Gehen Sie mir weg mit mathematischen Räumen: ich spreche von Übungen. Mixen Sie dabei Yoga und isometrisches. Am besten, Sie legen sich erstmal hin. Sitzen geht auch, oder stehen. Im Prinzip geht es darum, Körperteile gegeneinander zu pressen und so in Spannung zu verharren.
Mittels der Muskeln versucht man, … Kontraktion und Dekon… ach, wie das geht, können Sie überall nachlesen. Wahrscheinlich wissen Sie es längst.
Mich persönlich interessiert bei all dem ja eigentlich nur das ankommen: im Körper. Einen inwendigen Dialog mit ihm zu beginnen. Die Grundempfindungen, die er so nach oben tickert, Hunger, Schmerz, Lust, Müdigkeit und so weiter – das sind keine Gespräche, sondern Impulse. Auf die erfahrungsgemäß so schnell wie irgend möglich reagiert werden muss. Ein richtiges Gespräch geht anders, oder? Wer von Ihnen über mehr als ein Paar Lippen verfügt, weiß, wovon ich spreche. Lieber Hans1962, ich muss Ihnen sagen, bei aller Fachkenntnis, die Ihr Kommentar kürzlich offenbaren wollte: rein anatomisch gibt es da eklatante Unterschiede in den Übungsabläufen.
Kühl heute hier, wer hätte das gedacht. Trotzdem, der diskrete Charme der Isometrie entfaltet sich unbekleidet am besten, das Frösteln vergeht nach zehn Minuten, ach, was sage ich, nach fünf.
Guten Morgen, liebe Leser!
Heute sprechen wir mal nicht übers älter werden, ok? Kein Wort! Ich zumindest habe beschlossen, bis zum Abend hin jünger zu werden. Hab auch schon so eine Ahnung, wie ich das anstellen werde.
Bis später.
20:22
L. ist sehr erschöpft. Nur stockend flüstert sie mir zu, was sich seit vorvorgestern ereignet hat, manchmal verstummt sie mitten im Satz. Ich sitze mit meinem Laptop auf dem Divan, lasse sie reden und schreibe mit. Das wird noch etwas dauern.
Ihren Texten lässt es sich so wundervoll in den unterschiedlichsten (eigenen) Ebenen begegnen. Auf einer dieser Ebenen ahne ich eine verursachte Verletzung. Durch einen Kommentar, der jeder Fachkenntnis entbehrt und sich im Ende bloß als ungelenker Scherz erweist.
Es tut mir leid – auf allen Ebenen.
Hans
Lieber Hans, ich war keineswegs gekränkt – mein Verweis auf Ihren Kommentar geschah aus reinem Übermut. Im übrigen wird Fachkenntnis überbewertet; mir scheinen experimentierfreudige Dilletanten oft interessanter.
Kein Grund zur Sorge also, auf keiner unserer zahlreichen Ebenen ; )
Freimütig gestehe ich ein, dass mir ein Felsbrocken vom Herzen polterte.
(und vertiefe mich wieder einmal in die Tatsache, dass ich mich offenkundig ohne Not betroffen mache – hinderlich für mich, indes irritierend für die Umwelt…)
*hach* : )
Hinderlich mag sein. Irritierend aber nicht – Achtsamkeit ist selten anzutreffen, da ist man nicht irritiert, sondern entzückt.
Doppelpunkt Bindestrich Klammer zu
(das hab ich von sowieso geklaut)
.
(geklaut von Fr. Faust)
(lustig, ich las erst Dr. Faust, da war der Punkt plötzlich perfide.)
Üben – Gelingen und Scheitern Mein Körper wurde durch Yoga so viel biegsamer, mit Muskeln habe ich Kontakt aufgenommen, von deren Existenz ich nichts ahnte. Stolz bin ich auf meine Erfolge: Minutenlang stehe ich bewegungslos auf dem Kopf, ich beuge mich nach vorn, bis ich die Hände flach bei durchgedrückten Knien neben den Füßen auflegen kann, ich beherrsche regungslos das sogenannte Kuhmaul und allerlei andere schöne Figuren. Von Beginn an war ich eine Meisterin der Wechsel- und Feueratmung. Doch der, den ich beeindrucken möchte, fragt immer nur: Kannst du den Skorpion? Ach, täglich übe ich, doch…
Der Skorpion, liebe Melusine, er wird sich irgendwann einstellen, da bin ich sicher. Hoffentlich ist dann der, den Sie beeindrucken möchten, noch in der Nähe – aber ob Sie ihn dann immer noch beeindrucken wollen, wenn’s soweit ist? Solche Impulse lassen ja erfahrungsgemäß mit der Zeit nach, womöglich schneller, als man Fortschritte im Yoga machen kann ; )
Ansonsten bin ich natürlich schwer beeindruckt von Ihren Erfolgen. Dagegen bin ich ein Anfängerling, ohne Zweifel. Und werde es vielleicht auch bleiben – da ich viele Übungen einfach erfinde, die Yoga sein könnten, aber auch etwas ganz anderes. Aus einem einzigen viertägigen Kurs auf der Dachterasse eines kenianischen Hauses vor ein par Jahren leite ich seitdem alles mögliche an Folgeübungen ab, die, so mein Verdacht, jeden Yogameister stutzig machen würden.
Einmal geübt, schon gekonnt, sag ich nur…
Den Skorpion zu beherrschen ist weniger eine Frage der Körperbeherrschung, als eine des Mutes. Man muss glauben können, dass man die Balance hält. Daran fehlt es mir (noch). Doch der, den ich beeindrucken möchte, wird dermaleinst – so Gott will, dass wir beide noch leben – an meinem Kamin sitzen, wenn meine Haare weiß geworden sind, dessen bin ich gewiss. In seiner Nähe (nicht immer räumlichen Nähe) lebe ich seit mehr als 25 Jahren. Und falls ich jemals den Skorpion beherrsche, wird er staunen – und sich freuen. Vielleicht bin ich mir seiner Treue (und der meinen) so sicher, weil er nie ein Liebhaber war, aber immer der beste Freund. Liebe Grüße Melusine
Was für eine leidenschaftliche Replik. Wenn Sie die auf richtiges Papier notiert hätten, würde man sie als Abdruck auf dem darunter liegenden Blatt noch lesen können, so kraftvoll ist das hingeschrieben.
Schön, dass Sie so einen Freund haben. Und da sind.