Ich hab’, spricht Schaf,
gelegentlich
genug von meinem Über-Ich
das Unge-wollte zieht mich an!
Damit wärst Du nicht besser dran.
Ich hab’, spricht Schaf,
gelegentlich
genug von meinem Über-Ich
das Unge-wollte zieht mich an!
Damit wärst Du nicht besser dran.
Un-Erwartetes “Ist denn das wirklich so?”, fragt Wolf gerissen.
“Ist Ungewolltes nicht einfach beschissen?”
“Das Unerlaubt’ ist doch”, setzt fort er sodann,
“die Quell’ aller Neugier, die zieht in den Bann.”
Das Schaf denkt kurz nach, wiegt noch zweifelnd den Kopf.
derweil es der Wolf, die Chance packend am Schopf,
ganz langsam und sachte vom Beinschmuck befreit.
Tja, wer ist schon völlig vor Irrtum gefeit?
Bitte haben Sie Nachsicht.
Wolf ist noch rekonvaleszent,
nachdem ihm das Gerippeschaf
letztens so zusetzte…
Erbaulich. Nachsicht nicht vonnöten ; )
Scherer-Moral “Wie herrlich schon sich dir
die Wolle hier kräuselt”,
lieb der Scherer säuselt.
“Mein Schaf, komm her zu mir”.
Doch ahnt das kluge Schaf:
“Der will mich bloß scheren.
Ich muss mich da wehren.”
Dies Schaf ist gar nicht brav.
“Wie sich das Tier gebärdet,
ich will ihm an die Wolle
das ist ja ´ne ganz Tolle,
dass die mich noch gefährdet.”
“Er hält mich sicher und fest
und schert vom Leib mir das Vlies
ihn schert´s nicht, denn er ist fies,
steh´ich hier nackt, ohne Rest.”
Und die Moral von der Geschicht:
sei bloß kein Schaf, nicht?
Schafsstandpunkt Das eine Schaf meinte,
es fröre gar sehr,
falls Scherer mit Schere
ging über es her.
Das and’re Schaf aber,
und das ist ein Fakt,
ließ listig bedenkend
sich scheren ganz nackt.
Der Grund dafür, einfach.
Es stellt’ sich vor was?
Nach vollendeter Schur
die OHHHs! und die AHHHs!
Die wärmen? Die Ohs und die Ahs? Wie lang bloß? Dann friert´s wieder, das Schaf. Und ist seine Wolle los.
Da bliebe es doch lieber: ungebärdig.
Wahlmöglichkeit gebärdig sei Schaferich (oder doch Bock?),
auf dass es sich wärmen kann an seinem Rock,
wenn es darnach lüstet, das zierliche Schaf.
sind schließlich doch alle gesittet und brav.
nicht?
nah, jetzt wird’s langsam grenzwertig. genug.
*miraufdiepfotenhau*
@Hans Schafe haben keine Pfoten, sondern Hufe. Und Sie, Sie haben sich damit entlarvt: als Wolf (oder Schäferhund, was auch nicht viel besser ist!)
Jetzt ist das Fell ab!
*klemmt den schwanz ein und zieht jaulend leine*
PS: schleicht zurück, grapscht sich den verlorenen Schafspelz
— und ab
Aber das macht ja nix:
Dies Schein-Schaf wärmen ja die Ohs und Ahs 😉
@melusine & Hans1962 Dass Sie sich des Schafes so angenommen haben! Es war doch recht karg hingetextet ursprünglich – jetzt kann es zweifeln und hoffen, hat einen Schäfer und sogar einen Hund!
Schaf dankt.
@Phyllis Der Hund war ein Wölfchen, Melusine hat recht,
und Schafspelz, auch der war, ja, tatsächlich nicht echt.
Dem Wölfchen, dem fehlt etwas. Wildheit, Instinkt.
Mal seh’n, was die Zukunkft ihm alles noch brinkt.
Das Schaf indes steht noch da, gar nicht verloren.
Blieb heil auch an Haut und Woll’, ganz ungeschoren.
irgendetwas ist da falsch gelaufen…
@Hans 1962 Alles Lüge! “Er hält mich sicher und fest
und schert vom Leib mir das Vlies
ihn schert´s nicht, denn er ist fies,
steh´ich hier nackt, ohne Rest.”
Sehen Sie, der Scherer war tätig,
ganz egal wie sehr das Schaf unflätig
sich sträubte, kämpfte und wehrte
er scherte und scherte und scherte.
Der Wolf nennt sich ein Wölfchen
und hofft die dämlichen Schäfchen
laufen zukünftig in die Falle
dann macht er sie alle.
(Oh weh, was für ein Knittelreim!Brr! Wie machen Sie das mit den Kleinbuchstaben? Das möchte ich auch können.)
@melusine Moin!
Kleinbuchstaben gehen so:
(font size=”1″)Text(/font) …und dann statt der runden die eckigen Klammern in die entsprechende Richtung.
Auf alle unflätigen Schafe!
Herzlich
Ihre
Phyllis
@Hans1962 Mir scheint ja das Wölfchen ziemlich keck.
Vorausgesetzt, es lässt die Zweifel weg ; )
Liebe Phyllis Kiehl. ich werde heute und morgen in Frankfurtmain sein. Ob Sie wohl Lust auf einen gemeinsamen Kaffee haben? Es wär doch sicher nett.
fragt
Ihr ANH
aus dem ICE.
@albannikolaiherbst Gerne. Aber nur, wenn Sie ein Schafgedicht mitbringen.
Ich liefere auch ohne Vorkasse.
und hatte auf dem Rasen
die Schäferin zur Hand.
Es wär mir leicht, es Euch bekannt
zu machen, was gewasen,
kaum daß die Nacht gesandt.
Doch es verstehen hierzuland
sich selbst die Hasen
auf Diskretion beim Grasen.
@albannikolaiherbst Hui! : )
Und sagte leis zur Schäfin „Hui!”
Die krault’ sofort des Böckchens dichte
Wolle am Bauch, damit’s verzichte
und nicht versehentlich errichte
ein falsches Körperteil. – So „Pfui”
sprach sie zu ihm und dem Berichte.
Nanu – Sie lassen sie die Moralkeule schwingen, Ihre Schäfin?
Ich finde die versehentlich errichteten ja charmant. Doch das nur nebenbei.
Ich bin. >>>> E x t r e m moralisch, Frau Kiehl.
grinsend im Baum und aß Ginster
der mundete gut
und hinten entlud
es feurig die Köttel nach Münster
für Eingeweihte ist der Witz größer. Der Limerick ist in der Provinz Munster entstanden.
Handarbeit Das Böckchen der Schäfin die Wolle zerzaust
recht zärtlich, der Chefin davor gar nicht graust.
Sie spricht aber trocken, weicht aus ganz geschickt,
“Halt! Heut’ wird gezeichnet und morgen gestrickt.”
(wenn schon Unfug,…)
Wölfchen müsst’ wieder einmal schwimmen gehen,
sonst kommt’s ja überhaupt nie zum Kraulen.
(… Unfug fortgesetzt.)
Schön, wie Sie sich im Laufe des Tages vom Schaf zum mutwilligen Wölfchen flockig hintransformiert haben. So schnell kann’s gehn! ; )
Sheep asking the woolf When I get older losing my wool,
will you still use me as a tool
Will you still need me, will you still eat me,
When I’m sixty-four?
wolf telling the sheep some wolfs aren’t very bold.
but if I, at last, get hold
of you, my dear, without a war:
–
I sure will eat you,
caress your feet too,
when you’re sixty-four.
*dum-dum*
Wölfchen lernt… ; )
cute
Ein Schnäppchen: An die Phillis “Ich verschmachte vor Verlangen,
Meine Phillis zu umfangen.
Harter Himmel, zürnst du noch?
Faule Stunden, eilet doch!
…
Ich beschwöre selbst die Hirten
Bei den Herden, bei den Myrten,
Die vielleicht der Liebe Pflicht
Um die bunten Stöcke flicht:
Wisst ihr nicht der Phillis Spuren?
Habt ihr nicht mein Kind erblickt?
Kommt sie nicht mehr auf die Fluren,
wo wir manchen Strauß gepflückt?”
Ein wenig melancholisch ist sie ja doch, Johann Christian Günthers Schäferidylle. Denn seine Phillis, ach, die scheint davon gelaufen.
Aber diese hier nicht! Malt nur heute. Und sowieso: Mit y. Unterm blumenbekränztem Strohhut. Stelle ich mir vor. Oder so. Ich kraule derweil ein schwarzes Schaf :-).
@melusine Danke! Hab’ mich nur etwas erschrocken vor dem harten Himmel; fast wären mir die Blumen aus dem Hütchen gefallen.
Grüßen Sie ihr schwarzes Schaf, bitte. Seitdem ich Haruki Murakamis “Wilde Schafsjagd” gelesen habe, ist mein Respekt vor dieser Spezies gehörig gewachsen : )
Trügerische Idylle Vor dem Tempel der Sybille
Spielte sie mittags die Harfe
Sonne bestrahlte die Idylle
Im Lichte grasten die Schafe.
Der Schäfer beugte sich zu ihr:
„Komm lass mich dich gut versuchen“
„Vom bleichen Busen iss mir hier
ganz zärtlich den süßen Kuchen.“
„Hinterher schneid´ ich dem Gatten
von den Schultern den dumben Kopf.“
„Oh, Liebster wirf keinen Schatten:
Er ist doch bloß ein armer Tropf.“
Die Schafe grasten beschaulich
Die Sonne sank hinter Trianon.
Auch ihr schönes Haupt fiel königlich
Nur das Schaf hört sein Schrei´n: NON!
(Verzeihen Sie, Phyllis, ich bin heute so blutrünstig! Wobei… nicht nur heute, wenn ich´s recht bedenke.)
Ja mei. Falls Sie schon immer so brutal waren, muss ich das wohl verdrängt haben. Irgendwie ahne ich, dass auch mein nächstes Schafgedicht nicht mehr so heiter ausfallen wird: Blutrunst ist ansteckend, wissen wir ja.
Ich bin nicht immer so brutal. Aber immer wieder… und ja: Es ist ansteckend.
Das fraß er auf
noch im Lauf.
So gelangte das Schäfchen ins Häfchen.
Freilich das Raubtier
blieb noch hier
und gönnte sich milde ein Schläfchen.