TTag, 27. Juni 2010. Quicksilver.

Meine Zeit hier neigt sich dem Ende zu; ein paar Tage noch. Will noch gar nicht an die Abreise denken, weil mir das Jetzt sonst wegkullert wie Quecksilber aus einem zerbrochenen Fieberthermometer. Was vielleicht ein ganz gutes Bild ist. Solange es im Glas geborgen nur steigende und fallende Temperaturen signalisiert, ist es ungefährlich: zerbricht aber das formende Gehäuse, hat man keine Chance, es wieder zusammenzukriegen.
Mein Ort hier ist ein Fieberthermometer, ist ganz Vergegenwärtigung. Die Vorstellung, mich heimwärts und wieder wieder ins Nacheinander begeben zu sollen stimmt mich melancholisch. Was ein echtes Kunststück ist, melancholisch werden hier, das Gefühl passt überhaupt nicht zu dieser irren Sonne. Die ist tatsächlich von solche Kraft heute, dass man denkt, sie kommt gleich mal runter und nimmt auf einem Platz. Man hätte nur noch Zeit für ein unbedeutend winziges Geräusch vor dem Verpuffen.
Was ich heute tun will? Ich wollte eigentlich, als Fortführung meiner Antwort auf Hans1962 Kommentar, ein paar Worte zu meinen inspirierenden Webnachbarn schreiben. Werde ich mir aber für später aufheben: das führte gerade zu weit weg aus dem Augenblick.
(Mann, mann mann, wie die Vögel heute singen! Doch selbst deren feine Stimmchen klingen bei dieser Hitze, als käme jedes von ihnen unter einer Miniatursonne hervor, verflüssigt, verflachzwitschert, als gäbe es in dieser dichten, heißen Luft hier nicht genug Platz für Töne)

Was sonst? Schreiben. Ein paar Zeichnungen machen. Am Flus sitzen. (auch sein fehlendes s ist der Sonne geschuldet)

Wir sprechen uns, werte Leser:innen. Wenn Sie mögen. Und nicht aus Versehen verpuffen. Ich kann das meinerseits nicht gänzlich ausschließen.

15:29
Jahrmarktstimmung in der Stadt; das bevorstehende Spiel scheint die Gemüter zu erhitzen. Lasse mich anstecken. Überlege ernstlich, einen Live-ticker einzurichten. Live aus K****!!

15:42
Hab’s mir anders überlegt. Nicht wegen der fehlenden Expertise (ich sage nur E.g.s.g.), sondern weilmir die Finger ständg von der Tastutur glitschen. Da sehn Sie’s. Ist unmölich.

18:45
Gut, dass ich das gar nicht erst v e r s u c h t habe!!!! : )
Wenig Engländer hier im Stadtteil. Vielleicht momentan besser so.

4 Gedanken zu „TTag, 27. Juni 2010. Quicksilver.

    • Von solchen Worten schütteln Sie täglich zwei Dutzend aus den Handgelenk : )
      Doch ich stelle mein Licht nicht unter den Scheffel, schon gar nicht heute. Das ginge auch gar nicht; man enkommt ihm hier nicht. Stattdessen: fliegen…

      und
      abgezwitschert!

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