17 Gedanken zu „TTalisman

  1. Jetzt habe ich doch glatt die ganze Amtsgerichtsgeschichte ANHs gelesen, weil ich Ihrem link gefolgt bin. Und das grad jetzt, wo ich ja selbst ruiniert bin, obgleich ich es als eine Unverfrorenheit empfände, sagte mir das jemand kraft seiner Wassersuppe, als Urteil gewissermaßen. Außerdem lieber finanziell ruiniert als künstlerisch, da gebe ich ANH dort drüben, ohne es drüben unten drunter zu schreiben, vollkommen recht. Außerdem ruinieren wir Wettbewerber uns ja gemeinhin nicht gegenseitig. Eben las ich bei Robert Walser: “Ich halte Genauigkeit für poetisch.” Schon ist der Tag zurückgewonnen.

    • Lieber Norbert, an ANH’s Experimenten mit Tubedogstreckung- und Stauchung lässt sich ja unschwer erkennen, dass er die Sache überstanden hat. So gut sogar, dass er erleichtert kläffend hier auf TT aufgekreuzt ist. (Tschuldigung, ANH, aber man kann’s nicht anders nennen ; )

      Ich finde übrigens, “ruiniert” birgt ebenfalls poetische Möglichkeiten. Solange die Leere nicht zum Gehirn vordringt.

      Frohes Schaffen noch!

    • Liebe Phyllis, daß Ruinen eine eigene Ästhetik haben ist ja unverkennbar, kaputtgegangen ist aber trotzdem etwas, vorher. Die Welt muß eben poetisiert werden, um den guten jungen Novalis mal leicht verändert zu zitieren. Wahrscheinlich hat aber allein das unveränderbar Perfekte nichts Poetisches an sich. Also weitergeschafft!

    • Die sogenannte Ruiniertheit wirft den reflektierenden Menschen auf den Kern des Seins zurück. In diesem Kern jedoch herrscht dünne Luft. Dem mag sich nicht jeder ohne Not aussetzen, denn es ist eine gänzlich andere Lebensform. Ich vermute mit einigem Grund sogar, dass es schwieriger ist, das Gehirnplatzen wegen der Fülle zu vermeiden, als sich der (theoretischen) Leere eben dort zu erwehren. Vielmehr mag ich an die Gefährdung durch Lähmung denken.
      (Ach, ich verliere mich schon wieder im Vakuum…)

    • “wirft den reflektierenden Menschen auf den Kern des Seins zurück”. Mich nicht @Kienspan. Was auch daran liegt, daß eine Ruiniertheit wie die meine unterm Strich immer noch extrem luxuriös ist. Ich habe zu oft, in der Dritten Welt, wirkliches Elend gesehen, um meine Situation tatsächlich ernstnehmen zu können. Ich höre wundervolle, leidenschaftliche Musik, lese große Bücher und schreibe auch welche, die zudem erscheinen. Und drei vorzügliche Malts stehen auf dem Beistelltisch zwischen noch ungelesenen Büchern, unter denen auch wieder ein großes sein könnte. Dazu kommen, na sowieso, die Frauen, alleine deren Existenz, wenn sie einem zulächelt, viele viele Unbill wettmacht.

    • @ANH Da haben Sie recht.
      Ruiniertheit wird in unseren Breitengraden gerne überbewertet. Es ist jedoch nicht zu verleugnen, dass auch hierzulande Menschen elend zugrunde gehen, und zwar deshalb, weil die Leistungsgesellschaft in jener Leistungsvermögen keinen verWERTbaren Beitrag zum “Stakeholdervalue” zu erkennen vermag bzw. diesen verleugnet. Zu diesem Aspekt des ungeschuldeten menschlichen Daseins hatte ich bereits dort meinen Standpunkt formuliert.
      (PS: ich freue mich ganz unverblümt mit Ihnen, dass sich die Angelegenheiten anscheinend aushaltbar regeln lassen)

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