Ein eigenartiges Phänomen,

bekannt nur jenen, die ein Leben auch außerhalb der Netzwelt führen: Manchmal nimmt es einen einfach in Beschlag. Das offline-Handeln. So sehr, dass mein Selbstdarstellungstrieb (den der aus diesem Revier verschwundene explodedheadsnomore gerne als “Egoboosting” bezeichnete) ein wenig darunter leidet. Ich komm’ aber immer wieder zurück. Versprochen.
Will heute ins Atelier.
Vorher im Park laufen, die Wildgänse warten. Ich hab immer noch nicht rausgekriegt, wann sie abfliegen werden. Könnte mich natürlich einfach informieren, mit ein paar Klicks wüsste ich es, doch das wäre zu einfach. Lieber beobachte ich sie weiter und versuche, aus ihrem Verhalten die Zeichen für den Abflug zu lesen.
Bisher gibt’s keine. Stattdessen fressen sie Dreck. Na, Erde. Sie graben sich wie kleine Bagger in den Weg (überall sind diese Schnabelfurchen) und ruckeln heftig mit dem Hals, damit die Mahlzeit besser rutscht. Ein Häppchen Gras oder zwei zum Nachtisch. Und wieder Erde.
Rücksichtsvoll sind sie auch: Damit der Weg nicht dauerhaft an Substanz verliert, formt ihr Verdauungsapparat aus Gras und Dreck akkurate Röllchen, die die Gans fein säuberlich in Abschnitten von maximal vier Zentimetern mit dem Schließmuskel abzwickt und fallen lässt. Sowas nenne ich Instandhaltung. Von solchem Umweltbewusstsein können wir uns alle eine Scheibe abzwicken. Äh, schneiden.

4 Gedanken zu „Ein eigenartiges Phänomen,

    • Den Enten vielleicht, den Gänsen aber nicht, errorking. Manchmal sehe ich sie über den Park kreisen – an diesen Flügeln ist alles dran, was dran sein muss. Beschnitten! Autsch. Da vermisse ich sie doch lieber ein paar Monate.

    • enten, gänse….errror… als städter verwechselt man da schon manchmal was. verzeihung….aber das kommt wahrscheinlich daher, dass sich donald und gustav doch so ähnlich sahen.
      kannst du übrigens eine knusprige ente auch noch von einer gans unterscheiden?

    • Das Federvieh, errorking, ist mir lebendig ebenso lieb wie gebacken, geb’ ich zu. Nur – das lebendige inspiriert mich mehr zu Beobachtungen als das knusprig zubereitete – das hier ist kein Kochblog.

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