“Quentchen”
Ein Quentchen, nach neuer deutscher Rechtschreibung Quäntchen, ist der Diminutiv von Quent/Quint, einem alten deutschen Handelsgewicht.
Ich bin dem Wort zugetan, weil mein Vater es gebrauchte. Meist beim Essen. Auf die Frage hin, ob er noch etwas wolle, sagte er gerne: “Na, ein Quentchen würde ich vielleicht noch nehmen…”
Ich mag das Quentchen außerdem, weil es als Maß so angenehm unspezifisch ist. Das Quentchen ist bescheiden. In seiner altmodischen Drolligkeit eignet es sich auch gut dazu, für frischen Wind in einem erlahmenden Arbeitsgespräch zu sorgen, wie etwa: “Bemühen Sie doch mal ein Quentchen Ihrer Phantasie” oder frech: “Wenn ich Sie jetzt noch einmal um ein Quentchen Ihrer Aufmerksamkeit bitten dürfte…”
Man kann das Q auch im literarischen Kontext mal benutzen: Ein Herr David Ensikat schrieb im Abspann eines bösen Artikels im Tagesspiegel zum Ingeborg Bachmann Wettbewerb 2005: “Wirklich interessant dieser Wettbewerb. Literaten deutscher Sprache! Schaut ihn euch an, und, so ihr ein Quäntchen Selbstachtung habt, meidet ihn! Die Juroren sind einfach zu gut.”
Es liegt mir, auch, das Quentchen!
Ein Quentchen Denken, die Schritte zu lenken ; )
Ein Quentchen.. fehlt ja irgendwie immer.
Ein Quentchen zum Glück…ein Quentchen zum irgendwas.
Ich glaube nichtmal dass das Quentchen eine Kleinigkeit ist.
Ausserdem scheint mir das Quentchen nur etwas für Verwöhnte zu sein.