Eigentlich. Samstag, 12. Februar 2011.

Ich denke darüber nach, wie sich eine unvoreingenommene Diskussion führen ließe. Wie wäre es, wenn sich alle Beteiligten erst einmal neue Namen zulegten? Ein Pseudonym, das nur innerhalb dieser Diskussion verwendet würde.
Das wäre ein bißchen so, wie eine saubere Tischdecke aufzulegen, oder?

Gehe aber erstmal offline.

*tschilp*

Beste Grüße!

TT

18:49
Ich bin heute, seh’n Sie’s mir nach, geschätzte Leser:innen, etwas träg’ an den Synapsen!
(Im Gegensatz zu Ihnen ; )

01:04
Schluss mit dem nächtlichen Rumgeschwafel hier! Ich bin keine Löschliese, verdammt.
Wie entsetzlich öde, das immer wieder sagen zu müssen.

32 Gedanken zu „Eigentlich. Samstag, 12. Februar 2011.

  1. Unvoreingenommenheit ist ein Begriff, den ich im Zusammenhang mit Diskussionen nie richtig kapiert habe. Wenn ich die Energie aufbringe, mich engagiert in eine Diskussion zu begeben, dann habe ich, aus welchem Grund auch immer, eine Beziehung zum Thema. Diese Beziehung ist, zumindest bis zur Diskussion, von einer bestimmten Art. Die Art der Beziehung hat mich in der einen oder anderen Weise vorgeprägt, so dass es zu Beginn der Diskussion m.E. IMMER eine gewisse Voreinnahme durch die bisher gemachten Erfahrungen des Diskutanten gibt. Im besten Fall kann ich eine Diskussion also mit wachem kritischen Geist beginnen und mit der Bereitschaft, neue Aspekte wahrzunehmen, in mein Denkgebäude zu integrieren und, falls die resultierenden Erkenntnisse dies sinnvoll erscheinen lassen, meine Haltung zum Thema zu verändern.

    • Völlig Ihrer Meinung. Ich kam allerdings nicht ohne Grund auf meine Vorstellung. Mir schien, die Diskussionen der vergangenen Tage (hier und anderenorts) waren z u sehr an Namen aufgehängt. Ich hatte den Eindruck, das verstellte den Blick auf die Themen, um die es eigentlich ging. Oder hätte gehen können, wenn’s nach mir gegangen wäre.
      Nicht, dass ich mir das wünschen würde. Ich meine, dass es nach mir ginge. Denn wie langweilig würde das schnell.
      Aber so unter der Gürtellinie, wie es teilweise die letzten Tage lief, war das für mein Empfinden nicht im entferntesten eine Diskussion, wie Sie sie definiert haben.
      Deswegen schrieb ich meinen gestrigen Tageseintrag, ohne irgendwelche Namen zu nennen oder Links zu setzen. Mit dem Ergebnis, dass wieder ein produktiver kommunikativer Wind wehte.

    • @anagramm Sybille Berg. Hm. Las eben den Text.
      Wird ein weibliches Selbstverständnis dadurch möglicher, dass man dessen Fehlen beklagt?
      Aber einen scharfen Griffel hat sie auf jeden Fall, die Frau Berg.

    • Gute Frage! Der Zwang sich zu allem Verhalten zu müssen, was einem unausgesetzt vorgesetzt wird, nur weil man zufällig nicht als Chromosomenbruch aus dem Porzellanladen geschickt wurde, so anbetungswürdig ganz und perfekt, der verlangt schon manchmal nach Bahnen von Stoff, ich hab schon manchmal gedacht, ok, her mit der Burka, et reicht misch, andererseits, nee, eigentlich nicht, ich wäre immer lieber Sonnenkönigin als bloß die seitliche Einflüsterungsmätresse gewesen, so schwer ist regieren dann auch nicht, als Vize hat man viel mehr Arbeit.

    • “Da regt mich ja die Frage schon auf!” Ist die Frage, ob eine Frau im nicht mehr jugendlichen Alter die Haare offen tragen darf, die selbe wie diejenige, ob ein Mann im selben Alter sein Hemd bis zum Bauchnabel aufknöpfen darf? Wovon hinge dieses Dürfen denn ab? Ist das etwa “nur” eine ästhetische Frage? Doch will man ernsthaft über so etwas diskutieren? Und außerdem kann man ja wohl nicht davon ausgehen, daß nur junge Männer Frauen von der Rückenansicht her entdecken, sondern auch Gleichaltrige oder Ältere, und auch diese müssen ja nicht zwingend bei offenem Haar ein junges Mädchen erwarten. Da hat wohl jemand zu kurz gedacht – doch Hauptsache, es knallt. Und überhaupt: Frauen haben sich in den westlichen Gesellschaften in nur zwei Jahrhunderten immerhin alle möglichen Freiheiten erkämpft, auch und besonders solche, die das öffentliche Auftreten betreffen. (Wie oft sieht man Männer im Rock?) Fragen nach offenem Haar im “biblischen” Alter haben sich da eigentlich erledigt. [By the way: wer liest denn heutzutage noch den Spiegel? Lehrer?]

    • @ Norbert Man kann die Eingangsfrage für gelungen oder verunglückt halten, da ich jedoch durchaus die Statements kenne, eine Frau habe ab spätestens Mitte 40 kein langes Haar mehr zu tragen – die Grenze hat sich hier in den letzten Jahrzehnten nach hinten verschoben – halte ich sie nicht für verfehlt.

      Was die Freiheit des Rocktragens betrifft: Ständig wieder haben Modeschöpfer den Rock für den Mann aufgegriffen – wurde halt nicht angenommen. Aber ich rate Ihnen zu 15 Minuten in einem engen Rock und High Heels und ich wette, “Freiheit” wäre wohl nicht mehr unbedingt der Begriff, der Ihnen dazu einfiele. 😉

      Kurz und gut: Natürlich ist der Text polemisch und überzeichnet, aber letztendlich geht es doch eben in der Auseinandersetzung mit diesen Rollenbildern, die sich auch über Kleidung ausdrücken, über den Blick auf sich und andere, darum, sich immer wieder mal zu fragen: Wozu? Woher? Wofür? Wieweit? Wohin?

      Ich kenne so viele Frauen, für die das immer wieder Thema ist, dass sie die Klappe gehalten haben, obwohl sie hätten los brüllen wollen, dass sie in die Rolle des zu beschützenden Weibchens geschlüpft sind, obwohl sie am liebsten mal die Tastatur quer durchs Zimmer geschossen hätten. Mir ist kein Mann bekannt, der offen damit hadert, dass er, obwohl ihm zum Heulen zumute gewesen wäre, einen auf Brüllaffen gemacht hat, oder der sich ernsthaft die Frage stellen würde, ob ein Knopf mehr offen oder geschlossen ihn zu forsch oder zu schüchtern erscheinen lassen würde.

      Daher die Antwort auf die Frage: “Will man ernsthaft sowas diskutieren?”
      Ich weiß nicht, ob “man” es kann, aber was mich angeht: Wollen tu ich schon.

    • @June: Norm vs. Ästhetik? Frauen haben, allgemein gesprochen, sicher mehr selbst errungene Möglichkeiten, sich zu kleiden. Die Frage, die sich stellt, ist die, ob es eine Norm gibt, die die Art der Kleidung, die Art des Auftretens vorschreibt, je nach Anlaß, Wetter, Geschlecht, Alter usw. Neben diesen Normen, die man akzeptieren, unterlaufen oder karikieren kann, ja muß, gibt es aber die jedenfalls für mich sehr wichtige Frage nach der ÄSTHETIK. Diese fußt sicher hauptsächlich auf dem eigenen Wohlgefühl, mich nach eigenem Ermessen zu kleiden und zu geben, worauf sich dieses meiner Umwelt vermittelt, jedenfalls im besten Fall. Kurz gesagt, es zählt das persönliche Auftreten, nur um das geht es. Eine Frage des Selbstbewußtseins, der Selbstsicherheit, die durch ein bewußtes So-und-nicht-anders-Auftreten gestärkt werden können – gilt für beide Geschlechter, Stichworte Bauch, Stachelbeine, Glatze, Cellulite, X-Beine, Narben, Falten usw. Was zu diskutieren wäre!

      Zum “Geschlechterkampf” (man beachte die vielen männlichen Teilnehmer im Jodel-Kurs):
      http://www.youtube.com/watch?v=lliHC7QSiG8

    • Wieviel ist weniger?
      Mit einem Wort, das ist ein großer Quatsch mit dem, der eine ist ein Mann der andere nicht, wird ein Mann nur daran gemessen wie er sich beim Geschlechtsakt verhält? Nun, das wäre eine kurze Angelegenheit, wie lange mag so ein Geschlechtsakt dauern? Egal wie lange, er dauert sicher nicht so lange, so lange wir brauchen bis wir von einem Punkt zum anderen kommen, dabei nehmen wir unser Geschlechtsteilchen immer mit, wir können es nämlich nicht ablegen, in irgendeine Spieldose legen und wenn wir es wieder zum MANNSEIN gebrauchen, herausholen und dann aber

    • @Sturznest. Welch furchtbare Vorstellung, welch eine psychosisierende Vorstellung, das “Teilchen” auch nur für eine Sekunde abzulegen! Ich könnte rein gar nicht mehr denken, käme mir vor wie jemand, den man psychopharmisch sediert hat… da käme ja Wertfreiheit bei raus! Nicht als sie ist schlimmer, wirklich nichts. Stellen Sie sich das Grauen einmal vor, richtig vor, wenn da nur Maschinen noch miteinander sprächen, deren Argumente ohne ein Begehren wären. Was meinen Sie, wie schnell wir da wieder die Todesstrafe hätten oder gar Euthanasie. Das ginge ratzfatz, wenn wir nicht unser Geschlecht behalten und die Perspektiven, die es – jedem beider Geschlechter und meinetwegen auch ihren Mischformen – gibt.

    • die psychose ist die mischform aus eifersüchtelei und womöglich tatsächlicher neugier.
      die psychose hält sich dort auf, wo das da noch nichtmal am anfangen gewesen sich zugatraut hatte.

  2. Also wenn man das mit den Haaren und der Verhüllung mal so auf die Innenseite vom Kopf und die dort (hoffentlich!) angesiedelten Fähigkeiten überträgt, also ehrlich, da wünsche ich mir manchmal wirklich händeringend eine Intellekt-Burka. Wenigstens dort, wo die Grenzen des guten Geschmacks und der geistigen Mindestausstattung empfindlich unterschritten werden.
    @Phyllis: Ich LIEBE den Feuergriffel der Frau Berg, auch wenn er mir manchmal mitten durchs Herz zischt.

  3. Darf ich bescheiden wie ich bin anmerken, ich les Frau Berg selten, aber ich könnte mein Shampoo druff verwetten, hier jehtet nüsch um waschen, schneiden, fönen, nee, moment, doch, nee, die Pointe heißt nicht Hochsteckfrisur, auch nicht Intimrasur, ich komm noch drauf, aber beantworte jetzt erst Teilaufgabe sieben b.

  4. @ Phyllis: Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihre Fähre hier gerade im Begriff ist, nach Spamkommentarien überzusetzen? Sie werden es mir sicher nicht verübeln, wenn ich an diesem Punkt von Bord gehe und in den Heimathafen zurückkraule.
    Ist vielleicht SOWIESO die beste Lösung.

    • hey ich mache aus menschen kleine hachsteakviecher, wenn sie nicht schon kleine hacksteakviecherschwachmatren waren.
      das dope machte mich gerade ehrlich.
      ich redete von der projektion von der die ganze zeit anscheinend schon die rede ist.

    • die phylis darf sicngewn können glauben wollen ohne dieses müssen, du liebst das noch verehrte phyllis ich hab sowas als echte matrixeule, gell, ich war morpheus mYBW ll, hey schneck3 k3ule, du unwirsch seynkönnendes ding, baby.
      das bin ich, wer denn sonst.
      dein scheiss guru freund, dein guttenberg tv

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