Grüss Gott. Bin in München.
Heute Nachmittag Lesung in einem privaten literarischen Salon. Unterbringung vom Feinsten, allerdings mit flächendeckendem Nussbefall; muss am nahe gelegenen Park liegen. Eichkatzln. Die scheinen das Appartement als Winterlager zu verwenden; man tut hier keinen Schritt über’s Parkett, ohne Vorräte zu zerstören. Hatte mir nach Ankunft eine Trasse freigeräumt, um nächtens das WC knackfrei erreichen zu können. Haute gerade so hin, heute Morgen allerdings ist sie nicht mehr zu erkennen – Terrassentür stand über Nacht offen.
Ich seh’ das ja alles als Zeichen, mich mit dem herannahenden Herbst zu befreunden. Der birgt aber so viel überschüssiges Gephyl. Allein der Anblick von Herbstfarben überhauchten Laubes kann mich in tiefste >>> Melancholie stürzen! Mei, wie ich mich kenne, werde ich sogar heimlich Gedichte schreiben. Die versteck’ ich dann, um sie im Frühjahr wieder auszubuddeln. Oder auch nicht.
Verwechseln Sie da nichts! Im Süddeutschen ist hier und dort ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis zu verzeichnen. Die ausgelegten Walnüsse verhindern, dass nächtens wer unnbemerkt an Ihre Bettstatt treten kann. Geniales System eigentlich.
(Wäre momentan eigentlich eher im Konfekt-auslegen-Modus, chere Mme Wie! ; )
… und dann mit den klebrigen Füßen ins Bett??? Ich weiß ja auch nicht …
… oh, da gibt’s aber doch hübsche Möglichkeiten…
… züngelnde Feuchtigkeit auf den Fußsohlen und zwischen den Zehen hält doch kaum jemand aus …
*soifz*
@Ameisenbär “Jemand” vielleicht nicht, aber wenden Sie sich in der Angelegenheit doch einfach mal an die Frauen dieses Planeten.
*gluckst*
Im Nord-, im West- und im Ostdeutschen verwenden die Menschen statt Nüssen übrigens Türen und Fenster, um Einbrecher und Annäherer abzuhalten. Andere Länder, andere Sitten.
Ach, Herr Schlinkert, wer spricht denn von Einbrechern?
Ach so, verstehe! Aber warum muß denn dann die Annäherung durch krachende Nüsse oder aufheulende Barfußgänger angekündigt werden? Naja, ich muß ja auch nicht alles verstehen 😉
… die Optionen der musfreien, lautlosen Annäherung sind noch nicht ausgeschöpft, möchte ich mir erlauben anzumerken..
The Man Who Fell To Earth
There’s a starman waiting in the sky
Hed like to come and meet us!
Einen inspirierten Start in die Woche allerseits!
Und immer schön nach Oben schauen..
Liebe Frau Falkin, die >>> Starmen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren! ; )
@”überschüssiges Gephyl” Ihre “heimlich geschriebenen Gedichte”, liebe Phyllis, hab’ ich schon geschrieben, quasi Ihnen und allen momentan Herbstverdüsterten (es gibt da ja noch so einen …) fallnüssig zu Füßen gelegt, wenn nicht als barockes Wortkonfekt zwischen die noch sommrig und fördrig versandeten Zehen (oder die Verse an die Ferse). Einen ganzen nun zu Ende gehenden Monat lang, der wie kein anderer eben diesen Übergang schmerzlich bedichtbar macht. Scheuen Sie mit mir wie hier (http://www.schwungkunst.de/wordpress/?p=2455) davor.
Immer Ihr überschüssig Nüsse- und Kastanienaufheber ögyr
@Ögyrs Leser:innen So, und >>> hier noch einmal die Klickversion : )