Sie täuschen sich: Tusker malt in Öl. So zwischen sechs Monaten und einem Jahr an einem Bild. Man muss dazu sagen, dass es Riesenformate sind. Ich werde demnächst mal eines zeigen hier.
Da bin ich ja erleichtert. Hätte mich auch ein wenig gewundert, denn wer mit Leib und Seele malt, nimmt Ölfarbe. Acrylfarbe ist tote Masse und dementsprechend nur gut für Hobbykünstler.
also die pauschale abwertung der akrylfarbe und die damit arbeitenden künstler gleich dazu ist unfair.
aber das wissen sie wohl selbst 😉
(erg. 1: es wäre das selbe, autoren abzuwerten, die statt mit dem bleistift mit der schreibmaschine schreiben: daher kann ich das einfach beim besten willen nicht ernst nehmen)
(erg. 2: wenn ich aufrechnen würde, wie viele völlig seelenlose bilder ich schon in der “lebenden masse” öl gesehen habe, würde ich mein restliches leben nur noch damit verbringen…)
Ja, das war nur so dahingesagt. In Wirklichkeit kann man mit jeder Art Material künstlerisch scheitern, wenn man denn mit Leib und Seele Künstler ist. Eigentlich aber wollte ich ja die Hobbykünstler mal so richtig in Rage bringen, damit hier auf TT endlich mal wieder ordentlich was los ist 😉
es tut ja immer wieder gut, ein wenig salz in die offenen hobbywunden zu streuen, das bringt das lahme blut in gang (würde wohl thomas bernhard hier sagen).
kann also nicht schaden, mal sehen ob sich noch ein/e richtige/r vollhobbyist/in meldet 😉
/es gibt ja auch noch tempera als weltanschauliche mischmöglichkeit. ich mag am öl die feine geschmeidigkeit, die möglichkeit von tiefe und die geruchs- und sonstige aura des materials. beim acryl, und ich habe viel probiert…, stört mich regelmässig das plastehafte, das erscheinen der oberfläche als kunststofffilm, auch wenn lasurhaft aufgetragen wurde. selbst die diversen zusatzmittelchen, die das alles in irgendwelche richtungen hinbiegen sollen, haben mich nicht überzeugt. man kann ja auch öl mit acryl emulgieren, das ist ganz lustig, funktioniert aber nicht lange. maltechnisch und restauratorisch gesehen ist noch nicht ganz klar, wie sich arcrylwerke in einigen jahren verhalten und verändern, da muss man wohl noch abwarten. ganz generali, ich kenne gute kunststoffbilder und gute ölbilder. und überhaupt liegen ja alle techniken aufgeblättert vor einem und das wichtigste ist, sich die dem bildwerkziel am ehesten entsprechende möglichkeit aus der unendlichen pallette ebenjener möglichkeiten – künstlerisch wie technisch – herauszupicken.
Das Tolle an den Ölmalern ist, die riechen immer nach Balsamterpentin. Und sind auch sehr gläubig. Und sind alle von Jugend durchzittert, irgendwie. (Wunderbare Formulierung, übrigens!)
Amen, allerseits!
David Ramirer Na, die Herren und Damen Künstler und Künstlerinnen, dann halten Sie sich mal schön fest in den Sätteln, wenn Sie schon auf so hohen Rössern dahergeritten kommen. Nicht dass Sie am Ende herunterpurzeln und zwischen all die Hobbykünstler geraten. So manches uninspirierte Pferd wurde schon bockig. Ihr mäßig aufgebrachter Vollhobbyistiker vom Dienst.
Ach so, Herr Schlinkert, fragen Sie sich doch mal, warum der selige Vincent van Gogh – sicherlich d i e Blaupause des Leib- und Seelekünstlers – nicht mit Acryl malte. Das schnelle Trocknen hätte i h n sicher nicht gestört.
Und dann, noch was (entschuldigen Sie, die Betriebstemperatur steigt grad). Neben den Hobbymalern gibt es ja auch noch die Möchtegernkünstler, denen vor lauter Naseplattdrücken am Schaufenster der Kunst die Lust (schöner Tippfehler – lasse ich stehen) zum Atmen knapp wird, was ja bekanntlich die Lust steigert, aber doch eher bei nicht artverwandter Tätigkeit. Im Zweifel hilft ein Blick in den Beipackzettel.
@Norbert W. Schlinkert ICH HABE SELBST NIE IN ÖL, SONDERN ACRYL GEMALT.
So.
Nachdem das gesagt ist, muss ich zugeben, dass ich Öl immer spannender fand; ich war einfach zu ungeduldig dafür. Dass es grottenschlechte Ölbilder und umwerfende Acrylbilder gibt, wird allerdings niemand ernstlich bestreiten wollen – so verlockend ein kleiner Frühlingsstreit als Maßnahme gegen die letzten Überbleibsel der Winterlethargie auch wäre! ; )
acröl ich habe ganz am beginn meiner carriere einmal mit öl herumprobiert und war davon recht flott umfassend enttäuscht: das hatte aber weniger mit der langwierigkeit des mediums zu tun als vielmehr mit dem umstand, dass die öltechnik insgesamt einfach sperriger ist als das modernere akryl, und daher zu meiner eigenen sprunghaft experimentellen wesensart nicht passte, ölfarbe zwingt dem damit arbeitenden nur eine handvoll herangehensweisen auf: entweder fett auf mager (die klassische technik) oder aber alla prima (die etwas modernere methode). mir waren beide zu wenig, ich wollte eine technik, in der ich, bei bedarf beides mischen kann, hin und her springen zwischen den herangehensweisen, den zeitfluss selbst bestimmen kann, der das bild werden lässt. würde ich das in öl machen, liefe ich gefahr, das bild nicht auf längere lebensdauer hin umsetzen zu können. viele expressionisten haben ihre experimentierfreude mit dem öl damit bezahlt, dass ihre bilder nun unrestaurierbare ruinen sind. die akrylfarbe war und ist ein erster durchbruch für den experimentierfreudigen maler, und steht da als einer der schritte der klassischen malerei, die sich nicht nur technisch weiterentwickelt sondern auch inhaltlich. natürlich ist die ölfarbe immer noch eine ganz wunderbare möglichkeit, die farbpigmente zu binden und auf die leinwand oder das holz zu bringen, wie es ja der bleistift und der buntstift auch sind – und auch die pflanzenpigmente auf den felsen… aber zum arsenal der kunst kommen eben auch acryl, aquarell- und computermonitore dazu, das alles verträgt sich ja ganz wunderbar miteinander und ergänzt sich vortrefflich.
amen.
@Phyllis Dann ist ja nun der richtige Zeitpunkt gekommen, jetzt, wo die Ungeduld Sie verlassen hat und die Jugend Sie weiter noch durchzittert, mit der Ölmalerei zu beginnen! Am besten fangen Sie es gleich richtig an und kaufen Pigmente und Leinöl, um sich die Farben selbst herzustellen. Am Ende haben Sie dann, denn Schneck08 liegt da ganz richtig, eben keine Plasteoberfläche, sondern ein richtig lebendiges Bild. Und da Sie ja dieses Jahr ohnehin mehr dem Irrationalen frönen wollten … 😉
Dann is ja jut, auch wenn ich denke, daß es in gewisser Weise eher beunruhigend ist, daß die Künstler da sind, denn sonst bräuchte es sie ja nicht. Aber das sind natürlich Spitzfindigkeiten zu frühester Morgenstunde, denen der erwachende Tag nur entsetzt entgegenzugähnen vermag.
Ja mei, lieber David Ramirer, wir kabbeln uns doch nur ein bißchen, die Botenstoffe des Frühlings machen einfach ein bißchen high auf den Rössern!
Und jetzt: Weitermachen!
Sieht mir fast ein bißchen nach einem Acrylfarbenatelier aus, geruchslos und über Nacht trocken. Oder sollte ich mich täuschen?
Sie täuschen sich: Tusker malt in Öl. So zwischen sechs Monaten und einem Jahr an einem Bild. Man muss dazu sagen, dass es Riesenformate sind. Ich werde demnächst mal eines zeigen hier.
Da bin ich ja erleichtert. Hätte mich auch ein wenig gewundert, denn wer mit Leib und Seele malt, nimmt Ölfarbe. Acrylfarbe ist tote Masse und dementsprechend nur gut für Hobbykünstler.
also die pauschale abwertung der akrylfarbe und die damit arbeitenden künstler gleich dazu ist unfair.
aber das wissen sie wohl selbst 😉
(erg. 1: es wäre das selbe, autoren abzuwerten, die statt mit dem bleistift mit der schreibmaschine schreiben: daher kann ich das einfach beim besten willen nicht ernst nehmen)
(erg. 2: wenn ich aufrechnen würde, wie viele völlig seelenlose bilder ich schon in der “lebenden masse” öl gesehen habe, würde ich mein restliches leben nur noch damit verbringen…)
Ja, das war nur so dahingesagt. In Wirklichkeit kann man mit jeder Art Material künstlerisch scheitern, wenn man denn mit Leib und Seele Künstler ist. Eigentlich aber wollte ich ja die Hobbykünstler mal so richtig in Rage bringen, damit hier auf TT endlich mal wieder ordentlich was los ist 😉
es tut ja immer wieder gut, ein wenig salz in die offenen hobbywunden zu streuen, das bringt das lahme blut in gang (würde wohl thomas bernhard hier sagen).
kann also nicht schaden, mal sehen ob sich noch ein/e richtige/r vollhobbyist/in meldet 😉
“Die offenen Hobbywunden” – das ist treffend gesagt! [Ich weiß auch schon, wer sich eigentlich echauffieren müßte, sag’s aber nicht!]
@David Ramirer “Hobbyist”, au ja:
@acröl amen 😉
/es gibt ja auch noch tempera als weltanschauliche mischmöglichkeit. ich mag am öl die feine geschmeidigkeit, die möglichkeit von tiefe und die geruchs- und sonstige aura des materials. beim acryl, und ich habe viel probiert…, stört mich regelmässig das plastehafte, das erscheinen der oberfläche als kunststofffilm, auch wenn lasurhaft aufgetragen wurde. selbst die diversen zusatzmittelchen, die das alles in irgendwelche richtungen hinbiegen sollen, haben mich nicht überzeugt. man kann ja auch öl mit acryl emulgieren, das ist ganz lustig, funktioniert aber nicht lange. maltechnisch und restauratorisch gesehen ist noch nicht ganz klar, wie sich arcrylwerke in einigen jahren verhalten und verändern, da muss man wohl noch abwarten. ganz generali, ich kenne gute kunststoffbilder und gute ölbilder. und überhaupt liegen ja alle techniken aufgeblättert vor einem und das wichtigste ist, sich die dem bildwerkziel am ehesten entsprechende möglichkeit aus der unendlichen pallette ebenjener möglichkeiten – künstlerisch wie technisch – herauszupicken.
hugh. uff.
ich auch amen. 😉
Das Tolle an den Ölmalern ist, die riechen immer nach Balsamterpentin. Und sind auch sehr gläubig. Und sind alle von Jugend durchzittert, irgendwie. (Wunderbare Formulierung, übrigens!)
Amen, allerseits!
Spott?! Ich fand’s toll, wie sich unter dem Foto die Künstler mit Glaubensbekenntnissen zu Wort meldeten. Verdammt beruhigend, dass sie d a sind!
David Ramirer Na, die Herren und Damen Künstler und Künstlerinnen, dann halten Sie sich mal schön fest in den Sätteln, wenn Sie schon auf so hohen Rössern dahergeritten kommen. Nicht dass Sie am Ende herunterpurzeln und zwischen all die Hobbykünstler geraten. So manches uninspirierte Pferd wurde schon bockig. Ihr mäßig aufgebrachter Vollhobbyistiker vom Dienst.
Ach so, Herr Schlinkert, fragen Sie sich doch mal, warum der selige Vincent van Gogh – sicherlich d i e Blaupause des Leib- und Seelekünstlers – nicht mit Acryl malte. Das schnelle Trocknen hätte i h n sicher nicht gestört.
Und dann, noch was (entschuldigen Sie, die Betriebstemperatur steigt grad). Neben den Hobbymalern gibt es ja auch noch die Möchtegernkünstler, denen vor lauter Naseplattdrücken am Schaufenster der Kunst die Lust (schöner Tippfehler – lasse ich stehen) zum Atmen knapp wird, was ja bekanntlich die Lust steigert, aber doch eher bei nicht artverwandter Tätigkeit. Im Zweifel hilft ein Blick in den Beipackzettel.
Und jetzt: Kavallerie marsch!
schreib wenigstens Newman richtig, du Pseudo
Gut gegeben, Frau Phyllis 🙂
Ist erledigt, Sie Arsch.
Manchmal platzt selbst mir, lieber books, der Kragen – !
@Norbert W. Schlinkert ICH HABE SELBST NIE IN ÖL, SONDERN ACRYL GEMALT.
So.
Nachdem das gesagt ist, muss ich zugeben, dass ich Öl immer spannender fand; ich war einfach zu ungeduldig dafür. Dass es grottenschlechte Ölbilder und umwerfende Acrylbilder gibt, wird allerdings niemand ernstlich bestreiten wollen – so verlockend ein kleiner Frühlingsstreit als Maßnahme gegen die letzten Überbleibsel der Winterlethargie auch wäre! ; )
acröl ich habe ganz am beginn meiner carriere einmal mit öl herumprobiert und war davon recht flott umfassend enttäuscht: das hatte aber weniger mit der langwierigkeit des mediums zu tun als vielmehr mit dem umstand, dass die öltechnik insgesamt einfach sperriger ist als das modernere akryl, und daher zu meiner eigenen sprunghaft experimentellen wesensart nicht passte, ölfarbe zwingt dem damit arbeitenden nur eine handvoll herangehensweisen auf: entweder fett auf mager (die klassische technik) oder aber alla prima (die etwas modernere methode). mir waren beide zu wenig, ich wollte eine technik, in der ich, bei bedarf beides mischen kann, hin und her springen zwischen den herangehensweisen, den zeitfluss selbst bestimmen kann, der das bild werden lässt. würde ich das in öl machen, liefe ich gefahr, das bild nicht auf längere lebensdauer hin umsetzen zu können. viele expressionisten haben ihre experimentierfreude mit dem öl damit bezahlt, dass ihre bilder nun unrestaurierbare ruinen sind. die akrylfarbe war und ist ein erster durchbruch für den experimentierfreudigen maler, und steht da als einer der schritte der klassischen malerei, die sich nicht nur technisch weiterentwickelt sondern auch inhaltlich. natürlich ist die ölfarbe immer noch eine ganz wunderbare möglichkeit, die farbpigmente zu binden und auf die leinwand oder das holz zu bringen, wie es ja der bleistift und der buntstift auch sind – und auch die pflanzenpigmente auf den felsen… aber zum arsenal der kunst kommen eben auch acryl, aquarell- und computermonitore dazu, das alles verträgt sich ja ganz wunderbar miteinander und ergänzt sich vortrefflich.
amen.
😉
@Phyllis Dann ist ja nun der richtige Zeitpunkt gekommen, jetzt, wo die Ungeduld Sie verlassen hat und die Jugend Sie weiter noch durchzittert, mit der Ölmalerei zu beginnen! Am besten fangen Sie es gleich richtig an und kaufen Pigmente und Leinöl, um sich die Farben selbst herzustellen. Am Ende haben Sie dann, denn Schneck08 liegt da ganz richtig, eben keine Plasteoberfläche, sondern ein richtig lebendiges Bild. Und da Sie ja dieses Jahr ohnehin mehr dem Irrationalen frönen wollten … 😉
Höre ich da womöglich so etwas wie Spott heraus, den sich nur geruchslose Acrylisten trauen zu vermeinen glauben dürfen?
Dann is ja jut, auch wenn ich denke, daß es in gewisser Weise eher beunruhigend ist, daß die Künstler da sind, denn sonst bräuchte es sie ja nicht. Aber das sind natürlich Spitzfindigkeiten zu frühester Morgenstunde, denen der erwachende Tag nur entsetzt entgegenzugähnen vermag.
Ja mei, lieber David Ramirer, wir kabbeln uns doch nur ein bißchen, die Botenstoffe des Frühlings machen einfach ein bißchen high auf den Rössern!
Und jetzt: Weitermachen!