40 Gedanken zu „Mr. Sweetface

    • jetzt, wo Sie’s sagen… die Katze macht tatsächlich einen angespannten Eindruck.
      Dem kleinen Herrn wär’ vielleicht doch ein Umweg außen herum anzuraten : )

    • Er wird mit dem zweiten pantoffelten Füßchen noch auf die Umrandung treten. Dort stehen bleiben. Seine Frage stellen. Je nachdem, was dann passiert, wird er entweder nicken – oder die Frage nochmal anders stellen lassen. (Von der Katze natürlich)

    • Trittsicher Er sollte, meine ich, keine Frage stellen. Sondern die Antwort ertasten. Vorsichtig natürlich. Mit dem Stock. Und den Füßen (er könnte die Pantoffeln ja ausziehen). Machte er es richtig (und gründlich), könnte sie “so” antworten. Auch die Katze würde sich dann entspannen. (O, wie sehr ich nervöse Katzen fürchte.) Die Krallen einziehen. Ausrollen. Dann wäre es auch ganz leicht. Sogar für ihn, den Augenlosen. Gerade für ihn. Er könnte sie dann hören, beide. Den Atem. Dann wüsste er schon wohin.

    • Es ist ja so, dass er in seinem Schritt von mir und meinem Stift gefangen ist. Er wird den zweiten nie gehen können, außer, ich zeichne ihm einen.
      “zeichne mir ein schaf.”
      Warum muss ich nur immer an diesen Satz denken, wenn es Herbst wird?
      Ausrollen. Das mache ich jetzt.
      Während gerade eben der allererste Lichtstrahl des Tages durch die Wolkendecke fingert.

    • Die Idee, liebe Melusine, den Schuh auszuziehen. Und diesen weiblichen Rücken mit dem nackten Fuß zu ertasten, aber nicht allein mit den Zehen, das wäre zu zaghaft, sondern zugleich mit dem Polster des Ballens, ist eine der Verführung pur. Nur: Wozu brauchte der Mann dann den Gehstock? (Auffällig zudem die Parallelität der Rosetten, zwar beide zum Himmel hinaufgestreckt, doch rollig nur bei der Frau.)

    • Wegen des Gehstocks: “Er könnte….”, könnte ich jetzt schreiben (ich wüsste schon was). Aber die Künstlerin hat ja Recht. Er wird nie einen zweiten Schritt tun. Nicht weil er blicklos ist, sondern deswegen: Er ist im Bilde.

      Doch, liebe Phyllis, obgleich er sich nie einen zweiten Schritt vortasten wird, erzählen Sie doch in ihren Zeichnungen. Den “fruchtbaren Moment”, nannten das die Historienmaler, wenn…Aber Sie geben uns nur einen “Augen-Blick”. Der Rest sind wir, die Betrachter: jedoch nicht “im Bilde”.

    • @Melusine Sie haben da einen wunderschönen Gedanken formuliert: “Der Rest sind wir, die Betrachter” – wir erzählen uns selbst den Augenblick davor und beleben das weitere Geschehen aus uns heraus. Dabei erzählen wir uns selbst (wir erklären uns, den anderen, der Künstlerin, aber vor allem uns selbst). So wird aus der Betrachtung der Zeichnung, den aufsteigenden Geschehensmöglichkeiten und dem Austausch darüber eine höchst intime Angelegenheit. In aller Öffentlichkeit. Ist das nicht paradox? Der Reichtum aber, welcher sich darin verbirgt, ist unermesslich.

      Auch die Künstlerin erzählt sich für einen Augenblick: punktartig. Doch daraus können wir keine “Standlinie” zur Orientierungshilfe konstruieren. Dazu fehlt uns der zweite Punkt, den uns die Künstlerin nicht gibt.
      Wir dürfen das mit uns alleine bewältigen, wenn wir wollen.

    • Sie, lieber Hans, führen – wieder einmal den Gedanken weiter – und schon sprudelt es in mir: Ihr Punkt (artig?) – die (Flucht-)Linie, Orientierung und Stand, der Augen – Blick und die Blicklosigkeit. Alles verbindet sich und löst sich, verwirrt und verknüpft. Denn, Hans, ich “zähme” gerade das Auge. :-).

  1. And I thought… …. Jacko was gone from us but then he did’nt know what to do with Pussy even when it was in his face.. shame for him really

    And for Pussy naturally….

  2. Betrachtungsversuch (Fragment) Was auf den ersten (männlichen!) Blick wie eine verführerische Pose der Frau anmutet, eröffnet sich mir beim zweiten Hinschauen als Ausdruck höchster Anspannung: Wie eine Indianerin kriecht sie in Deckung hinter dem Wall, dessen Beschaffenheit mir stoffartig erscheinen will – eine weiche, aus Tüchern zusammengerollte Grenzbefestigung.

    Das Gewicht des Oberkörpers ruht nicht auf dem abgewinkelten rechten Unterarm. Das Gewicht wird vom auf den Boden geduckten Brustkorb aufgenommen. Die rechte Hand sucht Halt im Stoff, während die linke weit nach Raum ausgreift. Wie kam diese Position zustande? Mr. Sweetface gelangte schon so nahe, dass instinktiv eine Ausweichbewegung nach links vorbereitet wurde. Verstecken hilft nicht mehr. Nicht beim blinden Mr. Sweetface.

    Wie komme ich auf “verstecken”? Ich erkenne das linke Knie der Frau als sich über den Wall schiebend. Ob sich das rechte Bein auch noch ausgehen wird? Es ist eng innerhalb der Umgrenzung. Sie bringt sich eher in Sicherheit, als sie es sich bequem macht für ein angenehmes “a-tergo-Spiel”.

    • In die Bewegung geschlüpft… sehe ich das jetzt auch: Sie schiebt die “Zopfdecke” von sich weg, nicht wahr? Das brächte ihn zum Stolpern, den blicklosen Herrn Sweetface/Joker. Wenn es so wäre…
      Aber, wissen Sie was, ich glaube, wie oft bei P.K. kommt es auf den Zusammenhang zwischen Zeichnung und Text an: Es geht um Frage und Antwort. Er wird stolpern, w e n n er fragt. Sie wird (weg-)schieben, w e n n sie antwortet. Es müsste ohne Worte gehen und ohne Blick-Kontakt. Die schwierigste Übung… Ein Fall für: Einmal geübt, schon gekonnt 🙂

    • Ob es eine Antwort geben k a n n, weiß ich noch nicht. Mr. Sweetface müsste seine Frage überhaupt erst einmal formulieren – was aber gar nicht sicher ist, wie Sie andeuten. Was mich gerade an ihm beschäftigt, ist der unscheinbare Faden in seiner linken Hand. Hat er den Faden verfolgt? Oder verliert er ihn gerade? So, wie Frau und Katze in meinem Empfinden zusammen gehören, versuche ich, eine Verbindung zum kleinen Herrn zu finden. Wer oder was ist er? Zufälliger Besucher ist er gewiss keiner.

      “Wegschieben”, den Boden bereiten… eine einladende Deutung. (schön!)

    • Wenn er die Frage nicht f o r m u l i e r t (vorbereitend, im Kopf), m a c h t er sich kein Bild von dem, was ihn umgibt. Aber er weiß die Frage ja schon, hat also bereits ein Bild, eine Erwartungshaltung… hm… (verwirrend: spontan kommt mir die Diskussion ums “Bilderverbot” in Ihrem Blog in den Sinn, obwohl, das ist mir bewusst, diese eine andere Thematik zum Inhalt hat)

    • Mir kommt das auch in den Kopf… auch die Bilder bilden sich ja im Hirn, nicht im Auge. Andererseits ist es eben erst wirklich ein Bild, weil Phyllis Kiehl es zeichnet. Unsere Kopf-Bilder sind bloßer Schein…der ohne diesen Anhalt verfliegen würde, nicht wahr?

      Aber beim Frage-und-Antwort-Spiel ginge es darum, sich “blind” vorzutasten, um “im Bild zu bleiben”…

    • Ich nehm’ jetzt mal all meinen Mut zusammen und stelle die möglicherweise seltsam erscheinende Frage in den Raum:
      “Kommt die Frau zu sich (als Mr. Sweetface)?”

      Irgendetwas aus meinem tiefsten Inneren sagt mir, dass es nicht um Interaktion zwischen Innen- und Aussenwelt geht, sondern n u r um Innenwelt, die ins Bild gesetzt wird.

      PS: w e i b l i c h e Innenwelt (nicht die der Künstlerin). Diese Idee zieht mich in den Bann.
      noch’n PS: ich stell’s nicht in den Raum, sondern vor (der sprachlichen “Sauberkeit” geschuldet ; )

    • Gebannt – nein, noch kann ich Ihrer Gedankenbewegung folgen. Aber: als die Frau, die ich bin, käme ich nie zu
      m i r als HERR (nicht einmal mit einem süßen Gesicht und Gehstock ausgestattet). Frau Kiehl indessen mag es anders sehen. Darauf wäre ich gespannt. Ich könnte mich als Mann verkleiden, jedoch nie ein Mann sein. (Und selbst d i e s e Verkleidung reizte mich nicht sehr).

      Mr. Sweetface betritt – was? Sie biegt und streckt sich – wohin? wozu? und wie? Er sieht nichts. Sie sieht – zu Boden. Eine Flechte. Gedeckt. Und die Bewegungen. Rund die ihren. Eckig die seinen. Er ist süß. Hilflos? Und erschreckend. Ein Schaden. Eine Beschädigung. Der Faden? Sie wiesen schon darauf hin. Und ich vergaß die Katze. (Das ist kein Zufall.) “There´s bad blood between them.” Das ist auch keine Lösung. Ein Traumbild. Eingefroren.

      (Innenwelten sind Ihr Gebiet – ich übergebe:)

    • *lacht herzlich* Mein Gebiet sind ist m e i n e Innenwelt. Kokettieren Sie, liebe Melusine? ; )
      Eine Ahnung davon zu entwickeln, was w e i b l i c h e Innenwelt bedeutet, wie sich die anfühlen könnte, das ist, *seufz*, mein verwegener Griff nach den Sternen.

      Doch ohne Sie, Melusine, auch nur flüchtigst persönlich zu kennen, bin ich mir sehr gewiss, dass sich “M a n n” in Ihnen abgebildet hat, Teil Ihres Seins ist (geht ja nicht anders). Allerdings beabsichtige ich keineswegs, jemanden anders zu analysieren, als mich selbst.

      Mr. Sweetface betritt nach meinem Empfinden eine Grenze. Es ist die Grenze zum innersten Bereich der Persönlichkeit der Frau, eine Art Rückzugsgebiet oder Schutzzone. Unwillkommene Eindringlinge in diesen Bereich werden heftigst abgewehrt. Doch muss sie “den Mann” einlassen, um ganz zu sein. Der ungewissen Situation entsprechend zieht sich die Frau in diesen innersten Bereich vorsichtig zurück. Sie macht aber keine Anstalten, Mr. Sweetface zu attackieren, im Gegenteil: sie bereitet sich auf eine Ausweichbewegung vor. Erkennt sie, dass Mr. Sweetface nicht sieht? Die Katze (Wächterin?) trägt da das weit größere Drohpotenzial in sich. Mr. Sweetface’s Blindheit mag ich in diesem Kontext als “Absichtslosigkeit” interpretieren. Wenn ich den Faden in seiner Hand als Leitfaden auffassen will, dem er gefolgt ist, könnte seine Frage vielleicht sein: “Bin ich hier richtig?”

      Es ginge aber auch viel einfacher. Vorschlag: die Frau wartet im Liebesnest auf den Mann. Dieser folgt, in seiner antizipierenden Erregung sehunfähig geworden, ihrem gurrenden Locken. Was vermag Mr. Sweetface in diesem Zustand zu erkennen? Nichts.
      (ich mag’s lieber komplizierter ; )

    • Na klar, ich will unbedingt Ihre Aufmerksamkeit,… das ist doch das Wesen der Koketterie! 🙂 Doch gerade das war (fast) ganz ernst gemeint und Sie haben mir die “Innenwelt”, die Sie sich vorstellen, ja auch genauer ausgemalt. Und sie leuchtete mir ein, bis dann die Frage kam: “Bin ich hier richtig?” Das muss er doch wissen, wenn er so weit gegangen ist. Sogar als “Blinder mit Krückstock”. Oder?

      (Ich mag´s auch lieber komplizierter – im Bild. Persönlich dagegen bin ich einfach gestrickt – oder geflochten? Glauben Sie nicht? Stimmt aber!)

      “…dass sich “M a n n” in Ihnen abgebildet hat, Teil Ihres Seins ist (geht ja nicht anders)” – dazu allerdings kann ich mir nicht verkneifen zu wiederholen: “It´s never to late to become a lesbian…” 🙂

    • Ergebung und Vergebung @Hans1962 Ergeben Sie sich – kurzfristig – und erheben Sie sich wieder! Nur nicht aufgeben 🙂 (Die männliche Perspektive hat doch auch ihr Recht, obwohl ich sie gerne be – streite.)

      Um Vergebung aber bitte ich Sie, liebe Phyllis, dass ich mich hier so ausgetobt habe. Die Zeichnung war einfach zu anregend, um sich das zu versagen.

    • Von wegen vergeben, liebe melusine, lieber Hans: liebend gern würde ich mich äußern, sofort, auf Ihre Überlegungen hin, nur … die Teilnehmer meines Seminars warten auf mich.
      Sie haben zu Mittag gegessen. Nun wollen Sie Futter für’s Gehirn.
      Komme aber auf Sie zurück, später am Tag, wenn alle gesättigt sind.

    • @Melusine Ich bin gerade wieder aufgestanden ; )
      Zur Frage “Bin ich hier richtig?” müssen Sie sich eine verschmitzte Stimme vorstellen. Mr. Sweetface ist sich der Adresse sicher, nicht aber, ob er sich willkommen fühlen darf…
      mir hat’s unglaublich viel Freude bereitet, mit Ihnen einige schwungvolle Drehungen auf’s Parkett zu wirbeln. Köstlich!!! 🙂

    • Mir hat das auch viel Freude gemacht,… bloß tanzen, Hans, kann ich nicht. Das dumme Mädchen wollte es nicht lernen, weil es spießig schien. Und jetzt? Ach, eher lerne ich noch Klavierspielen:).

      (Ob Mr. Sweetface sich willkommen fühlen darf? Das kommt darauf an, wie er sich bewegte, denke ich…-Aber er bewegt sich ja nicht…mehr…)

      Hans, Sie vergessen das doch nicht mit der Stimm-Aufnahme? Oder wiegen sich in dem Irrglauben, ich vergäße es? Und da gibt´s noch andere, die es nicht vergessen! Wir warten. Geduldig. Aber beharrlich.

    • Lächelnde Wehmut umfasst mich, wenn ich vom “dummen” Mädchen lese (m e i n e Wehmut, nicht die Ihre, liebe Melusine). Aber das wäre zu sehr off topic hier. Ich glaub’, besser ist es, wenn ich bei mir einen Absatz darüber aufschreibe.

      Und: nein. selbstverständlich vergesse ich nicht und glaube auch nicht irr. Ich weiß Ihre Geduld zu schätzen, allein, das “Thema” ist recht empfindlich…

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