Die alte Dame hatte ursprünglich mal einen Blumenladen, in den aber ob ihrer Sammel-Leidenschaft schon lange keine Blumen mehr hineinpassen; auch sie selbst kann sich nur mit Mühe durch die einzig verbleibende Gasse in ihn hineinzwängen, wenn sie sich für ihr Mittagsschläfchen zurückziehen will. Da der Laden seiner Bestimmung nicht mehr gerecht werden kann, hat Madame zwei Topfpflanzen auf dem Trottoir stehen, die niemand sich zu kaufen traut, und einen Kübel mit Frischblumen – den aber nur, wenn sie gute Laune hat, was nicht oft vorkommt.
Hinzu kommen zwei Klappstühle (die Dame ist zu alt, um schwer zu schleppen) und ein Tischchen für ihre Limonade und die Zigaretten. Auf den zweiten Klappstuhl darf man sich setzen und ihr Gesellschaft leisten, wenn man sehr privilegiert ist. (Ein Vorrecht, das ich noch nicht das Glück hatte, gewährt zu bekommen, aber ich bleib’ dran; ich liebe Herausforderungen ; )
Der Himmel über Paris heute schwer verhangen, selbst die Stimmen der Krähen klingen nässlich.
Das mit der Einladung auf den zweiten Klappstuhl wird sicher noch was – und dann hören sich die Stimmen der Krähen auch eher wieder wie die einer Nachtigall an …
Ich mag ja alte, schrullige Damen – immerhin gedenke ich, auch selbst eine zu werden! ; )
Also hier ist schönes Wetter und die Blumenläden haben weiterhin Blumen im Programm – äußerst langweilig also, aber ich muß ja ohnehin am Schreibtisch sitzen und schreiben, was wiederum nicht langweilig ist, unabhängig von Blumen und Wetter und auch von Krähen.
Viel Glück beim Klappstuhlerobern!
Hat das Wort Messie eigentlich etwas zu tun mit Messias? Sammeln tun ja beide, und zwar um sich!
Welch treffende Beobachtung! Und da beide, Messias und Messies, aller Wahrscheinlichkeit nicht widersprechen werden, bleibt sie jetzt einfach hier so stehen bis an Ende ihrer Tage!