Das Frühlingsschaf
tritt gern ins Freie:
Wiese, Freiheit, reichlich Bläue!
Das Schaf streift weit umher –
da werden die Hufe schwer.
Am Gatter kommt es jäh zum Stehn:
Ist es nicht nicht edel, ist es nicht schön?
Ist es nicht aufrecht und stabil?
Schaf überkommt ein Schafgefühl.
Mit einmal ist es schwer verknallt
in dieses Gatter:
Endlich Halt.
13:41
Stellen Sie sich nur mal kurz vor, morgen wäre unser aller letzter Tag auf Erden, und Sie hätten noch nie ein Schafgedicht geschrieben. Noch nicht mal ein kleines! Wäre das nicht traurig? Worauf also warten Sie noch?
(Meins kam mir übrigens heute Morgen, als ich einen Artikel über die “wahren Finnen” las. Tja, da sehen Sie mal wieder, was passiert, wenn TT sich mit Politik beschäftigt…)
19:18
Hiermit verleihe ich meiner Begeisterung Ausdruck, geschätzte Mitdichter:innen. Zu was man alles fähig ist, nicht wahr, wenn …
“… man Waschpulver in den Brunnen schüttet?”
“Nein.”
“Man ins Gras beißen darf, ohne dass was Schlimmes passiert?”
“Schon besser.”
tourenschaf das schaf, (meins,) behelmt,
fährt fort in die ferne –
mit fahrrad im lenz
macht das es so gerne.
es grünt überall
und blühet in fülle –
na gut, da und dort
riecht’s frisch mal nach gülle.
das schaf trotzdem gluckst
vor lauter vergnügen:
so sonnig der tag,
gibt nichts d’ran zu rügen.
von weitem schon sieht
schaf käuend ein schätzchen
ans gatter gelehnt:
halt an! halt ein schwätzchen… : )
@Kienspan An Ihrem Gatter wartet immerhin ein Schätzchen ; )
Long live the Schafgedicht!
@Phyllis Mir fehlen gerade die passenden Worte, deshalb hab’ ich’s auf einem Haftnotizzettel (kein po*tit) festgehalten: Ihre Schafsgedichtrubrik, liebe Phyllis, ist zum
@Kienspan *kugelt sich*
@Phyllis I know, I know…
just forgettit! ; )
Nein, im Ernst, Kienspan, ich finde Ihr Schaf ganz wundervoll. Besonders diesen zärtlichen Blick. Und die Blume, die schon ein wenig schlaff aus dem Maule hängt.
Man kann übrigens alles ganz deutlich erkennen. Ich würde Sie glatt bitten, deswegen für weitere Zeichnungen von Pfeilen und Beschriftungen abzusehen – wenn die nicht gleichzeitig so allerliebst wären.
Hach : )
Man wundert sich in dieser Welt
recht oft, wohin die Liebe fällt 😉
(Und oftmals hält sie unbeirrt,
auch wenn sie nicht erwidert wird.)
@Nömix An meinem Gatter,
schwärmt das Schaf,
kann ich in Ruhe lecken.
Schöb’ es mir keinen Riegel vor
ich müsst die Freiheit schmecken.
(ächz… ; )
Das Schaf auf seinem grünen Deich
ruft alle auf zum Schwanzvergleich.
Gemessen wird mit Halmen,
getrunken danach Palme. (Pfälzer wissen bescheid.)
Kein Halm wird meinem Schwanz gerecht
behauptet Altbock Engelbrecht.
Messt ihr nur weiter, Junggetier
ich knall derweil die Schäfin hier.
(ups)
Schaf Schütz zu Ziel und Wasser
wurd dabei zusehends blasser.
Dazu Lamm Fromm’s letzter Wille:
bringt mir ein Schaf mit Pille.
Das Schaf und der Wiesenfloh (statt des Apfelbäumchens) Das Schaf das stand so rum
war vollgefressen und ganz stumm
die Welt war schon in Ordnung so
und folgerichtig es ganz froh
Da kam der Wiesenfloh vorbei
und fragte frech und frei nach Brei.
Er hatte riesengroßen Hunger,
war ganz blaß vor Gier und Kummer,
ausgemergelt bis zu’n Knochen,
nix zu kochen schon seit Wochen.
Doch das Schaf oh graus,
hatte garnichts mehr im Haus,
hatte aufgefressen all die Speisen,
so als wollte es beweisen,
daß es fressen kann wie’n Schwein,
und das am besten ganz allein.
Ans Teilen hat es nie gedacht,
obwohl man das an sich so macht.
So stand es da mit vollem Bauche,
mit seiner Pfeife und dem Rauche,
den Pfeifen halt so machen,
wenn sie qualmen,
vollgestopft mit Blättern und mit Halmen.
Der Wiesenfloh der sah nun ein,
da wird wohl nichts zu holen sein.
Die Kammer leer, kein Brei, kein Hummer,
die Pfeife qualmt, das Schaf im Schlummer.
@Norbert W. Schlinkert Man soll das Schaf ja nicht vor dem Abend loben – aber Sie kriegen trotzdem schon mal den Spontanpokal für das bisher vielstrophigste Machwerk!
@ Schlinki, sie erweichen mein Cubakritisches Herz mit den schafsichtigen Zeilen:
Ans Teilen hat es nie gedacht,
obwohl man das an sich so macht.
Künftige Grabinschriften für Ackermann und Co könnten so lauten.
Erstens: Danke für die Blumen, zweitens: wer mich Schlinki nennt, dem mach ich seinen Opel kaputt!
Endlich erbarmt sich wer, ich mochte den Opel von Anfang an nicht.
Es randalierte ein Schaf
zur X-Berg in Berlin.
Es war der erste Mai,
drum sei es ihm verziehn.
Doch in Berlin
war’s ihm zu lau
jetzt pöbelt’s in der
Wetterau.
Dann zog es weiter nach Garmisch
jetzt mit Pferd und Harnisch.
War das nicht der Opel vom Horst?
Dann bleibt er heile!
Ein Schaf lieh sich nen Opel
und fuhr bis Konstantinopel,
dort stieg es um auf ein Schiff
und rammte dann ein Kliff.
Insgesamt muss man sagen,
ob Opel, ob Schiff,
Schaden bleibt Schaden.
Sehr freundlich, dass sie dem besitzerstolzen Horst, seinen Kapitän heil lassen!
Sich seinen Kapitän zu Schrott fahren, das soll der Horst mal schön selber sein lassen. Wie viele Schafe paßten wohl in so einen Kapitän? Schlecht zu sagen, ist ja alles noch ein Geheimnis, jedenfalls wenn man den neuesten Gerüchten glauben darf. http://www.youtube.com/watch?v=qCMMMSGf8Ic Oder gilt schon das hier: http://www.youtube.com/watch?v=7uYTOSc2uek&feature=related
des schafes fritzens letzter wille
ein zug mit schafen und brille
die brille zieht er auf den schuh
und ist mit allen gleich per du
doch fritzens wunsch wird abgelöst
er hat zu lang vom schuh gedöst
ein scharfes messer packt sein schopf
schon liegt er mitten in einem topf
der topf ist gut und gar nicht teuer
das ist dem schaf nicht ganz geheuer
es möchte flüchten schnell nach basel
doch ist basel aus den augen raus und dieses
dichtlein ist jetzt aus
@Sturznest *windet sich*
Das Schaf, missbraucht von manchem Dichter,
beleckte Stunden seine Wunden.
Doch Lind’rung hat es nicht gefunden.
So warfs sich in den Fleischwolftrichter,
fand erst im Freitod echten Trost.
Danach wurd es dann eingedost.
das ist so wahr!!!
ihr seid so krank.
Das Schaf dachte: Der Mensch ist krank!
Und wurde aus Protest dann Punk.
@Schafsgabe … warum so grausam an einem so milden Tag? Ach was, vergessen Sie’s
*grins*
Ich bin ja gar nicht so:
Es war ein schöner, milder Tag.
Das Schaf lag froh in seinem Schlag.
Es zückte seine Lesebrille,
las Böll und mochte die Idylle.
die idylle bei böll, das ist noch grausamer als die dosenverpackung aus dem ein schaf winkt
Schafsgabe Na also, geht doch!
@Sturznest Schade, geht immer noch nicht
Naja, “milde”? Hier ballert die Sonne nur so runter, dass einem der Hirnbrei zerbuttert…
..und dann ist auch noch das Mondschaf.. tot
http://de.wikisource.org/wiki/Das_Mondschaf
Hmmm..
Die Schafe noch ganz ungeschoren,
sie komm’n der Sonne nicht davon
im Winter als die Schafe froren,
da war das Fell noch kurz.
Sie treibt’s in die Schatten der Baume
doch enden dort jaeh ihre Traume.
Schlimme Kunde bloeken sie in die Runde:
dort liegt schon der Schaefer fuer seine Stunde.
@Porkyas Tja, der olle Schäfer
; )
die Meute die niemals etwas reute
zog los und suchte seine Beute
ein Schaf zum fressen gut,
das wärmt das Blut und weckt die Glut,
sich an der eignen Wolfsnatur zu freuen
vor keiner Häme sich zu scheuen.
Doch bleibt davon nicht mal ein Halm.
Der Schäfer stirbt an seinem Qualm.
Der Wolfspelz scheuert ungeheuer
und ist zudem noch furchtbar teuer
so fressen sie sich selbst im Schlaf
was sie am Leben hält ist bloß:
ihre Lefzen sind groß
doch kommt’s an das Gatter
(und jeder hängt dran, schonungslos)
schnappt sie gleich Schafen die Natter
und dann gibt’s ein Riesengeschnatter
Da such ich lieber weiter die Idylle
und bin ein Schaf, und frei
von all diesem Geschrei.
@Schafsympathisant Fast schon ein Rap ; )
sch(l)af Erstes Schaf
ist brav.
Findet Schlaf,
ohne sich zu
zählen.
Zweites Schaf
ist weiß.
Findet Lohn,
ohne was zu
stehlen.
Drittes Schaf
ist grün.
Findet Gras,
ohne was zu
schälen.
Viertes Schaf
ist rot.
Findet Lieb,
ohne viel zu
wählen.
Fünftes Schaf
ist schwarz.
Findet nichts,
ohne wen zu
quälen.
Sechstes Schaf
ist schlimm.
Findet Schaf
Sieben,
und die beiden
fehlen
seither.
@la-mamma und wenn das achte nicht aufgetaucht wär…
denn für das gab das sechste
das siebente her.
(cooles Gedicht, la-mamma.)
Ein Schaf steht auf der Weide
es steht dort in der Kreide
Denkt nach, und fragt sich nur warum
ist die Banane in der Mitte krumm
Die Knöchel sinken immer tiefer
da hält ein Auto grau wie Schiefer
die Tür geht auf, die Brille glänzt
den Laptop auf die Knie geschwenkt
Antwort willst du?, fragt der Kerl
die Stirn schwitzt Perl um Perl
Was gibst du?, tippt er nieder,
rechnet, druckt und immer wieder
spekuliert er fragend seinen Blick
dem Schaf ins wollene Genick
die Frage nämlich nach der Kohle
da grinst das Schaf, leckt sich die Sohle
Der Drucker fängt das spucken an
der Laptop hängt sein Mucken dran
der Qualm oh Graus oh Graus
jetzt hakt auch noch die Maus
Das ganze Auto schmort im Takt
letztendlich ist die Antwort Fakt
“Ganz radial und kerzengrad
der Norm entsprechen ganz apart
fand sie’s aber viel zu fad
begann zu tanzen auf der Schale
rutschte froh von der Sandale
fiel vor Freude einfach um
drum ist die Banane krumm.”
Die Antwort nach der Frage
was nun zu zahlen sei, war wage….
Das Schaf, das fing zu tanzen an,
drehte sich und immer schneller
rutschte es vom Kreideteller
fiel vor Freude einfach um
darum ist der Typ jetzt dumm
@Syra Stein Obwohl mir Ihre schlußendliche Schlußfolgerung irgendwie nicht ganz einleuchten will, liebe Frau Stein: mit diesem mächtig langen und dazu phylosophischen Gedicht stellen Sie glatt einen neuen Tagesrekord auf! : )
ein minimalistisches schafgedicht brav!
schaf!
laugh!
carv!
http://4.bp.blogspot.com/_vhylrU7Ae2o/Sl8_95knMoI/AAAAAAAAAK0/P28skBg7xlY/s400/sheep.jpg
@Phyllis
Die Frage nach der Kohle war dem Typen wahrscheinlich schier ernst…. nur, Ernst war schon nach Hause gegangen. Deswegen lachte das Schaf auch so….
@Errorking Sonderpreis für das wolligste.
@Syra Stein *fällt vor Freude um*
das schaf das schacjtet hat gehachtet
hachten hin hachten hinhin
hechten.
trunkenes oh betrunkenes schaf
dein schlaf ( gas da ein gatter ? )
gattered hin und her
gattered hin und her
oh du
schaf im schlaf, die serie ist gerade am stoppen
stoppenfoppen gross ich
du schaf
schlafgemach
( weitersaufen ohne kraut und strenge rüben hihi :))
hay du schafgarbe mit der strengen narbe
am schaft
hey du besonnene, du in deinen gattern wohnende
thronen nicht
des fleisses pflicht
pflichtbewusst einem einzigen bewusstseyne
tauben
auf taubendächern
( mc coy )
aus den trieben in die vorlieen und zurück.
no kritik.
schau du schöne, schön ist alles und nichts.
( schön ist schön )
und bevor den panther das killet, was der kreatur
angtan sein könn’t
das was uns benennt
ist manchmal nur ein wort.
asshole
( that’s the wrong place to lose )
@lobster Ich habe Ihre Produktion bis auf die zwei verbliebenen Beiträge ausgedünnt. Die bleiben stehen. Ich sag das widerwillig, da ich mir eigentlich geschworen hatte, Sie hier auf TT nicht mehr zu Wort kommen zu lassen – aus Gründen, die viele Leser:innen, vor allem ich, ja sogar Sie selbst für angemessen halten.
Ihre verbliebenen Gedichte aber sind so merkwürdig dada, dass ich mich schwer tu’, sie zu löschen. Und ich wünsch’ mir immer noch, Sie würden Ihre ja durchaus vorhandene Schaffenskraft auf tagsüber verlegen, wenn Sie nicht betrunken oder bekifft oder beides sind: ich wünsche mir, ehrlich gesagt, Sie würden mal bewusst arbeiten an sich und dem, was Sie eventuell zu sagen hätten. Ich sag’ das nicht aus Überheblichkeit. Überhaupt nicht. Nur aus künstlerischer Neugier.
Das Schaf Ott Einst war ich mal bei Gott
der sagte: rette du lieber das Schaf OT!
…
heute rett’ ich mich nur noch selber
und sag zu Gott:
rette du mal die Kälber!
(das mich eingehend beschäftigende Bienensterben war im Schaf leider nicht unterzubringen. I.d.S. stehen die Kälber auf einem anderen, wichtigen Blatt, sind aber metaphorische Bienen, worauf ich Wert lege! Die Kälber stehen nämlich nicht darüber, bloß weil sie pupsen.)
@Rinpotsche Ihr Argumentationsstrang ist wie immer makellos und leicht verständlich, werte Frau Rinpotsche!
Wie Wolken treiben Schafe
auf hellen Wiesenhimmeln
und weiden grüne Ewigkeit.
@Tinius Ah, der Hüter der Romantik meldet sich zu Wort! : )
Das Schaf sagt sich
wie dumm, ich gras
hier nur so rum.
Den Blick halt ich gesenkt,
das ist doch voll beschränkt.
Dann schritt es gleich zur Tat
und kaufte sich ein Rad,
und traf sich fürderhin um vier
zum Downhill mit dem Murmeltier.
Es reiste ein Schaf nach Siegen
allein zu seinem Vergnügen.
Man empfing es dort mit viel Blech
da hatte es etwas Pech,
es hatte sich nämlich geschworen,
nur noch piano für die Ohren.
needed Haiku vom Schaf, bitte schnell!
@sowieso (Wie waren noch gleich die Regeln für Haikus?)
((Wie wärs mit Elfchen? ; ))
5-7-5 Silben, eigentlich Lauteinheiten, kein ich, alles konkret, vor allem Natur und das große Ganze im Detail.
Das hört sich nach Arbeit an …
Schafes Haiku.
auf der Wiese grünem Gras
die Garbe des Schafs
@sowieso Ui. Der Meister hat ein Haiku vorgelegt… jetzt müssen Sie aber auch mal ran ; )
Pechschwarz wie die Nacht
nur ein Schaf unter weißen
man wird es reißen
kotaut dem Meister!
also noch einen vierten Fünfsilber hintendran? Schaff ich jetzt nicht mehr, weil im Aufbruch zu Andrea Breths Wozzeck-Inszenierung.
Ein Hoch auf die Beschafungskriminalität!
@sowieso Die schwarz bewollten
sie weiden in tiefer Nacht
von Schatten bewacht
Bitte an Martin Bruch bei weissbooks schicken, das Ihre und das vom Meister, die umschlingen sich ja wie Ying und Yang und sind wirklich schön. Die haben da son Haikuding am laufen, und ich bin glaub ich nicht so in the mood for Haiku, ich wurde schon leicht gerüffelt für meine Mutanten.
@sowieso Wird gemacht! : )
Obwohl meines eher eine Antwort auf Ihres war – ich konnte doch nicht zulassen, dass die schwarzen gerissen werden.
Schafschaum auf dem Maß
auf der Wiesn ein Weizen
Ausschnitte reizen
schon mal für Oktober!
War das nicht irgendwie verboten, sexy Haikus?
Hai cool, Schaf uncool
Noahs Liste gefunden
Schwimmer bevorzugt
Sexy iss immer verboten! Nur Prince darf sowas mit seinem Hintern.
@Hai cool love it!
Haikus Verderben durch Schafe. Mit einer Hommage an Sowieso*.
nachts um die Koppel des Monds
so fahl erleuchtet
neigt sich Schafes Vers
vierten Vers, dessen Klarheit allerdings
dem Gedicht das Geheimnis nimmt.]
Schlimme Hilfe in der Not Es war ein Gras, das trank gern Schnaps.
Im Sonnenschein wie sonst bei Regen
mußt’ man sein Hälmchen trocken legen.
Die ganze Wiese war in Not
und alle Halme riefen: „Tot
wirst du, wenn nicht Abstinenz
stoppt deine Säufer-Pestilenz,
bald sein! – O Halm, halt ein!”
Das klang ins Ohr des Schafs hinein.
Und weil’s so voller Mitleid war
seit je mit Gras und Gräserschar,
tappt’s leis heran und machte – haps.
Drum merke, daß im Pansen endet,
was sich durchs Schaf zum Guten wendet.
@ANH Vor allem die Schlußfolgerung: auf allerbeste Weise bekloppt : )
Nein. Sondern das muß der Welt unbedingt mitgeteilt werden. Zur Warnung. Ich wollte auch noch was zum schottischen Raubschaf schreiben, aber auch dafür fehlt mir jetzt die Zeit.
(Es gibt auch noch die Variante:
in eines Schafes Pansen endet.
Die klare Allgemeingültigkeit dieser Moral ist gegenüber der anderen von beträchtlichem Vorteil.)
Jetzt aber los, sonst komm ich zu spät.
Das schottische Raubschaf muss unbedingt noch besungen werden – ich werde Sie daran erinnern. Mit Nachdruck!
Das schottische Raubschaf (Prolog) Des Schafes Raub,
des Trunkes Wesen,
von schottischem Whisky
ist auserlesen,
der saufende Dichter
wie der ertrinkende Halm,
so etwas gibts nur
auf der schottischen Alm.
Das schottische Raubschaf
mit Dudelsackbauch
pupst ganz erquicklich
nach schottischem Brauch.
Es steht auf der Wiese
und leckt an den Halmen,
was soll es machen,
es gibt keine Palmen.
So ist es trunken
nach all dem Gelecke,
jetzt nimmt es erstmal
ne leckere Schnecke,
dann trottet es los,
die Burgen zu stürmen,
das muß sich doch lohnen
bei all diesen Türmen.
Das Raubschaf rennt ein
so manch Burges Pforte,
so etwas geht nur
an schottischem Orte.
Dort raubt es zuerst
die Jungfräulichkeit
dem Sohne des Grafen,
was den durchaus erfreut.
Das schottische Raubschaf
ist somit ne Frau,
die weiß was sie will,
und zwar ganz genau.
Zurück auf der Wiese,
pupsend und glücklich,
denkt es, ein Raubschaf zu sein,
ist schön und erquicklich.
Von ringelnatzscher Grüße, lieber Schlinkert, ist das da:
und leckt an den Halmen,
was soll es machen,
es gibt keine Palmen.
Das erkenne ich voller Neid an. Nur spürt man, daß Sie dem Gegenstand selbst, diesem im Wortsinn ungeheueren Wesen, niemals begegnet sind und ihm deshalb fremd bleiben mußten. Ein Andres ist’s (: um es mit Richard Wagner zu sagen), wenn Sie dem wiederkäuenden Mar zitternden Augs in Blutaug gegenübergestanden haben wie ich… – aber der versgeklopfte Bericht wird erst folgen, ich weiß noch nicht wann. Zu groß meine Ehrfurcht, an deren Grund eine Angst wallt wie die Oberflächenspannung eines Teiches, dem der Tyrannosaurus naht.
Zugegeben, lieber ANH, das Raubschaf schottischer Ausprägung kenne ich nur als entschwindendes Knäul im Motorradrückspiegel, denn naturgemäß bin ich solch ungeheurem Wesen nicht gewachsen und mußte fliehen, wann immer es auftauchte. So bleibt mir nur der obige Prolog für das eigentliche Raubschafgedicht, gleichsam in zitternder Erwartung nach Ringelnatz: “Als ich noch ein Seepferdchen war, / Im Vorigen Leben, / Wie war das wonnig, wunderbar, / Unter Wasser zu schweben.”
Genau die Zeilen fielen mir auch zu loben ein, wenn ich denn wer wäre, dem das Loben einfiele. Und danke für die Kapitänswerbung, man sieht, ich habe nicht gelogen, der Kofferraum war wirklich groß. Aber es ist kein Wunder, bei dem Haifischmaul muss ich vom Schaf nun lassen und mich in die Tiefsee verabschieden:
“Schwarz wimmelten da in grausem Gemisch,
Zu scheußlichen Klumpen geballt,
Der stachlige Roche, der Klippenfisch,
Des Hammers gräuliche Ungestalt,
Und dräuend wies mir die grimmigen Zähne
Der entsetzliche Hai, des Meeres Hyäne.”
Mir wird janz schillerisch.
@Sowieso: Man merkt, daß Schiller kein >>>> Tiefseetaucher war; aber dieses Gedicht ist auch nicht Goethes, dem jede Prüderie, bekanntlich, abging, so daß er Hyänen und Haie ontologisch klug zu scheiden wußte. Wobei gelehrtermaßen nur noch anzumerken bleibt, damit es nicht trocken, das Auge, daß Pruderie sich auf Scuderi reimt, womit wir dann auf dem Hoffmannswege nicht der Keuschheit, aber doch der Verschiebung wieder zu Schiller zurückkehren dürfen.
Ich mag ja den Knalli Schiller irgendwie lieber als den Geheimrat, auch wenn der Fleckfisch mit Hyänen verwechselt, war Schiller prüde? Gibts das eigentlich noch, Prüderie, dann hätt ich das gern zum Tee zum stippen jetzt.
Es gab da mal ein altes Fräulein von Prüderie …
Wie man sich schafet, so wollt man.
@ANH Der gehört eigentlich in diese Rubrik … : )