Besch(n)eiden

Wie wird aus dem Wünschen ein Wollen und wie formt man dieses zum Werkzeug?
Viele Gespräche mit Künstler:innen in den vergangenen Tagen. Was, wenn der Weg weg ist?
Was, wenn das Revier zu klein geworden ist, unmerklich, um die Lockung zu spüren, die uns in jüngeren Jahren hungrig auf die Bühnen trieb?
Wahrscheinlich ist es nicht die (ewig von Anderen bemängelte) Selbstüberhebung, die unserer Arbeit, unserem freien Denken zur Gefahr wird, sondern die Bescheidenheit.
Das allmähliche Zurückschneiden auf krisenfeste Formen. Überlebenspakete.

Später mehr. (Muss erst einmal die Arbeit tun, die mein Überleben sichert ; )

6 Gedanken zu „Besch(n)eiden

  1. Übers Wollen. Schrieb >>>> auch ich heute früh und über seine Funktion. Daß uns, nur zu wünschen, gar nichts hilft, wiewohl wir es, als unseren dringenden Anlaß, brauchen. Dann aber müssen wir ihm Techniken entwickeln, sie unter es schieben, damit es gehen kann. Will sagen: wenn wir den Weg selbst schaffen, kann er nicht weg sein. Es braucht lediglich die Disziplin – oder ein Rirual – ihn einfach weiterzugehen. Und manchmal muß man springen oder klettern, wenn was im Weg liegt. Oder drumrumgehen. Wer hingegen beginnt, etwas auf “krisenfest” zurückzuschneiden, der hat schon vorher verloren.

    • Lieber ANH, ich kann Ihre Überlegungen in Die Dschungel gut nachvollziehen. Werde heute im Laufe des Tages meine eigenen formulieren. Sobald mein Hirn, von einer fiebrigheißen Nacht noch gestockt wie ein Eierstich, wieder volle Fahrt aufgenommen hat.

    • Wenn Sie ahnten. Wie ich Ihnen diese Hitze neide! Hier in Berlin ist der Sommer leider wieder kühlgeworden. Ich liebe ja diese Stadt, aber der Temperaturen wegen wünschte ich mich tief, tiefer, immer tiefer in den Süden und machte erst am Äquator halt.

  2. Wie viele Schafe Ihrer Herde haben Sie denn für diese Kuschelecke geopfert? Meine selbstüberhebliche Bescheidenheit ist übrigens immer wieder Anlaß zu Neid und Mißgunst, denn so was ist eine Frechheit. Dabei bin ich überhaupt nicht bescheiden, ich schreib doch meinen Roman nicht für Lulu, sondern will natürlich auch was dafür haben! http://nwschlinkert.de/2012/08/22/dem-roman-seine-ueberarbeitung-xi/ Mein Weg ist übrigens nicht weg, selbst wenn überall Löcher sind, vor allem solche der Finanzen 😉

    • Die Lesungs-Kuschelecke, lieber Norbert, ist lang’ schon Vergangenheit – heute fülle ich selbstverständlich ganze Hallen und verlange Eintrittspreise, die selbst Lady Gaga erblassen ließen!
      In diesem Sinne strotzende Grüße von der Kant!
      (An der sich leider kein Water befindet, grrr )

  3. schon klar, der kleine tampen zwischen der selbstüberhebung und bescheidenheit. sich selbst kann man schließlich immer rufen. haben wir gelernt, nich? der arbeit aber dient schon eher die sogenannte bescheidenheit – bei ggf. gleichzeitigem wachsen einer sogenannten atelierfläche, mitsamt sanitärer anlagen für die abschmierenden. /künstlerdasein als performativer lebensabschnitt? (wie mich das anraunt!). der lebenserhaltenden deutung des eigenen tuns sind keine grenzen gesetzt und das ist ja auch ganz gut so. um so mehr wichtig, dass man sich jeden tag einmal sakrisch auf die hand haut, im biergarten mit publikum zur legendenbildung. für die externe vita. /mit der ARBEIT hingegen hat das nichts zu tun.

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