Von Beuteln und Näpfen. Donnerstag, 4. August 2011

Kommen Sie schon. Lassen Sie uns relevant sein.

Dadideldum. Der Klingbeutel geht um.

Mahner bitte hier herüber: aufs Treppchen. Von oben zählt sich’s besser durch. Hat man auch den Beutel besser im Blick. Schulspeisung für alle: das fromme Gewissen schmeckt nach Milch, für Individualisten gibt’s laktosefreie.

Ab an die Näpfe.
Die Frage ist nicht, ob wir gut sind. Die Frage ist, ob wir die richtigen Fragen stellen. (Nur für die gibt’s laktosefrei)
Die Zeit indes, sie ist knapp. Wer ein Gutes schaffen will, bleibe den Näpfen fern.

20:52
Ups…

5 Gedanken zu „Von Beuteln und Näpfen. Donnerstag, 4. August 2011

  1. Do-holders can get their satisfaction their way. Working towards satisfaction your way is harder. Do-gooding can be as much about relief and unadmittable disgust as about just doing something because it’s a good idea and those who feel they need to preach here might be just too uncomfortable to admit that.

    • @Semioticghosts Die Aussage ist mir nicht ganz kar, ehrlich gesagt. Zu einen weiß ich nicht, warum da einmal do-holder steht und einmal do-gooder. Wahrscheinlich ein Tippfehler oder das Autokorrekturprogramm, hm?

      Dem “do-gooder” also kann es – neben den wirklich altruistischen Motiven – auch einfach darum gehen, sich eines Gefühls von Unwohlsein, vielleicht sogar Abwehrreflexes zu entledigen, der einen angesichts der Diskrepanz von Schicksalen befällt. Um dieses Unwohsein loszuwerden, wird Mitgefühl wie eine Art Abstandshalter angewendet.
      Es wäre in diesem Fall also nicht Menschenfreundlichkeit oder christliche Nächstenliebe, sondern ein recht egoistischer Impuls, der jemanden zum “do-gooder” macht.

      Meinten Sie das so?

    • Erstens bitte ich in der Tat um Entschulding – die Autokorrektur bei meinem neuesten geek-toy stand noch auf englisch, weil es ncht wusste, daß ich gelegentlich auf meine Muttersprache zurückgreife.

      Und ich danke, Frau TT and Herr/Freu Wiegenleid – so hate ich s in der Tat gement, ich kann nur manchmal auf Engisch besser denken, und auch dann manchmal nicht klar genug …

    • Mitgefühl als Abstandshalter Wunderbar!

      Nehmen wir das Beispiel der Hungersnot am Horn von Afrika, das übrigens zur Sahelzone zählt:
      “Skandal, dass die Hilfslieferungen so zögerlich erfolgen!
      Unerhört, dass die Güter so knapp sind!
      Kinder verhungern, wie schrecklich!
      Sauerei, dass.. ! (usw, usf.)
      Wir müssen endlich was tun!
      Hört ihr nicht?”

      Eindrucksvoll, ja.

      Nun bedenken wir aber:
      Die Hungersnot im Gefolge der Dürre war absehbar, wie schon so oft in Afrika, insbesondere im Sahel. Doch sehen wir genauer hin. Die Leute flüchten vor der Dürre, weil das vorhandene Wasser für sie nicht erreichbar ist. Der Grundwasserspiegel befindet sich in etwa 60 m Tiefe. Ein Klacks für hiesige Brunnenbauer. Dürresichere Wassergewinnung und der Transport über leistungsfähige Leitungssysteme ist kein großes technisches Problem. Auch die nötige Energie ließe sich durch Umwandlung der Sonneneinstrahlung auf einfachste Weise herstellen. Das alles hätte schon lange gebaut werden können, wenn nicht die Entwicklungshilfe auf so kümmerlichen Niveau dahin tröpfeln würde – Tendenz abnehmend. Schließlich brauchen wir unsere Kräfte für den Euro-Rettungsschirm, nicht wahr? 700 Milliarden sollen es ab 2013 sein – zum Schutze vornehmlich der Banken und Versicherungen.

      Die umtriebigen “Aufrüttler” reagieren lediglich auf abstoßende Elendsbilder, die sie nicht ertragen wollen. Dass sie das Elend politisch mitverschuldet haben und weiterhin mitverschulden werden, wäre schwer zu verdauen. Diese Mitverantwortung wird deshalb üblicherweise rundweg abgelehnt. Lassen Sie die Schreckensbilder mit der Zeit verblassen – das einfachst zu lösende technische Problem wird dann niemanden mehr interessieren. Bis zur nächsten Hungerkatastrophe.

      Ähnlich verhält es sich mit dem “Arabischen Frühling”. Dass in Griechenland gerade Demokratie mittels Krediten beseitigt wird und welches Elend dabei entsteht, kratzt aber niemanden. Nach Syrien sollen wir sehen. Wen interessieren schon die Menschen in Spanien, Portugal, Irland?

      Selektive Wahrnehmung könnte man es vielleicht auch nennen.

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