Wänden mag auch schon mal jemand rabiat werden, der im Alltag gepflegte Manieren zeigt.

    • @ Norbert W. Schlinkert So ging’s zu. Es ist genau dokumentiert, falls sich einer die Mühe macht, es in den Einzelheiten nachzuvollziehen. Hinter jedem Wortwechsel tut sich ein neues Universum auf von Verletztheit, Eitelkeit, Missverstehen und Übungen in Eristik. Das wäre dann die neue Höllenstrafe, einen endlosen, fraktalen Disput zu führen.

    • @ Trithemius Die eigenen vier Wände: da haben Sie bei mir eine weitere Assoziation in Gang gebracht. Das Auto genießt meist auch so etwas ähnliches wie Wohnzimmerstatus, nicht wahr? Die sattsam bekannten Auseinandersetzungen zwischen Lenkraddrehern auf innerstädtischen Straßen haben mittlerweile einen Namen. Mit “road rage” werden sie bezeichnet. Auf Youdings gibt’s übrigens sehr anschauliche Beispiele zu studieren. Vielleicht wäre das auch auf Blogs anwendbar, dann “blog rage” genannt. (ich muss gerade ein wenig lächeln wegen dieser überraschenden Entdeckung)

    • @Gregor Keuschnig zu “Die zwei Kulturen” Zum Satz über die “Hyperlinkästhetik” (weil keiner drauf einging): Den halte ich für richtig. Nichts gegen Hyperlinkästhetik, aber: Die künstlerische Herausforderung liegt dabei darin, Balance zu halten zwischen einem Materialhaufen, durch den der Leser surft (der größte ist das WWW, man kann als Leser 99,99%-‘Autor’ sein), und einer Erzählstrategie, die ihn doch bei der Hand nimmt. Das ist sehr komplex (prima erläutert von Espen Aarseth in ‘Cybertext’) – und wenn man das schon treibt, kann man es dort tun, wo sich die gleiche Herausforderung ertragreicher (auch künstlerisch) stellt: In der Spielentwicklung. (Nicht nur Aarseth, auch z.B. Beat Suter, der im deutschen Sprachraum über Hyperfiction promovierte, hat sich in diese Richtung gewandt.) Wer Mitte der Neunziger Hypertexte bastelte, ist entweder bei den Spielen oder mit der Netz-Zeit gegangen (wie Susanne Berkenheger zu Second Life) oder in der Sache fortgeschritten (wie Johannes Auer zum Code) oder zurück zum Text (wie Martina Kieninger) oder was auch immer (ich zur Textstatistik). International (vor allem in den USA) gibt es noch ein paar Hyperfiction-Autoren – bei eastgate.com kann man stöbern, aus welchem Jahr wie viele Werke stammen. – “Netzliteratur” ist nicht Hyperfiction, doch soweit es nur die betrifft, halte ich Angeles Aussage für belegbar. Was Netzliteratur selbst sein soll, wurde nie geklärt – es ist auch nicht sinnvoll, es sei denn, man bräuchte einen Gegenbegriff zur Buchliteratur. Eher lohnt der weite Blick auf Oulipo, Cut-up, Textadventures, Briefroman, Tagebuch, Plakat usw. Man sieht ja schnell, dass die Literarizität nicht allein von der Intention, auch von der Rezeption bestimmt wird. Was der heutige Buchbetrieb davon ahnt, scheint mir egal. (Mir. Weil ich von ihm, außer schönen Büchern, nichts will. – Nb.: ANHs Hinweis auf den Markt (den Profit als Hebel der Aufmerksamkeit) trifft wohl zu – für jetzt. Es werden neue Märkte entstehen, ist ja alles im Fluss.)

    • @ Wiegenlied “blog rage” ist prima. An das Verhalten im Auto hatte ich auch gedacht. Aber da sehen sich die Streitenden wenigstens, was manchen dann doch zur Zurückhaltung mahnt. Unser digitales Gegenüber besteht nur aus Buchstaben, die, wie wir wissen, unterhalb der Oberfläche wiederum nur aus Einsen und Nullen bestehen, letzlich aus uns nicht beobachtbaren Impulsen. Dieses Gegenüber ist derart verdünnt, dass man glatt denken mag, den Wicht schnaub ich mir quer unter die Nase.

    • @ Trithemius Eben. Wir reden im Kopf tatsächlich mit einem Bildschirm, in welchem wir uns ohne weiterführende Informationen zum Gegenüber wutschnaubend selbst bekämpfen. Das macht das Ganze ja so lächerlich, witzig, traurig – je nachdem, von welcher Seite man es gerade betrachtet.
      btw: das mit der Eristik haben Sie sehr aufmerksam wahrgenommen.

    • @ Wiegenlied Ich will niemandem zu nahe treten. Jeder von uns kann in einen solchen Disput geraten. Das geht manchmal schleichend. Wenn ich also Komisch sage, dann schließe ich mich mit ein. Es ist voller ungewollter Komik und Realsatire, was wir alle manchmal veranstalten, fürchte ich.

    • @Trithemius, arg hinterherhinkend Danke, das war genau der Text, den ich meinte! Morgen will ich ihn noch einmal mit neuen Augen lesen. Zu diesem Zeitpunkt wünsch’ ich mir nur noch, sie fein säuberlich mit diesen Läppchen zu bedecken, die praktischerweise dran befestigt sind.

      Schlafen Sie gut. Schön, dass Sie hier erschienen sind.

  4. Kollege Schein führt seine Chronik eines angekündigten Abschieds ja bereits seit längerem, es hatte durchaus den Anschein, als wollte er von den KollegInnen bloß gebührend artig zum Bleiben bewogen werden. Nunmehr scheint er es damit aber ernst zu meinen, weswegen Ihr und Kollegin Falkins Appell womöglich keinen Nutzen mehr zeigen. Aber, getreu dem Motto »je nutzloser, desto trotzdem« und »mehr als zwei sind ein Orchester« wird vielleicht noch eine konzertierte “Rückrufaktion”* daraus, wer weiß.

    • Es ging mir weniger darum, Schein zum Bleiben zu bewegen, sondern um eine Würdigung seiner Präsenz. Eine freundliche Kammermusik zum Abschied – mit einem leichten (ich will’s gesteh’n) Hoffnungsschein – dem Sie sich auf vergnügliche (wenn auch nicht vergnügte, angesichts der Umstände) zugesellt haben. Hübsch, das!

    • adios keuschnig – adios herbst oder bonvenida – herbst, wir deutschen sind angepasst, grau, zuwider,
      wir deutschen snd eben revolverhelden.
      wir sind dumm, bon und bonbon.
      wir sind wir baby.
      baby du.
      du
      du kamst aus indonesien und gabst mir sprachlaut.

      ich fühle wie crack.
      ich bin crack.
      ich hasse cracks, phyllis.

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