zu sein hierzulande.
Einfaches Beispiel: Wenn die Sonne scheint, hab ich hier nur halb so viel Gäste. Kaum stürmt es, wie heute, verdoppelt sich die Zahl wieder.
Das zeugt doch eigentlich davon, dass die Besucher von Tainted Talents gute Instinkte und flexibel handhabbare Jobs haben…? Bei Sonnenschein entfernen sie sich von ihren Monitoren, ziehen ins Freie, bei Regen kehren sie an ihre Schreibtische zurück.
Ah, liebe Leser! Der Herbst kommt.
Und so sehr ich es begrüße, wenn hier die Bude voller wird – die Zeit beginnt, in der die Blätter anfangen, dieses knirschende Geräusch zu machen. Jaul.
Sie könnten die knirschenden Blätter einsammeln und sich daraus ein Blätterzimmer einrichten.
Klingt poetisch. Und ein bisschen unheimlich. So ein Blätterzimmer. Fast so melancholisch wie das Gedicht von Rilke, das mir immer einfällt, wenn der Herbst seine Schatten voraus wirft.
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.