Der Impostor

Fies, das Ding. Besonders, da die Frauen betroffen zu sein scheinen. Also ran. Beherzt. Geben wir ihm den Namen: Impostor. Man sagt, es sei ein Syndrom. (frau, übrigens, sagt das auch)
Ich werde mich langsam reinwinden, denn, ich bitte um etwas Geduld, leicht ist es nicht. Wer möchte so ein Syndrom schon … nein, dann fast lieber burnout, das klackt wenigstens für die Krankenkasse. Tatsache ist, den Impostor zieht man sich nicht an. Er sitzt unter der Haut. Unausziehbar, sozusagen. Oder wie Semioticghosts, ihres Zeichens Psychologin, erklärt: Das sind Frauen, die immer darauf gefasst sind, dass ihnen jemand von hinten auf die Schulter tippt und sagt: „Sie da. Sie haben sich hier unter falschen Behauptungen eingeschlichen. Sie gehören hier nicht hin. Ihre vermeintliche Kompetenz ist ein Fake. Sie sind ein Blender.“
So sieht’s aus.
Der Impostor, Studien zufolge, ist besonders bei gescheiten, starken Frauen anzutreffen. Und sehen Sie! Obwohl ich eben noch schreiben wollte, mir sei Semighosts Erklärung extrem vertraut, nun wage ich es nicht mehr. Denn dann würde ich mich ja selbst als gescheit und stark bezeichnen, und allein das fühlt sich bereits wie ein Täuschungsversuch an. Ich sage: es fühlt sich an. Ich weiß durchaus um meine Fähigkeiten. Meine Ratio weiß es; mein Bauch sagt etwas anderes. Der Jemand, der mir von hinten auf die Schulter tippt, sagt: „Du bist eine Simulantin. Wenn die erst einmal rauskriegen, dass Du gemogelt hast, werden sie dich fallen lassen. Mach’ dich darauf gefasst. Nichts, was Du geschaffen und dir erarbeitet hast, hält einer Überprüfung stand. Nur deinem Charme (Glück, gutem Timing…) ist es zu verdanken, dass sie dich bisher noch nicht erwischt haben.“
Sie glauben das nicht? Glauben Sie’s ruhig.
Der Impostor, er bleibt ja immer innen. Das reicht ihm völlig – Sie kriegen davon gar nichts mit, außer, Sie haben selbst einen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin einem gesunden Zweifel durchaus zugeneigt. (Wäre.) Ich habe nichts gegen konstruktive Kritik, und meine Prüfungsangst hält sich in Grenzen.
Der Impostor aber setzt an einem ganz anderen Punkt an: Er ist ein Entwertungsmechanismus im Inneren, ohne dass sich auch nur ein Fitzelchen davon an der Oberfläche zeigt. Das macht ihn so fies. Dass es ein Mechanismus ist. Vernünftigen Argumenten gegenüber ist er völlig immun. Einfach ein aggressiver, gewiefter alter Mechanismus, der seinen Ursprung verspiegelt hat, so dass man immer nur sich selbst sieht, wenn man versucht, die Quelle zu finden. Aber jetzt rücke ich ihm doch zu Leibe: Ich zerre, wenn nicht ihn, so doch seinen Namen ans Licht. Ich wette, damit hat er nicht gerechnet.

(Von Kommentatorenseite wurde inzwischen zurecht moniert, dies sei kein reines Frauenthema. Ich nehme das hiermit zur Kenntnis! Den nächsten Text in dieser Rubrik schreibe ich über Siewissenschon.)

72 Gedanken zu „Der Impostor

  1. Und, nein, leider, er ist nicht nur im Innern, er hat auch Kapos außen, und ich weiß nicht, Ihnen aus dem Weg gehen, hielt ich mal für die richtige Variante, weil sie sich ja auch eh nicht so leicht fassen lassen, doch die richtige Variante ist das nicht.

  2. Dass sich zu dieser vermeintlichen Frauenkrankheit wieder gleich ein Männchen meldet, wirft sicher ein bezeichnendes Licht auf unsere seltsame Species.
    Dennoch: Der Impostor siedelt sich auch gern auch in der männlichen Seele an. Auch hier könnte er zu blutigem Selbstzerfall führen, wenn man ihn nicht an der Nase packte, mit kräftigem Ruck herumdreht und gnadenlos herausreißt. Hat man ihn erkannt, benannt und fest im Griff, muss man ihm höhnisch ins Gesicht sagen: “Na und? So sind wir doch alle.”
    So ist das nämlich: Kompetenz ist immer auch Fake. Alle mogeln. Alle blenden, simulieren, pfuschen und versuchen damit durch zu kommen. Es ist ganz normal. Es geht nicht anders. Und wer das nicht weiß, lebt in einer Art religiösem Über-Ich.
    Der Impostor kann nur arbeiten, wenn er sich mit dem verbündet, was man gerne wäre und nicht zu sein schaffen kann. Er ist ein Parasit, der sich an einem Ich-Idealismus festsaugt, dem keiner entsprechen kann. Wenn man das dem Impostor mal gesagt hat, ist er nicht mehr schlimm. Im Gegenteil: Er wird zu einem Kumpel, mit man herzlich über sich und die Welt lachen kann: Beide sind ja auch so unbeschreiblich dumm und eingebildet.

    • eigentlich ein Durchatmungs-, Schulterklopf- und NOCH MEHR Gemeinsinn schaffender Text. Ich hab das auch. Heißt: eigentlich sind wir alle toll und sollten es uns gegenseitig noch öfter sagen.

    • @Männchen Ihre Replik liest sich wunderbar, und am liebsten würde ich einfach in Eugenes Beifall einstimmen. Doch ich kann Ihnen versichern, ich hab’ dem Ding über die Jahre schon Dinger ins Gesicht geschrien, da wäre ein simpler Parasit spontan vor Schreck vertrocknet und abgefallen.

      Wir wissen das alle, Frauen wie Männer, mit dem Mogeln und Durchkommen mit Pfuschen.
      Wir wissen auch, dass wir klug sind. Irgendwie schon. Und an guten Tagen gelingt es auch, das Ding zu verspotten und sich selbst gleich dazu. Nur, es hält nicht vor. Vielleicht bei Ihnen? Dann Glückwunsch! Im Ernst.
      Ich scheue vor solchen “man muss es nur anpacken” – Rezepten ein wenig zurück. Ich kenne eine Menge Frauen, einige davon sehr gut, das sind alles starke Persönlichkeiten, und dennoch, wenn man mal länger als zwei Stunden beisammen sitzt, kommt er zutage, der Impostor. Momentan fällt mir bei jenen, bei denen ich’s beurteilen kann, keine einzige Ausnahme ein.

      Mir wäre lieber, wir könnten dem ‘ins Gesicht sehen’ hier erstmal etwas Zeit und Raum geben, bevor wir mit dem Auslachen anfangen. Ich glaube nämlich nicht an Blitztherapie ; )

    • Ich wollte auch nicht drängen. ‘Es nur anpacken’ sollte es auch nicht heißen. Sich selbst zum normalen Wesen zu degradieren, ist wirklich nicht einfach – gerade wenn man klug ist.

  3. Gibt natürlich Tollere unter den Tollen, allerdings kümmern die sich meist nicht um die weniger Tollen, und fühlen sich auch von denen nur selten gestört, die treffen sich einfach mit den noch Tolleren.

    • @Sowieso Dagegen hab’ ich tatsächlich mal ein einfaches Gegenmittel, zur Abwechslung: Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!Am Tollsten!

      Beliebig oft und vor allem mit Verwe an die Umgebung zu verschenken. Mal sehen, was passiert.

    • Seien Sie mir nicht böse, Phyllis, aber GESUNDHEITSAMT war ich.
      Gewissermaßen als praktische Übung fürs Über-sich-selbst-lachen.
      Aber soweit sind wir wohl noch nicht. Egal. Bös war es jedenfalls nicht gemeint.

      Schön jedenfalls, dass man sich hier unter verschiedenen Pseudos noch beteiligen kann.

    • Wenn ich mich da mal einmischen dürfte…

      Ich finde witzige wechselnde Nicks mit inhaltlichem Bezug auch nett, fände dann aber einen Hinweis auf die Identität, also einen hinterlegten Link auf das Blog oder die HP ganz schön. : )

    • Nee, Männchen, da täuschen Sie sich aber. Gelegentlich passiert es sogar mir, dass ich über mich selbst lache. (Na ja, grinse… ; )
      Es ist nur gerade in den vergangenen Tagen hier einiges los gewesen: Sie haben es vielleicht nicht mitbekommen: den Beitrag, der dann zum Eklat führte, hab’ ich inzwischen offline gestellt. Bin aber wegen dieser Querelen wohl etwas empfindlicher als sonst. Kommentatoren, die ich schon eine Weile kenne und toll finde können hier rumalbern so viel sie wollen, aber bei Anonymen bin ich grade ein bißchen heikel, wenn sie einen auf lustig machen. Deswegen mochte ich auch Ihren Einstieg hier: weil er eben nicht gleich alles ins Witzige zog. Das war ein Text! Ich liebe Texte.

    • Tut mir leid; von Vorgeschichten wußte ich nichts. Habe auch weder Hp noch Blog, bin einfach ein arm Herumirrender. Ach, schlimmes Leben! Identität? Was ist das?

      Aber das ich hier keinem was Böse will, haben Sie doch wohl gemerkt?

    • Und: Mal macht man sich Gedanken (Texte), mal hebelt man sie aus (Witze).
      Schön ist, wenn man beides kann.

      (Aber wissen, wer ich ich bin, würden Sie gern beide? Oder? – Das ist das Schöne am Anonymen. Wenn man es nicht mißbraucht.)

      So. Jetzt wünsche ich aber allerseits eine gesegnete Nacht!

      Das Männchen

    • @Eugene und Männchen Die Anonymität hat ihre Reize. Ich dache schon hin- und wieder darüber nach, ein ZweitBlog anzulegen, anonym, in das ich alles fließen lassen würde, was ich nicht öffentlich an meine Person geknüpft sehen will. Aber, keine Zeit. Und letztendlich auch kein Bedarf, denn es ist reizvoller, hier nach Form zu suchen als andernorts nach Entgrenzung. Dafür gibt’s anderes.
      Männchen: Sie sind willkommen. Ob unter diesem Nick oder mit einem Bezugspunkt. Meiner Erfahrung nach tut letzterer aber gut. Das weiß man natürlich erst, wenn man’s ausprobiert hat ; )
      Eugene: Dat war ja fast schon perfide. Schlafen Sie gut.

    • Nein, nicht böse. Aber kurz erschreckt.
      Sie hätten’s weiter treiben müssen, dann hätten Sie möglicherweise eine relevante Information entlocken können. Sie müssen härter werden!

      Gute Nacht.

    • Und Sie, Phyllis, seien Sie froh, dass Sie Ihren Blog trotz aller Zweifel offen halten.
      Sonst wären wir uns überhaupt nicht begegnet.

      Von Herzen: Alles Gute! Schlafen Sie schön.

  4. Den Impostor als ein womöglich fast nur dem Weiblichen Innewohnendes zu klassifizieren ist eine nach Mitleid heischende Anmaßung, die diesem sicher ausnehmend gefällt. Dann kann er nämlich bleiben wo er ist und weiter sein Unwesen treiben, selbst wenn der ihn bezeichnende Begriff ans Licht gezerrt wird. Meinen habe ich übrigens mit Selbstironie, Fatalismus, Geduld und Hingabe an meine Sache (die Kunst, das Schreiben und die Wissenschaft) handzahm bekommen – beißen und dummes Zeug quatschen tut er aber trotzdem noch gelegentlich. Nietzsche hatte seinen mit dem Namen Zwerg übrigens auf der Schulter sitzen.

    • @Norbert W. Schlinkert Ich will ihn Ihnen doch nicht streitig machen, den Wicht! Leiden Sie ruhig mit… es ist nur so, dass ich auf zahlreichen Seiten im Netz eben dieses las: Dass dieses Syndrom laut Studien eben hauptsächlich Frauen, und von diesen hauptsächlich Akademikerinnen beträfe. Nach Mitleid (Unverfrorenheit!) sollen andere heischen, mir geht’s um Erkenntnis. Als ob Sie das nicht ganz genau wüssten.
      Meine Methode ihm beizukommen ist übrigens, abzüglich der Wissenschaft (brrr) der Ihren sehr ähnlich…

    • Ob ich das alles genau wüßte, weiß ich nicht. Doch natürlich geht es Ihnen um Erkenntnis, Sie überbringen nur die schlechte Botschaft, die es dem Wicht in den dieses Ihr Geschriebenes aufnehmenden Frauen aber leichter macht, ihnen weiterhin mit dem Finger von hinten auf die Schulter zu tippen, um alles Erreichte infrage zu stellen. (Also so was in der Art wie self fulfilling prophecy.) Daß Sie allerdings auf Studien verweisen, von denen hier niemand wissen kann, wer sie warum in Auftrag gab und nach welchen Kriterien gefragt und mit welchen Methoden gearbeitet wurde, macht die Diskussion nicht leichter. Vielleicht sind Akademikerinnen einfach auskunftsfreudiger als Nichtakademikerinnen (die ja durchaus viel erreicht haben können), weil sie sich besser ausdrücken können und weniger Angst haben, sich zu blamieren – dies würde die Studie dann auf den Kopf stellen. Und daß Männer das Maul nicht aufkriegen, wenn sie Zweifel an sich zugeben sollen, das weiß man auch ohne Studien.
      Mit Wissenschaft meinte ich übrigens die fröhliche, also nicht die der Philosophen und Soziologen!

    • @Norbert W. Schlinkert Das Einfache mal vorab: Wer Studien sucht, kann Studien finden. Recherche muss nicht immer innerhalb eines Texts zugänglich gemacht werden, finde ich. Und dass Studien immer gefärbt und abhängig von der Auswahl jener sind, die befragt werden, gilt ja wohl für Studien ganz allgemein, oder?
      Darum geht es mir auch gar nicht. Ich denke nur, wie ich schon in meiner Replik an Männchen schrieb, dass es Sinn macht, hinzusehen. Zu thematisieren. Formulieren wäre auch willkommen. Und keine Schlussfolgerungen zu ziehen, bevor da mal ein paar ernst gemeinte Stellungnahmen vorliegen.
      Wieso Ihnen das den Eindruck vermittelt, ich würde hier mit meinem Text eine Art Virus freisetzen, der Frauen befallen und nur noch mehr in ihrem Impostor bestärken könnte, ist mir schleierhaft.
      Auf die fröhliche Wissenschaft!

    • @Phyllis Nun denn, nehmen wir die Studienergebnisse einfach als Anlaß, über impertinente Selbstzweifel zu reden, die Menschen inwendig (oder: inwändig) desto eher oder leichter befallen, je intelligenter und gebildeter sie sind. Meine These wäre ohnehin, den Impostor als absolut notwendig zu betrachten, denn nur so wird die Gefahr gebannt, in Selbstgefälligkeit wohlig zu baden. Gefahr schärft eben die Sinne, auch bei denjenigen, die sich keineswegs durchmogeln oder mit Pfuscherei weiterkommen. [Übrigens bezeichnend, daß die Durchmogler und Pfuscher so fest daran glauben, daß alle so vorgehen – dazu sollte man mal eine Studie machen! “Beati pauperes spiritu” würde da so mancher sagen, ohne die Ergebnisse einer solchen abzuwarten.] Daraus folgt nichts weiter, als es sich gelegentlich anzutun, mit dem von sich abgespaltenen überkritischen Ich mal ein paar Takte zu reden, bis Ruhe im Schacht ist. Ich finde das hilft ungemein, Studien und Statistiken hin oder her.

    • @nwh Nur zur Klärung der Begriffe: Mit ‘Durchmogeln’ meine icht nicht das alltägliche Über-den-Tisch-ziehen, Täuschen und Betrügen. Ich meine den inneren ‘Pfusch’, dem jeder unterliegt – selbst bei noch so hehren Vorsätzen. Die Tatsache, dass sich fehlendes Wissen, mangelndes Vermögen, Wünsche, Prägungen, Fehlinterpretationen und dieser ganze andere persönliche Schrott zu einem vermeintlich kohärenten Bewußtsein zusammensetzen, das niemals vollständig oder gar ‘richtig’ ist.
      Sonst fühlen Sie sich hier noch von Gaunern umgeben.

    • @Männchen Das war in der Tat leicht missverständlich vorher. Aber nur leicht. Vielen Dank für die Klärung.

      (Irgendein widersinniger Impuls zwingt mich, dem noch ein: “Lieber Gauner als Betrüger!” hinterherzurufen.)

    • Das allein sich selbst über den Tisch ziehen ist in der Tat etwas anderes, auch wenn es durchaus ja die Grundlage sein oder werden kann, im Außen sich durchzumogeln. Hängt natürlich sehr von den Umständen ab.

  5. Das Schaf in seiner Zweifelwolle,
    kauft sich nen Kasten Bier bei Bolle,
    indem es den Entwerter flutet,
    hat es sich zwar was zugemutet,
    und schaut auch nicht mehr geradeaus,
    doch schaltet die Mechanik aus
    mit der es aus der Seele blutet.

  6. Seit vielen Jahren verfolgt mich der Alptraum, ich müsse mein Abitur nachschreiben. Ich weiß im Traum, dass ich bestanden habe, längst. Dennoch ist es ernst: Man hat den Betrug entdeckt, es war alles nur ein Fake, in Wahrheit hätte ich nie studieren dürfen usw. Ich schwitze und habe schreckliche Angst, ja ich weiß: diesmal wird es mir nicht gelingen, alle hereinzulegen. (In meiner Familie war ich die Erste, die Abitur machte. Golden girl.) Und ich fühl(t)e mich immer auch als Betrügerin – an meiner Herkunft einerseits, am Wissenschafts- und Kunst”betrieb” andererseits. Dass der Impostor seine Energien nicht nur aus meiner sozialen Entwurzelung zieht und zog, sondern auch aus meinem Geschlecht, habe ich erst sehr spät bemerkt. Eine Blenderin zu sein, glaubt eine ja deshalb, weil sie sich nicht als “echt” empfindet, an keinem Ort, zu keiner Zeit, in keinem Kreis. Es sitzt immer ein Äffchen auf der Schulter, das kichert: “Du…hier??? Du willst mitspielen? Komm schon…” Es ist der immer vorhandene Verdacht, entkernt zu sein, dass keine Substanz übrig bleibt, wenn sie aller Anstrengungen entkleidet wird, nichts, nicht einmal das Kind, das ich war und verraten habe.

    • @ Melusine Danke für dieses eindringliche TextBild. Sie wurden vermisst.
      Ich hatte eben eine lange Replik formuliert, die mir zu privat geriet und dem Bagger zum Opfer fiel. Ein neuer Versuch wird stattfinden! : )

  7. Ich möchte mal wieder Opel fahren, oder mal Lada! Ja, den Abiturnochmalschreibenundniehättestudierendürfenbzwgleichzwangsexmatrikulationstraum kenne ich auch. Ich musste dann immer Wurzel ziehen ohne Taschenrechner im Stadtpark bei meinem Französischlehrer vorm Wildgehege, das waren wohl schon vom Traum so eingebaute Hinweise, nach dem Motto, merkste es noch, dein Traum will dich nur verhohnepiepeln.

    • Ich fahr´Skoda, wenn ich fahr. (Also eigentlich nie.) Die Bild-Zeitung titelte (1989): Trabis getankt, wir kommen. Neulich im Frankfurter Westend vor einem Nobel-Appartement: Der Trabi als Viertwagen. Accessoire der gehobensten Klassen. Aber der Tod ist uns allen sicher. Sagt mein Mann grade. Kommst du? Klar.

    • Malada fahren! Super! Ich komm mit!
      So einen Abiturnochmalschreibenundniehättestudierendürfenbzwgleichzwangsexmatrikulations-Traum wie Sie Beide habe ich übrigens noch nie gehabt, weil die Wirklichkeit mir lange Jahre sagte, da in die Uni kommste nicht rein, da sind die Schlauen drin. Als ich aber nach dem “nach”geholten Abitur doch drin war, fühlte ich mich wie in einem Alptraum, Versagensängste und vor allem DiemerkendochalledaßDuhiernichtwirklichhingehörst-Ängste. Beim zweiten Studier-Versuch war’s besser, das hat’s gepaßt. Doch wer weiß, was für Alpträume noch kommen. Vielleicht hilft Maladafahrn!

    • Und ich hatte mal ein rotes DAF-Sportcoupé, das fuhr vorwärts so schnell wie rückwärts (kein Witz, auch wenn ich’s nie bis zum Anschlag ausprobiert habe). Legendär sind meine “Rennen” mit Porschefahrern auf den Serpentinen bei Hohensyburg. Bin dann aber aufs Motorrad umgestiegen, ich fahr nicht gerne rückwärts. (Wie kamen wir jetzt darauf Ach ja: Opel, Malada, Skoda.)
      http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DAF_66_Marathon_Coupé_1975.jpg&filetimestamp=20061128175728

  8. Dem Impostor sein Bruder – nackter Kaiser? Mich verfolgt nicht so ein Impostor, sondern der nackte Kaiser. Ja, mittlerweile erscheint es mir schon so, dass der nackte Kaiser nicht nur für die ganze akademische Welt, sondern auch im Netz bestimmende Metapher sein könnte. Der Jemand, der mir von hinten auf die Schulter tippt, sagt: “Du bist nackt.”

    (In der akademischen Welt, weil sie aus ideellen Dingen besteht, Verschiebung von Bits und Bytes, Symbolmanipulation, kann man die Produzenten leicht in die Bredouille bringen – wenn wir doch selbst nicht wissen, was unsere Gedanken wert sind oder wir uns vielleicht nur Stuss aus der Birne gesogen haben?.. Bei Kunstwerken ist das vielleicht sogar noch schwieriger?)

    • @Phorkyas Ein schöner Bruderbegriff.
      Kann schon sein, dass die Bredouille für bildende Künstler noch eindeutiger ist, weil ihre Prudukte (ich lass das mal so stehen..) noch zweideutiger sind: Dem nackten Kaiser aber scheint die Schulter einerlei, auf die er tippt.

  9. Ich habe wohl auch einen solchen, wiewohl männlich. Mein Vorteil, wie auch der Ihre : ich kann ihn verbal ausdrücken, ihm sichtbare Form und damit auch etwas Formelhaftes verleihen. Da ist “Lyrik”, die An – und Ausführungszeichen sind eben wieder diesem Impostor geschuldet, bestens geeignet. Mein letztes Gedicht hat mal wieder dieses Thema … LG tinius

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