Papier verschwenden ist doch albrich, dann doch lieber, da stimme ich voll zu, rauchen, denn da ist man, wenigstens in den reaktionären deutschen Bundesländern und dem Rest Europas, an der frischen Luft. Ich habe zum Beispiel heute verschwenderisch schlechte Laune und würde gerne irgendwen in der Pfeife rauchen.
Die Diskrepanz zwischen gutem Wetter und der einfachen Tatsache, jetzt an diesem Schreibtisch zu sitzen, reicht schon aus (ich habe natürlich viel gewichtigere Gründe, die mir selbst aber verborgen bleiben müssen) – aber vielleicht sollte ich mal auf den Balkon, eine rauchen!
(So. 17:37 Uhr. Ich habe auf dem Balkon zum Matetee eine Regius of London geraucht, eine Corona, ganz und gar aus Nicaragua stammend, die ich aber nach der Hälfte ausgehen ließ der Verschwendung halber; außerdem bin ich eher ein Freund anderer Formate, Demi Tasse oder Minuto oder Perla, und ich rauche auch lieber welche aus der Dominikanischen Republik, wenn auch gemeinhin ohnehin fast nur bei Temperaturen ab 25° Grad; gelesen habe ich heute dazu ‘Babylonische Wandrung oder Hochmut kommt vor dem Fall’ von Alfred Döblin, was ich wohl, wenn es so gut bleibt wie bisher, dennoch zuende lesen werde. Mönsch, was hab ich für gute Laune!)
Ein Künstlerkollege beichtete mir mal, er hätte als junger Student der Dame seines Herzens heimlich Magic Mushrooms ins Essen gemischt. Der Arsch! Dagegen ist ein Wodka im Milchkaffee geradezu pillepalle.
Kaffetrinkende Frauen sind Dilettanten in jedem Fall vorzuziehen, denn letztere können ja schon von Berufs wegen nix richtig, kriegen also z. B. kurzfristig eine Absage für das abendliche Erfrischungsgetränk zu zweit und sitzen folglich jetzt mit d e r schlechten Laune zuhause, die dem Schlinkert ausgetrieben wurde.
Ich mache Ihnen einen Vorschlag: denken Sie doch einfach mal über das Urteil eines Wald- und Wiesenrichters am Düsseldorfer Landgericht nach, der der Meinung ist, das Rauchen in der eigenen Wohnung sei ein zulässiger Kündigungsgrund. Ich weiß ja, Sie gehen zum Rauchen auf den Balkon, aber da wohnt vielleicht einer drüber der alles abkriegt…
Die Störche wohnen noch höher und klapperten mir was, wenn ich denen Feuer unterm Hintern machte. Immerhin trampelt mir keiner auf dem Kopf rum beim Hochhinauswollenwohnen.
Belle etage – nichts anderes hätte ich von Ihnen erwartet. Dort ist die Welt zu Gast. Tausendseitenschreiber und – verzeihen Sie die Anmaßung verbrüdernder Anbiederung, lieber Herr Schlinkert – Dilettanten hausen in oberen Stockwerken, von wo aus sie die Welt in Schach halten, gleich ob mit Stift oder Pinsel in der Hand. Da muss sich die Welt unten einfach wegducken.
Verachten Sie mir nur nicht Hohlkörper (nur sie schwingen und resonieren), desgleichen Holwörter, z. B. ich hol mir ein Bier. Außerdem wollte ich ja nicht so viel denken.
Er hatte (nein, nicht Ihr Partymeister, sondern der Herr Papa) noch einen anderen Lieblingssatz: “Man soll mit seinen Pfunden wuchern”.
D a s zumindest hab’ ich ganz gut hingekriegt im Laufe der Jahre, wenngleich wahrscheinlich nicht so, wie er’s gemeint hat.
Hach.
Also hier in Mitte hat’s grad verschwenderisch gutes Wetter, das dürfte sich locker bis zu den Prenzlauer Bergen hinaufziehen – wo nehmen Sie denn da die schlechte Laune her?
Lieber Norbert, vielleicht sollten Sie gegen den Sommermuffel einfach mal einen heben gehen heut’ Abend – vielleicht mit dem Dilettanten? Zum verschwenderischen Schwadronieren?
Ich käm’ ja gern mit, bin aber momentan verhindert!
Ich geh heute, liebe Phyllis, tatsächlich ein Bier trinken, allerdings mit einer Freundin, die als Kontrollfreak (ich kenne fast nur Kontrollfreaks, ich muß in meinem früheren Leben was falsch gemacht haben) immer nur Kaffee trinkt oder äußerstenfalls ein alkoholfreies Hefeweizen. Naja, immerhin dient die Kontrollsucht weiter Teile der Bevölkerung der Wirtschaft und damit denen, die die Kohle haben. Zur Belohnung gibts dann Urlaub. (Sehen Sie, schon kriege ich wieder schlechte Laune!)
Sehr guter Tip, ich hab sogar Wodka hier und auch so kleine Probierfläschchen (in denen man sich die Whiskyproben hin- und herreicht). Aber was mache ich dann, wenn sie betrunken wird und glaubt, sie hat eine Herzkasparine? Meine Untat beichten? Mmh.
@DERDILETTANT Ich kann die schlechte Laune im Moment auch nicht brauchen, vielleicht nimmt sie ja ein westberliner Busfahrer. Einfach mal fragen, dann merken Sie schon, ob er sie haben will.
Da habe ich schon drüber nachgedacht, doch wenn auch die Tendenz klar ist, ich rauche zum einen fast nur bei sommerlichen Graden und im Jahr vielleicht maximal 50 Zigarren, und – jetzt kommts: ich wohne natürlich ganz oben! Die unter mir aber kochen oft so lecker, daß es in meine spartanische Künstlerexistenz so mundwässrigmachend hereinweht, daß es kaum auszuhalten ist. Aber deswegen kündigen: nee!
Lieber Dilettant, in einem Asterix-Band heißt es so treffend: “ich stehe lieber über dem Lumpenpack” – was ich mir zwar nicht zu eigen machen, aber mal so anmerken will. Außerdem raucht es sich da besser!
Meine Rede, weswegen es in Berlin auch die alles überragenden Brandmauern gibt, die alle rot wirken, in Wirklichkeit aber rotgelbgrünblau sind. Andererseits, würde ANH jetzt sagen: erst kommt der Wahn, dann die Größe.
In Berlin haben wir es ja nicht so mit dem Wort “sexy”, das hat der arme hiesige regierende Partymeister bis 2059 für sich gepachtet, aber wer seinen Frieden mit dem Wahn machen will, der soll doch sein Haus (oder meinetwegen auch sein Frühstück) Wahnfried nennen. Abgesehen davon entfalte ich mich lieber, als mich zusammenzuraffen, wenngleich das mit dem Raffen verwandte Zusammenreißen mir früher nicht fremd war.
Ein in sich gerundeter Mensch weiblichen Geschlechts, der dies der Außenwelt in wohlpropperierten Maßen zu Gesicht bringt, hieß da, wo ich aufgewachsen bin, absolut unfies gemeint Wuchtbrumme, das Gegenteil einfach Klappergestell. Das waren noch Zeiten!
Ich nicht!
Dochdoch, Sie auch!
Neinnein, ich nicht!
Verschwenderisch sein – in der heutigen Zeit – das ist ja fast so obszön wie rauchen!
Papier verschwenden ist doch albrich, dann doch lieber, da stimme ich voll zu, rauchen, denn da ist man, wenigstens in den reaktionären deutschen Bundesländern und dem Rest Europas, an der frischen Luft. Ich habe zum Beispiel heute verschwenderisch schlechte Laune und würde gerne irgendwen in der Pfeife rauchen.
Die Diskrepanz zwischen gutem Wetter und der einfachen Tatsache, jetzt an diesem Schreibtisch zu sitzen, reicht schon aus (ich habe natürlich viel gewichtigere Gründe, die mir selbst aber verborgen bleiben müssen) – aber vielleicht sollte ich mal auf den Balkon, eine rauchen!
(So. 17:37 Uhr. Ich habe auf dem Balkon zum Matetee eine Regius of London geraucht, eine Corona, ganz und gar aus Nicaragua stammend, die ich aber nach der Hälfte ausgehen ließ der Verschwendung halber; außerdem bin ich eher ein Freund anderer Formate, Demi Tasse oder Minuto oder Perla, und ich rauche auch lieber welche aus der Dominikanischen Republik, wenn auch gemeinhin ohnehin fast nur bei Temperaturen ab 25° Grad; gelesen habe ich heute dazu ‘Babylonische Wandrung oder Hochmut kommt vor dem Fall’ von Alfred Döblin, was ich wohl, wenn es so gut bleibt wie bisher, dennoch zuende lesen werde. Mönsch, was hab ich für gute Laune!)
@Der Dilettant Wehe, wenn ich erst meine nächsten Erlaubnisse auf die Welt loslasse! ; )
Schütten Sie ihr einfach heimlich etwas Wodka in den Kaffee, das schmeckt man kaum durch!
Ein Künstlerkollege beichtete mir mal, er hätte als junger Student der Dame seines Herzens heimlich Magic Mushrooms ins Essen gemischt. Der Arsch! Dagegen ist ein Wodka im Milchkaffee geradezu pillepalle.
Sie müssen schleunigst mal von Ihren Verallgemeinerungen runterkommen, lieber Norbert, die sind ja schleichender als jedes Gift! ; )
Kaffetrinkende Frauen sind Dilettanten in jedem Fall vorzuziehen, denn letztere können ja schon von Berufs wegen nix richtig, kriegen also z. B. kurzfristig eine Absage für das abendliche Erfrischungsgetränk zu zweit und sitzen folglich jetzt mit d e r schlechten Laune zuhause, die dem Schlinkert ausgetrieben wurde.
Lieber Dilettant, steigen Sie auf Kaffee um, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn!
*Lacht* Als Vertreterin dieser Spezies bin ich da leider befangen.
@NWS Kommen Sie denn ohne sie klar? Ich gedachte eigentlich, sie morgen zurückzugeben
Ich mache Ihnen einen Vorschlag: denken Sie doch einfach mal über das Urteil eines Wald- und Wiesenrichters am Düsseldorfer Landgericht nach, der der Meinung ist, das Rauchen in der eigenen Wohnung sei ein zulässiger Kündigungsgrund. Ich weiß ja, Sie gehen zum Rauchen auf den Balkon, aber da wohnt vielleicht einer drüber der alles abkriegt…
Hätte mir klar sein müssen – der Dichter will ja hoch hinaus 🙂
Die Störche wohnen noch höher und klapperten mir was, wenn ich denen Feuer unterm Hintern machte. Immerhin trampelt mir keiner auf dem Kopf rum beim Hochhinauswollenwohnen.
Belle etage – nichts anderes hätte ich von Ihnen erwartet. Dort ist die Welt zu Gast. Tausendseitenschreiber und – verzeihen Sie die Anmaßung verbrüdernder Anbiederung, lieber Herr Schlinkert – Dilettanten hausen in oberen Stockwerken, von wo aus sie die Welt in Schach halten, gleich ob mit Stift oder Pinsel in der Hand. Da muss sich die Welt unten einfach wegducken.
Verachten Sie mir nur nicht Hohlkörper (nur sie schwingen und resonieren), desgleichen Holwörter, z. B. ich hol mir ein Bier. Außerdem wollte ich ja nicht so viel denken.
Hoch gelegene Behausungen führen bei unsachgemäßer Verwendung des Treppenhauses zwangsläufig zu Verstiegenheit und Größenwahn. Wehret den Anfängen!
“Wer Großes will, muss sich zusammenraffen”, hat mein werter Herr Vater immer gesagt. Im Vergleich dazu klingt Wahn ziemlich sexy.
Er hatte (nein, nicht Ihr Partymeister, sondern der Herr Papa) noch einen anderen Lieblingssatz: “Man soll mit seinen Pfunden wuchern”.
D a s zumindest hab’ ich ganz gut hingekriegt im Laufe der Jahre, wenngleich wahrscheinlich nicht so, wie er’s gemeint hat.
Hach.
Ah, Moment, ich hab’ ‘ne Wuchtbrumme für Sie, lassen Sie mich schnell mal kramen…
Wuchtbrumme extralarge! Tres parfaitement 😉
Also hier in Mitte hat’s grad verschwenderisch gutes Wetter, das dürfte sich locker bis zu den Prenzlauer Bergen hinaufziehen – wo nehmen Sie denn da die schlechte Laune her?
Lieber Norbert, vielleicht sollten Sie gegen den Sommermuffel einfach mal einen heben gehen heut’ Abend – vielleicht mit dem Dilettanten? Zum verschwenderischen Schwadronieren?
Ich käm’ ja gern mit, bin aber momentan verhindert!
Ich geh heute, liebe Phyllis, tatsächlich ein Bier trinken, allerdings mit einer Freundin, die als Kontrollfreak (ich kenne fast nur Kontrollfreaks, ich muß in meinem früheren Leben was falsch gemacht haben) immer nur Kaffee trinkt oder äußerstenfalls ein alkoholfreies Hefeweizen. Naja, immerhin dient die Kontrollsucht weiter Teile der Bevölkerung der Wirtschaft und damit denen, die die Kohle haben. Zur Belohnung gibts dann Urlaub. (Sehen Sie, schon kriege ich wieder schlechte Laune!)
Sehr guter Tip, ich hab sogar Wodka hier und auch so kleine Probierfläschchen (in denen man sich die Whiskyproben hin- und herreicht). Aber was mache ich dann, wenn sie betrunken wird und glaubt, sie hat eine Herzkasparine? Meine Untat beichten? Mmh.
Ich dachte, nur Frauen arbeiteten mit Gift und List! Und nun auch Ärsche! So was!
Meine Rede, liebe Phyllis, mea culpa, denn grad die Frauen haben ja jeweils ihre ganz eigenen Methoden. Männer hingegen sind sich alle gleich! 😉
@Norbert Ach was, meine Methoden sind Allgemeingut – die hab’ ich alle aus den Angelique-Romanen.
Lieber klappte es mir mit den Frauen!
@Phyllis Ihre Methoden sind allgemein gut? Weil diese Angelique das sagt? Na, wer’s glaubt!
@Dilettant: ich hab mich schon gefragt, wo meine schlechte Laune abgeblieben ist! Die ist also bei Ihnen! Na dann, viel Spaß mit ihr!
@DERDILETTANT Ich kann die schlechte Laune im Moment auch nicht brauchen, vielleicht nimmt sie ja ein westberliner Busfahrer. Einfach mal fragen, dann merken Sie schon, ob er sie haben will.
Da habe ich schon drüber nachgedacht, doch wenn auch die Tendenz klar ist, ich rauche zum einen fast nur bei sommerlichen Graden und im Jahr vielleicht maximal 50 Zigarren, und – jetzt kommts: ich wohne natürlich ganz oben! Die unter mir aber kochen oft so lecker, daß es in meine spartanische Künstlerexistenz so mundwässrigmachend hereinweht, daß es kaum auszuhalten ist. Aber deswegen kündigen: nee!
So hoch, wie er wohnt, kann er sich doch einen Storch braten ; )
Ich hingegen wohne im ersten Stock. Vielleicht liegt’s ja daran, dass mir der Tausendseiter so zäh von der Feder geht?
Pah. Hohle Worte aus der Dachkammer.
Lieber Dilettant, in einem Asterix-Band heißt es so treffend: “ich stehe lieber über dem Lumpenpack” – was ich mir zwar nicht zu eigen machen, aber mal so anmerken will. Außerdem raucht es sich da besser!
Meine Rede, weswegen es in Berlin auch die alles überragenden Brandmauern gibt, die alle rot wirken, in Wirklichkeit aber rotgelbgrünblau sind. Andererseits, würde ANH jetzt sagen: erst kommt der Wahn, dann die Größe.
In Berlin haben wir es ja nicht so mit dem Wort “sexy”, das hat der arme hiesige regierende Partymeister bis 2059 für sich gepachtet, aber wer seinen Frieden mit dem Wahn machen will, der soll doch sein Haus (oder meinetwegen auch sein Frühstück) Wahnfried nennen. Abgesehen davon entfalte ich mich lieber, als mich zusammenzuraffen, wenngleich das mit dem Raffen verwandte Zusammenreißen mir früher nicht fremd war.
Ein in sich gerundeter Mensch weiblichen Geschlechts, der dies der Außenwelt in wohlpropperierten Maßen zu Gesicht bringt, hieß da, wo ich aufgewachsen bin, absolut unfies gemeint Wuchtbrumme, das Gegenteil einfach Klappergestell. Das waren noch Zeiten!
Da! : )
(Und jetzt geh’ ich an den Zeichentisch! : )