Gewebeprobe: Bilderhaut

Gib dem Feuer, was des Feuers ist. Wir bringen die falschen Opfer, Monjou, doch welche Freude, sie brennen wie die richtigen, nur ihr Rauch, der beißt Löcher ins Dach: a hole to see the sky through. Auf der Haut schabt er wie Sand. Stundenlang schwelt das gute Wort, bis es dem falschen folgen darf. Wir gießen Tinte ins Feuer. Wir werden Meister im Luftanhalten, Monjou, wir legen uns hin.
Auf den Rücken legen wir uns. Wir strecken die Handgelenke vor, halten den Atem an. Wir sind die mit der Bilderhaut; alles zeichnet sich ab. Die Tatoos sind nur im Kopf, sagst du. Ich zähl’ meine freien Stellen.

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7 Gedanken zu „Gewebeprobe: Bilderhaut

    • Bei mir ist alles frei… und bleibt so. Doch meine…Träume bevölkern ganzkörpertätowierte Männer. (Oder ist auch das nur eine Geschichte, die ich mir ausgedacht habe? Ich weiß es nicht mehr.)

    • @MelsuineB zu Tattoos. Mir ging für eine lange Zeit eine ganzkörpertätowierte Frau nicht mehr aus dem Sinn und den Sinnen; nur ihr Kopf war von der Nadel unberührt. Es zog sich noch eine feine Linie den Nacken hinauf.
      Ich schrieb dieser Frau Gedichte, von denen einige noch heute Gültigkeit haben. Dabei war ich zuvor ein Gegner von Tätowierungen gewesen, ähnlich wie lange Zeit ein Gegner von Piercings, über die ich geradezu spottete. Allein die Begegnung mit dieser Frau hat das geändert. Dabei war sie in Wirklichkeit nicht, was ihr Körper vorgab (oder was ich in seinen Vorschein hineinprojezierte); vielmehr sehnte sie sich nach einem Heim, worin sie ihrem Männe die Schuhe putzt und ihm nach seiner getanen Arbeit vorm Fernseher, in dem die Sportschau läuft, von hinter der Couch die verspannten Schultern massiert. Sie schwärmte von den ausgetretenen Sneakers ihres Teilzeitfreundes… Ich habe damals gesagt: “Davon laß ich mich nicht täuschen”; tatsächlich aber ließ ich mir meine durch die Tätowierungen bewirkten Projektionen nicht zerstören und habe diese Frau, aber als Imagination, bis heute in mir erhalten. Geblieben ist mit ihr zudem eine erotische Faszination durch Tattoos, auch wenn ich in meinem “vernünftigen” Selbst weiterhin gegen sie bin – eben aus rationalen und aber rationalisierenden (den Reiz desinfizierenden) Gründen, ähnlich wie bei Piercings. Jedenfalls kann ich Ihre Träume sehr gut verstehen.

    • @Hans im Glück Stimmt doch leicht nachdenklich, die Geschichte ; )
      Ich wäre allerdings auch nicht in Versuchung geraten ob des Angebots – wenn auch aus anderen Gründen.

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