Semioticghosts erzählte gestern, während ihrer Doktorantenzeit habe da ein großer Kühlschrank gestanden in der Fakultätsküche, oder wie auch immer sie das nennen, die Engländer drüben auf ihrer zugigen Insel, jedenfalls, in diesem Kühlschrank befanden sich, was niemanden überraschen wird, neben zahlreichen Lebensmitteln auch die Milchtüten für den Tee.
Nun gab es solche, die immer Milch mitbrachten und andere, die es nie taten. (Auch das wird hierzulande ganz ähnlich gehandhabt)
Meine Schwester war der Sache irgendwann überdrüssig. Sie nahm einen Edding (Eddings sind beliebt in der Familie) und schrieb “Milk experiment” auf ihre Milchtüte. Doch damit nicht genug; sie fügte der Milch auch jedes Mal ein paar Stäubchen blaue Lebensmittelfarbe hinzu und schüttelte das Ganze gut durch.
Nun sind Psychologinnen ja intelligente Leute, zumindest, solange sie noch nicht von Clienten verdorben sind. Aber seitdem die Milch ein Experiment und blau war, ging keine der Doktorantinnen mehr an Semioticghosts Tüte. Never ever. Alle wussten, es war ein Trick. Andererseits, erzählt meine Schwester, waren Experimente aller Art durchaus Usus unter den Jungpsychologen, also, ganz sicher sein konnte man sich nicht, ob die blaue Milch nicht vielleicht doch –
Schönen Tag, allerseits! Und machen Sie mal wieder ein Experiment!
Lachend, Ihre
Madame TT
Darum geht’s ja im Leben: die Milchmitbringer von den Nurmilchtrinkern unterscheiden zu können.
Oder ein paar Kühe anschaffen.
Also doch hinaus auf’s Land, irgendwann?
In zwanzig Jahren unbedingt! Dann mach’ ich ‘ne Kommune auf… ; )
Es heißt Doktorandenzeit, mit d! Ein beliebter Fehler, selbst an der Uni! Was die Experimente angeht, so ist einerseits das ganze Leben eins, klar, während andererseits jeder, der in einer WG überleben will, das draufhaben muß, schon allein der Gewaltverhinderung wegen. (Bei “Gewalt” ist das t schlüssig!)
Auf’s Land. Ja!!! Muß aber ans Meer grenzen!
Ein wenig Beharrungsvermögen muss ja sein: ‘Da: Das Meer!’ Das maritime Oeuvre der Neuen Frankfurter Schule. Allen Meeraffinen Großstadtdschunglern wärmstens empfohlen.
@Norbert Wusst’ ich’s doch, dass da irgendetwas nicht stimmte … merci für den Hinweis.
Aufs Land am Meer: Darüber sprechen wir noch! Mit Extra-Kabäuschen für Eigenbrötler:innen! (Womit ich mich und keinesfalls Sie meine ; )
@DerDilettant Beharrungsvermögen scheint mir im Laufe der Jahre sogar zu d e r Eigenschaft zu avancieren…
Exactement! Gerade angesichts all der inflationierenden Mediengauckler und Lebensweisheitspäpste sollte jeder auf sich selbst beharren.
@Phyllis Wir brauchen alle unsere Extra-Kabäuschen! Egal wo, selbst am Meer.
Und was das Beharrungsvermögen angeht, so geht ohne gar nix. Ich habe schon viele erlebt, die ihre eigentlichen Interessen zurückgestellt (= aufgegeben) haben, um “was” vom Leben zu haben. “Extraschichten”, also das Ausleben von was auch immer nach dem oder parallel zum “Notwendigen”, waren da irgendwann nicht mehr drin. Tja, wem Urlaub wichtiger ist als Erkenntnis oder Kunst, dem ist nicht zu helfen, außer vom Reisebüro natürlich. Aber das Thema hatte wir ja schon öfter, wir sind da ganz schön beharrlich.
(Komisch, nicht mal 13 Uhr und schon eine Menge geschafft. Liegt wahrscheins daran, daß ich gestern 100 km Rennrad gefahren bin, das macht irre fit, diese ANH-Methode!)
@Norbert Urlaub? Was ist das?
@DerDilettant Geigen und vergeigen ….
@Phyllis Urlaub dient, so weit ich weiß, der vollen Wiederherstellung der vollen Arbeitskraft, der man ohne Arbeit gar nicht verlustig gegangen wäre.
@Urlaub Bei Walter von der Vogelweide gewährt die Herrin ihrem Ritter schweren Herzens Urlaub, weil es ihn fort, ans Tageswerk zieht. Heute ist’s umgekehrt (obwohl das Stelldichein auch nicht immer reinster Urlaub ist…)
Ja, schon seltsam, wie sich die Bedeutung des Begriffs gewandelt hat. Mein letzter richtiger Urlaub war Mitte der 90er, danach gab es immer wieder bis heute ein paar kleinere Gelegenheiten zum Mitfahren und Besuche bei Freunden. Zum Glück war mir aber schon früh klar, daß Menschen nur dann Urlaub brauchen, wenn sie sich vorher längere Zeit kaputtgearbeitet haben, und darauf kann man natürlich nicht neidisch sein, einmal abgesehen davon, daß einem so das Leben zerstückelt wird. Ob aber die Arbeit an und auf und unter der Frau, die der Walther hat vollbringen müssen, wirklich so schlimm war, sei mal dahingestellt – ich hoffe mal nicht.
Ach i wo das war ja ein paar Generationen vor der Emanzipation. Überlegen Sie mal, in früheren Zeiten war die Ehefrau per Gesetz zum Beischlaf verpflichtet (!) Da las ich neulich zufällig über die offenbar sehr kluge Lou Andreas-Salome, sie habe in die Ehe erst eingewilligt, nachdem sie sich schriftlich im Ehevertrag vom künftigen Gatten hatte bestätigen lassen, von genau dieser Verpflichtung befreit zu sein. Das nenne ich mal Standing!
Lou Andreas-Salomé, das ist doch die, die Paul Ree und Friedrich Nietzsche mit der Peitsche bearbeitet, aber nicht geheiratet hat!
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nietzsche_paul-ree_lou-von-salome188.jpg
Ich glaub ihretwegen habe sich die Männer wie Lemminge von den Klippen gestürzt.
Den Dummen soll man keine Träne nachweinen!
Als Waschmaschinenerfindender Ingenieur hätten Sie den Weichspülgang wohl fortgelassen, scheint mir…
Mit Salzwasser kann man keine Waschmaschinen betreiben, scheint mir …
Aber sie werden unter Einsatz desselben erfunden, scheint mir immer noch…
P. S. und da rede ich noch nicht mal, wie berühmte Vordenker, von anderen Flüssigkeiten als da wären Schweiß und Blut…
Besser wär’s gewesen, den armen Kerlen Flügel zu konstruieren oder noch besser, ihnen eine Ersatz-Salomé schmackhaft zu machen.
Hmmm – was hätte Semioticghosts wohl gedacht, wäre eines Tages leicht grünstichige Milch aus der Tüte geplätschert? Die Engländer sind soooo unkreativ, du meine Güte… *hrhr*
(liebe Grüße!)
Ich hätte vermutlich ein Übriges getan und auch noch etwas Zitronesaft hineingeträufelt, um auf die Frage “One lump or two?” mit “two, and two sugars, please” antowrten zu können.
schittfeste Milch… … kenn’ ich.
Konsequent nenn’ ich das! : )
zur freien Entnahme: n n n n n n n n n n
*mist*
Tja, manchmal würde ja ein “n” schon reichen ! ; )
Das mehrfache “n n n n n n n” finde ich genussfreudig und dem Typo bin ich selbst auch überhaupt nicht abgeneigt: Antowrten klingt doch irgendwie Österreichisch – Sie können mich da vielleicht beraten?
Mit dem allergrößten Vergnügen!
G’schamster Diener
Hihi Hoho! Die lustigen — (shortened by programmierzauberer)